Michael Najjar »
PLANETARY ECHOES
Exhibition: 22 Apr – 18 Jun 2017
Fri 21 Apr 19:00 - 21:00
Alfred Ehrhardt Stiftung
Auguststr. 75
10117 Berlin
+49 (0)30-20095333
info@aestiftung.de
www.aestiftung.de
Tue-Sun 11-18
Michael Najjar
"Planetary Echoes"
Exhibition: 22 April – 18 June, 2017
Opening: Friday, 21 April, 7–9 pm
The Alfred Ehrhardt Foundation is proud to present the solo exhibition "Planetary Echoes" of the Berlin-based and internationally acclaimed artist Michael Najjar. He is among the vanguard of artists taking a complex, critical look at the technological forces that are currently shaping and drastically transforming the early 21st century. Najjar's photo and video works draw from an interdisciplinary understanding of art; science, art, and technology are fused into utopian visions of future social orders that are spawned by cutting-edge technologies.
The exhibition "Planetary Echoes" focuses on the idea of terraforming and future human settlements in space. Michael Najjar's photo and video compositions suggest formal and thematic similarities between our own home planet and other moons and planets in the solar system. His large-scale photographic works visualize natural extraterrestrial environments that have a sublime and strangely familiar appearance—but are in fact synthetic constructions of a not-too-distant future reality. The awe-inspiring beauty of his interplanetary landscapes is conveyed through hyperreal but imaginary natural settings, places far beyond anywhere we have (yet) been able to reach.
The various levels of similarity between terrestrial and extraterrestrial environments shown in his work correspond perfectly with the interests of the Alfred Ehrhardt Foundation exhibition program. The cosmic laws postulated by Ehrhardt and his contemporaries, who were inspired by German Lebensphilosophie (a philosophical tendency rejecting rationalism and emphasizing human experience), identified congruencies between the microcosm and the macrocosm—a theme that echoes in the visionary dimensions of Najjar's compositions.
"The more we will venture out into space, the more the intellectual and scientific understanding of our place in the universe will be complemented by direct experience—which will lead to a shift in or own identity and our understanding of who we are and where we come from," says the artist. "By expanding our human presence within the solar system, we will achieve the next level of evolution: the 'homo spaciens,' a new type of human being highly adapted to the space environment and more capable of exploring and settling it, capable of living away from Earth. We need to understand that there is no dichotomy between Earth and space, because the Earth is already in space."
Along with works created over the past five years Michael Najjar will present brand new artwork, including a new video piece about the concept of "terraforming," which was filmed on Iceland in early 2017. This artwork bridges Najjar's practice and Alfred Ehrhardt's work. The latter undertook a two-month photo and film expedition on Iceland in 1938. This adventurous journey led him to the untouched "primal landscape" shaped by glaciers and volcanoes, where he hoped to "gain insights into the origins of the Earth." His work was driven by a typological approach to the landscape and employed an abstract, avant-garde visual vocabulary. Michael Najjar shot on many locations that Alfred Ehrhardt visited almost a century ago. Ehrhardt's aim of discovering the Earth's origins is taken a step further by Najjar's exploration of the most important challenge of the 21st century: saving the Earth's future.
A companion book that focuses in greater depth on the idea of space exploration and human settlement in space will be published in English by Spector Books.
Companion program on May 5, 2017:
"Planetary Echoes. Exploring the Implications of Human Settlement in Space"
Panel discussion with Nelly Ben Hayoun (Experience Designer), Xavier De Kestelier (Hassell Studio), Sir Tim Smit (co-founder of the Eden Project), Michael Najjar, moderation: Lukas Feireiss
Michael Najjar
"Planetary Echoes"
Ausstellung: 22. April bis 18. Juni 2017
Eröffnung: Freitag, 21. April, 19–21 Uhr
Die Alfred Ehrhardt Stiftung freut sich, die Einzelausstellung "Planetary Echoes" des international bekannten, in Berlin lebenden Künstlers Michael Najjar zeigen zu können. Najjar zählt zu jener Avantgarde von Künstlern, die die technologischen Entwicklungen, die das frühe 21. Jahrhundert so einschneidend verändern, mit einem differenzierten und kritischen Blick betrachten. Seine Foto- und Videoarbeiten schöpfen aus seinem interdisziplinären Kunstverständnis: Er verbindet Wissenschaft, Kunst und Technologie zu Utopien zukünftiger Gesellschaftsstrukturen, wie sie von den hochmodernen Technologien hervorgebracht werden.
