Juergen Teller »
Enjoy your life
Exhibition: 20 Apr – 3 Jul 2017
Martin-Gropius-Bau
Niederkirchnerstr. 7
10963 Berlin
Wed-Mon 10-19
Gropius Bau
Niederkirchnerstr. 7
10963 Berlin
+49 (0)30-254860
post@gropiusbau.de
www.gropiusbau.de
Wed-Mon 11-19
Juergen Teller
"Enjoy Your Life!"
Ausstellung: 20. April bis 3. Juli 2017
Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
Juergen Teller zählt weltweit zu den gefragtesten Fotografen der Gegenwart. Seit 1986 in London lebend, begann er dort für Musik-, Zeitgeist- und Modemagazine zu fotografieren. Seine Arbeiten bewegen sich permanent an der Schnittstelle zwischen Kunst und kommerzieller Fotografie, und sein Stilmittel ist das Porträt: In den Bereichen Musik, Fashion, VIPs, Alltag und Landschaft gelingt es ihm, mit einem sehr eigenen Gespür für Personen, Situationen, Milieus und Klischees unmittelbare, manchmal scheinbar einfache Bildkompositionen zu schaffen.
Sie vermitteln eine gewisse Beiläufigkeit, die sich aber bei näherer Betrachtung als bewusste künstlerische Strategie erweist. Gezielte Brüche unserer Sehgewohnheiten und Erwartungen durch ästhetische Strategien sind einigen Arbeiten implizit, so wie ihm in anderen Arbeiten idealisierende, schönende oder verklärende Bildstrategien fern liegen. Seine Bilder scheinen an die Substanz des Motivs zu reichen, und die Idee einer nicht perfekten Schönheit steht im Vordergrund. In bewusster Distanz zum immerwährenden Glamour im Bereich Mode- und People-Fotografie erreicht Juergen Teller Mitte der 1990er-Jahre eine exponierte Stellung: In Modekampagnen für namhafte Label versetzt er Schauspieler, Supermodels, Popstars oder andere Prominente in neue, teils irritierende visuelle Zusammenhänge und enthebt die Darstellung damit dem gängigen Abbildungskodex.
Andere Werkgruppen und Reportagen sind autobiografisch geprägt und zeigen als subjektive Dokumentationen die Auseinandersetzung mit seiner Jugend und Heimat – sie sind direkt, ehrlich, manchmal humorvoll und immer berührend. Und auch die ungeschönte Selbstinszenierung gehört zum Konzept des Fotografen, der damit zusätzlich das Medium Fotografie als Spiegel der Gesellschaft reflektiert und dessen Medienwirksamkeit untersucht.
Die Ausstellung war zuvor in der Bundeskunsthalle in Bonn und in der Galerie Rudolfinum Prag zu sehen.