Deutsche Börse Photography Foundation Prize 2017
Sophie Calle » Dana Lixenberg » Taiyo Onorato & Nico Krebs » Awoiska van der Molen »
Exhibition: 29 Jun – 17 Sep 2017
Wed 28 Jun
MMK Museum für Moderne Kunst 3
Domstr. 3
60311 Frankfurt (Main)
Tue-Sun 10-18, Wed 10-20
MMK Zollamt
Domstr. 3
60311 Frankfurt (Main)
069-21230447
mmk@stadt-frankfurt.de
www.mmk.art/de/visit/zollamt/
Tue-Sun 10-18, Wed 10-20
"Deutsche Börse Photography Foundation Prize 2017"
Sophie Calle, Dana Lixenberg, Awoiska van der Molen und Taiyo Onorato und Nico Krebs
Ausstellung: 29. Juni bis 17. September 2017
Bereits zum zweiten Mal zeigt das MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main die Arbeiten der Finalisten des Deutsche Börse Photography Foundation Prize.
Die diesjährige Auswahl würdigt nicht nur etablierte fotografische Erzählungen, sondern auch experimentelle und konzeptionelle Ansätze in der Dokumentar-, Landschafts- und Porträtfotografie. Zu den Finalisten in 2017 gehören: Sophie Calle, Dana Lixenberg, Awoiska van der Molen sowie das Künstlerduo Taiyo Onorato und Nico Krebs. Die Gewinnerin des diesjährigen Preises ist Dana Lixenberg.
Alle vier Finalisten beschäftigen sich in ihren Arbeiten mit Fragen nach Wahrheit und Fiktion, was gewiss ist oder ungewiss, was das Reale vom Idealen unterscheidet sowie mit Fragen nach dem Verhältnis von Beobachten und Beobachtetwerden. Der Deutsche Börse Photography Foundation Prize wird jährlich an einen zeitgenössischen Fotokünstler beliebiger Nationalität vergeben, der im Vorjahr in Form einer Ausstellung oder Publikation einen bedeutenden Beitrag zur Fotografie in Europa geleistet hat. Als einer der renommiertesten Preise im Bereich Fotografie macht er auf wegweisende Tendenzen der zeitgenössischen Fotografie aufmerksam und zeigt Werke von Künstlerinnen und Künstlern, die die aktuelle internationale Fotoszene prägen.
Sophie Calle (geb. 1953, Paris) wurde für ihre Publikation "My All" (2016) nominiert, in der sie ihr Gesamtwerk resümiert und als Postkartenset neu editiert hat. Diese Zusammenstellung dient als Portfolio ihrer gesamten Arbeit und bietet durch das andere Format gleichzeitig eine neue Perspektive auf diese. Die in der Ausstellung präsentierte Arbeit "My mother, my cat, my father, in that order" ist Sophie Calles jüngstes Werk, das sowohl ihr Leben als auch ihre Karriere reflektiert. Ergänzt werden die Bilder durch persönliche Texte der Künstlerin.
Die Niederländerin Dana Lixenberg (geb. 1964, Amsterdam) wurde für ihre Publikation "Imperial Courts" (2015) nominiert. Lixenberg besuchte die Gegend South Central Los Angeles erstmals im Jahr 1992 im Auftrag eines Magazins, um Aufnahmen zu den Unruhen rund um den Prozess zu dem afroamerikanischen US-Amerikaner Rodney King zu machen, der Opfer unverhältnismäßiger Polizeigewalt wurde. Diese Reise inspirierte sie zu einem weiteren Besuch und führte sie zu Imperial Courts, einem staatlichen Wohnprojekt in Watts. Bei zahlreichen Besuchen über einen Zeitraum von 22 Jahren schuf sie ein Gesamtporträt über das sich wandelnde Leben der Bewohner. Die Fotografin dokumentierte Bewohner, von denen einige getötet wurden, andere verschwunden oder im Gefängnis gelandet sind und wieder andere, die sie in deren Kindertagen bereits fotografiert hatte und die nun selbst Kinder haben. Damit zeigt "Imperial Courts" eine komplexe und bewegende Darstellung eines Stadtteils im Zeitverlauf.
Die ebenfalls aus den Niederlanden kommende Fotografin Awoiska van der Molen (geb. 1972, Groningen) wurde für ihre Ausstellung "Blanco" im Foam Fotografiemuseum, Amsterdam (22. Jan. - 3. Apr. 2016) nominiert. Van der Molen erschafft abstrakte Schwarzweißfotos, die das Genre der Landschaftsfotografie wiederbeleben. Die Künstlerin verbringt lange Zeit in Einsamkeit und Stille - in den Landschaften fremder Länder, von Japan über Norwegen bis Kreta. Dabei untersucht sie die Identität eines Ortes und gibt diesem die Möglichkeit, seine spezifischen emotionalen und physischen Merkmale aufzuzeigen.
Das Künstlerduo Taiyo Onorato und Nico Krebs (beide geb. 1979, Schweiz) wurde für seine Ausstellung "EURASIA" im Fotomuseum Winterthur (24. Okt. 2015 - 14. März 2016) nominiert. "EURASIA" nutzt auf spielerische Weise die Ikonographie eines Road Trips, die sich aus dem Erfahrungsschatz von Erinnerung und Imagination speist. Auf ihrer Reise durch die Ukraine und Georgien bis in die Mongolei traf das Duo auf Menschen und Landschaften, die sich im ständigen Wandel von uralten Traditionen und postkommunistischen Strukturen hin zur Moderne und Bildung einer unabhängigen Identität befinden.
Die Werke der Finalisten wurden zunächst in The Photographers' Gallery in London präsentiert und sind ab 29. Juni im MMK 3 des MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt zu sehen. Anschließend wird die Ausstellung vom 16. November bis 11. Januar 2018 in der Aperture Foundation in New York gezeigt.