Im Mittelpunkt der Ausstellung "Planetary Echoes" steht das Terraforming und die Vorstellung einer zukünftigen Besiedlung des Weltraums durch den Menschen. Michael Najjars fotografische und filmische Kompositionen verweisen auf formale sowie thematische Ähnlichkeiten zwischen unserem eigenen Heimatplaneten und anderen Monden und Planeten innerhalb des Sonnensystems. Seine großformatigen Fotografien zeigen natürliche extraterrestrische Lebenswelten, die erhaben und zugleich seltsam vertraut anmuten, bei denen es sich in Wirklichkeit jedoch um synthetische Konstruktionen einer nicht allzu fernen zukünftigen Realität handelt. Die ergreifende Schönheit seiner interplanetaren Landschaften ergibt sich aus der Hyperrealität eines imaginären Naturraums, der jenseits des (bislang) Erreichbaren lokalisiert ist.
Najjars formaler und inhaltlicher Vergleich der terrestrischen Natur mit extraterrestrischen Umgebungen steht im Einklang mit dem Ausstellungsprogramm der Alfred Ehrhardt Stiftung: Die von Ehrhardt und seinen Zeitgenossen postulierten kosmischen Gesetzmäßigkeiten, die mit lebensphilosophischem Impetus begründete Kongruenz zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos, finden in Najjars Kompositionen ihren visionären Widerhall. In seiner Aufnahme "interplanetary landscape" vermischt sich die aus großer Höhe betrachtete Oberflächenstruktur der Erde mit der des Planeten Mars. Bei den "waves of mars" könnte es sich ebenso gut um die Sanddünen der Kurischen Nehrung handeln, wie Ehrhardt sie fotografiert hatte. In der Arbeit "europa" verschmelzen schließlich Gletscher der Erde mit Gletscherregionen des Jupitermondes Europa zu einer formalen Einheit.
"Je weiter wir uns in den Weltraum hinauswagen werden", so der Künstler, "umso mehr wird unser intellektuelles und wissenschaftliches Wissen um unseren Platz im Universum ergänzt werden durch die direkte Erfahrung, die unsere Identität und unser Verständnis dessen, wer wir sind und wo wir herkommen, verändern wird. Durch die Expansion der Präsenz des Menschen im Sonnensystem werden wir die nächste Stufe der Evolution erreichen: den 'Homo spaciens': Eine neue Art des Menschen, die sich in hohem Maße an das Leben im All anpassen kann und besser dafür geeignet ist, diesen Raum zu erkunden und zu besiedeln, und der es möglich ist, von der Erde entfernt zu leben. Wir müssen zu der Einsicht gelangen, dass zwischen Erde und Weltraum kein Gegensatz besteht, da die Erde ja bereits Teil des Weltraums ist."
Neben Arbeiten, die in den vergangenen fünf Jahren entstanden sind, wird Michael Najjar auch ganz neue Werke zeigen, darunter eine Videorabeit zum Thema "Terraforming", die Anfang 2017 auf Island entstand. Damit schlägt er zugleich eine Brücke zwischen seiner eigenen Arbeit und der von Ehrhardt, der 1938 eine zweimonatige Foto- und Filmexpedition auf Island unternommen hatte. Seine abenteuerliche Reise führte Ehrhardt zu unberührten, von Gletschern und Vulkanen geformten "Urlandschaften", wo er "Einblicke in den Ursprung der Erde" zu gewinnen hoffte. Er näherte sich der Landschaft in seiner Arbeit mit einer typologischen Herangehensweise und mit einem avantgardistischen, abstrakten Bildvokabular. Michael Najjar filmte an vielen der Orte, die Ehrhardt vor fast einem Jahrhundert aufgesucht hatte. Ehrhardts Suche nach dem Ursprung der Erde führt Najjar um einen Schritt weiter zur wichtigsten Herausforderung des 21. Jahrhunderts überhaupt: die Zukunft der Erde zu sichern.
Eine begleitende Publikation, die sich ausführlicher mit der Idee der Erkundung und Besiedlung des Weltraums befasst, wird bei Spector Books erscheinen.
Begleitveranstaltung am 5. Mai 2017:
"Planetary Echoes. Exploring the Implications of Human Settlement in Space"
Podiumsdiskussion mit Nelly Ben Hayoun (Experience Designer), Xavier De Kestelier (Hassell Studio), Sir Tim Smit (Mitbegründer des Eden Project), Michael Najjar, Moderation: Lukas Feireiss