Dokumentarfotografie Förderpreise 10 der Wüstenrot Stiftung
Birte Kaufmann » Sara-Lena Maierhofer » Arne Schmitt » Kalouna Toulakoun »
Exhibition: 7 Apr – 21 May 2017
Thu 6 Apr 19:00
Haus am Lützowplatz
Lützowplatz 9
10785 Berlin
Tue-Sun 11-18
Wüstenrot-Stiftung
Hohenzollernstr. 45
71630 Ludwigsburg
+49 (0)7141-16 75 65 00
Wüstenrot Foundation Documentary Photography Award 10
Birte Kaufmann, Sara-Lena Maierhofer, Arne Schmitt and Kalouna Toulakoun
Exhibition: 7 April – 21 May, 2017
Opening reception: 6 April, 7 pm
The exhibition, Dokumentarfotografie Förderpreise 10 der Wüstenrot Stiftung (Wüstenrot Foundation Documentary Photography Award 10) presents works by Birte Kaufmann, Sara-Lena Maierhofer, Arne Schmitt and Kalouna Toulakoun. The winners of this tenth award investigate the conditions, processes and consequences of how people live together, addressing these phenomena in their photo essays. Their topics vary; as do their techniques and artistic interpretations, and in this respect, the projects consequently traverse the gamut of human life.
Birte Kaufmann (*1981, lives in Köln and Berlin) had already graduated from the Ostkreuzschule for Photography in Berlin with her series The Travellers. In Ireland and Great Britain, ‘travellers’ are a minority who for the most part still live nomadically and preserve their own language. With the support of the Wüstenrot Foundation award, Birte Kaufmann was able to pursue her poetic, documentary project about the life of this community. The work addresses questions around integration and assimilation against the backdrop of a nationally prescribed and evidently unaccepted cultural change.
Sara-Lena Maierhofer (*1982, lives in Berlin) graduated from the Bielefeld University of Applied Sciences. In her photographic projects, she questions the notion of truth in photography, transforming illusion and reality and fact and fiction into aesthetic works of her own. Following on from her internationally exhibited project, Dear Clark – a portrait of a con man in the USA – she was able to realise The Great, a new project made possible through the support of the Wüstenrot Foundation award. With her idiosyncratic and dynamic perspectives, including fragmented takes on gestures and actions, Sara-Lena Maierhofer focuses on the theme of power, using the example of the Italian politician and media mogul, Silvio Berlusconi.
Arne Schmitt (*1984, lives in Köln) studied in Brussels and Leipzig and with the support of the Wüstenrot Foundation award he accomplished a project, which like his earlier works, is concerned with architecture and urbanity. Die neue Ungleichheit (The new inequality) is an attempt to approach the relationship between architecture and neoliberalism: what might neoliberal architecture be? Would it refer to a distinct style or might it rather be politically and economically defined? Arne Schmitt’s project confronts these complex questions with a markedly simple strategy: a defined walk through the city of Cologne.
Kalouna Toulakoun (*1978, lives in Iserlohn) studied at the Folkwang University of the Arts in Essen. His project, In der Erwartung großer Stürme (In anticipation of heavy storms), is a photographic quest to uncover traces of his family – who on account of political circumstances in Laos, left one year after his birth, in 1979, to live in Germany. Other members of his family also left Laos, whilst some stayed behind. Using the example of his globally dispersed family, Kalouna Toulakoun depicts the results of repression and exile – in particular, the tension that arises between the preservation of identity, integration and assimilation.
The Wüstenrot Foundation has supported the documentary photography award since 1994. As part of a long-term cooperation with Museum Folkwang Essen, the foundation has granted this award biennially to four graduates of German universities and academies. A jury selects the award winners and comprises foundation and museum representatives as well as three professionals. To this day, project stipends have been awarded to 44 emerging photographers from 17 various German universities and academies.
The Wüstenrot Foundation Documentary Photography Award supports the development and realisation of a submitted project proposal, for which award winners have one year to complete. These works are then presented in a travelling exhibition and accompanying catalogue. Following the exhibition, Museum Folkwang Photography Collection acquires a selection of these works as documentation of the award programme and to make them publically accessible.
The Wüstenrot Foundation Documentary Photography Award jury comprised: Florian Ebner (Director of the Museum Folkwang Photography Collection, Essen), Kristina Hasenpflug (Head of Culture and Education Department, Wüstenrot Foundation, Ludwigsburg), Margret Hoppe, (Photographer and former award winner, Leipzig), Jürgen Nefzger, (Artist and Photography Lecturer, School of Fine Arts, Clermont-Ferrand, France) and Inka Schube (Curator Sprengel Museum, Hannover).
