Robert Bösch »
Aus den Bündner Bergen
Res Strehle im Gespräch mit Robert Bösch
Artist Talk:
Thu 26 Jan 18:30
BILDHALLE
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Tue-Fri 12-18:30, Sat 11-16
Täler, von denen wir noch nie gehört haben, Felsformationen, die an Patagonien erinnern: Während 2 Jahren war der renommierte Bergfotograf Robert Bösch bei jeder Jahres- und Tageszeit und jedem Wetter in Graubünden unterwegs. Das Resultat ist eine eindrückliche Ausstellung, die das uns vertraute Gebiet von einer völlig unerwarteten und nie gesehenen Perspektive zeigt.
Robert Bösch schreibt dazu: "Ich wusste vor allem, was ich nicht wollte: Ich wollte mit meinen Bildern weder das Bündnerland repräsentativ wiedergeben noch die Schönheit der Bündner Berge aufzeigen. Ich war nur auf der Suche nach Bildern, die ich nicht kannte, nicht erwartete und die ich nicht bereits im Kopf hatte. Ich lernte einen neuen Zugang zum Gebirge kennen als Bergsteiger und als Fotograf. Ich begann zu begreifen, dass ich mich von Gewohnheiten und Vorstellungen lösen musste. Prognose, Wetter, Licht, Landschaft, Zeitplan: Ich musste einfach unterwegs sein. Als Jäger, auf der Suche nach einem Tier, von dem ich nicht wusste, wie es aussah."
Der Fotograf Robert Bösch ist mit seiner Kamera während 2 Jahren im Hochgebirge von Graubünden unterwegs gewesen. Was er in seinen Bildern festgehalten hat, wirkt zeitlos. Es ist eine Schönheit, die uralt ist und ganz jung, vor allem aber eine, die auch ohne den Menschen existiert. Weder ist dem Fotografen die systematische Erfassung aller Bündner Gipfel ein Anliegen gewesen, noch die Darstellung aller Wettererscheinungen: Gesucht hat Robert Bösch in Graubünden etwas Existenzielles, das eigentlich überall zu entdecken wäre. Doch weil die Bergnatur trotz oder neben ihrer überwältigenden Schönheit gnadenlos hart sein kann, zeigt sich das, was wir als lebenswichtig empfinden, vielleicht schneller und deutlicher. Gerade die Spannung zwischen Anziehungskraft und Gefahr steigert die Wirkung der Berglandschaft. Robert Bösch hat sich dieser Spannung ausgesetzt. Auf der Suche nach Motiven, die für ihn einen essenziellen Gehalt haben würden, wanderte und kletterte er in den Bündner Bergen, sass und wartete auf Gipfeln, in Wind und Wetter. Er beobachtete die Landschaft und das Licht, reagierte auf sie, liess sich auch vom Augenblick leiten: als Fotograf war er immer Teil der Landschaft. (Nadine Olonetzky)
Robert Bösch, Fotograf, Geograf, Bergführer, ist seit 30 Jahren als freischaffender Berufsfotograf tätig. Neben Aufträgen aus Industrie, Werbung und Tourismus arbeitet er für Zeitschriften wie Stern, GEO, und Spiegel. Er veröffentlichte zahlreiche Bildbände. Robert Bösch ist Ambassador der Firma Nikon. 2009 erhielt er den Eiger Special Award für sein langjähriges Schaffen im Bereich der Alpinfotografie. Seine Reisen und Expeditionen führten ihn auf alle sieben Kontinente. 2001 bestieg er für einen Auftrag als Fotograf und Kameramann den Mount Everest. In den letzten Jahren beschäftigte sich Robert Bösch intensiv mit der Landschaftsfotografie und stellte diese in Galerien und in Museen im In- und Ausland aus. Die Jahre 2015 und 2016 waren geprägt durch das aufwendige Projekt "Aus den Bündner Bergen". Daraus entstand der im NZZ-Verlag erschienene, gleichnamige Bildband und diese Ausstellung.