A catalogue accompanies the exhibition.
"Dokumentarfotografie Förderpreise 10 der Wüstenrot Stiftung"
Birte Kaufmann, Sara-Lena Maierhofer, Arne Schmitt und Kalouna Toulakoun
Ausstellung: 7. April bis 21. Mai 2017
Eröffnung: Donnerstag, 6. April, 19 Uhr
Die Ausstellung Dokumentarfotografie Förderpreise 10 der Wüstenrot Stiftung zeigt Arbeiten von Birte Kaufmann, Sara-Lena Maierhofer, Arne Schmitt und Kalouna Toulakoun. Die Preisträgerinnen und Preisträger des zehnten Förderpreises untersuchen die Bedingungen, Prozesse und Konsequenzen des Zusammenlebens von Menschen und verdichten diese Phänomene in ihren fotografischen Essays, wobei sowohl die vorgestellten Themen als auch die Techniken und künstlerischen Ausdrucksformen sehr verschieden sind und so die Arbeiten auch auf diese Weise das menschliche Universum durchmessen.
Mit der Serie "The Travellers" erwarb Birte Kaufmann (*1981, lebt in Köln und Berlin) bereits ihren Abschluss an der Ostkreuzschule Berlin. Travellers sind eine in Irland und Großbritannien lebende Minderheit, die zumeist heute noch nomadisch lebt und eine eigene Sprache pflegt. Durch das Stipendium der Wüstenrot Stiftung konnte Birte Kaufmann ihre poetisch-dokumentarische Arbeit über das Leben dieser Gemeinschaft fortsetzen. Dabei beschäftigt sie sich mit den Fragen nach Integration und Assimilierung vor dem Hintergrund eines staatlicherseits verordneten und augenscheinlich nicht akzeptierten Kulturwandels.
Sara-Lena Maierhofer (*1982, lebt in Berlin) absolvierte ihr Studium an der Fachhochschule in Bielefeld. In ihren fotografischen Projekten stellt sie das Wirklichkeitsversprechen der Fotografie in Frage. Schein und Realität, Fakt und Fiktion werden in eine eigene ästhetische Bildwelt übersetzt. Nach ihrem bereits international ausgestellten Projekt "Dear Clark", einem Porträt über einen Hochstapler in den USA, realisierte sie mit dem Preis der Wüstenrot Stiftung die Arbeit "The Great". In eigenwilligen dynamischen Perspektiven und fragmentarischen Blicken auf Gesten und Handlungen verhandelt Sara-Lena Maierhofer das Thema Macht am Beispiel des italienischen Politikers und Medienmoguls Silvio Berlusconi.
Arne Schmitt (*1984, lebt in Köln) studierte in Brüssel und Leipzig und realisierte mit dem Förderpreis der Wüstenrot Stiftung eine Arbeit, die sich wie auch frühere Arbeiten mit Architektur und Urbanität befasst. "Die neue Ungleichheit" ist ein Versuch, sich dem Verhältnis von Architektur und Neoliberalismus anzunähern: Was könnte neoliberale Architektur sein? Weist sie einen bestimmten Stil auf oder wäre sie eher politisch/ökonomisch zu definieren? Die Arbeit begegnet der komplexen Fragestellung mit einer betont einfachen Strategie: einem abgesteckten Stadtspaziergang durch die Stadt Köln.
Kalouna Toulakoun (*1978, lebt in Iserlohn) studierte an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Sein Projekt "In der Erwartung großer Stürme" ist eine fotografische Spurensuche über seine Familie, die aufgrund der politischen Verhältnisse in Laos ein Jahr nach seiner Geburt 1979 das Land verließ, um in Deutschland zu leben. Auch weitere Mitglieder seiner Familie verließen das Land, während andere in Laos blieben. Kalouna Toulakoun zeigt am Beispiel seiner heute rund um den Globus versprengten Familie die Folgen von Repression und Exil, insbesondere das Spannungsfeld, das sich zwischen dem Bewahren von Identität, Integration und Assimilation aufmacht.
Die Dokumentarfotografie Förderpreise werden seit 1994 ausgelobt. Die Stiftung vergibt die Förderstipendien in langjähriger Zusammenarbeit mit dem Museum Folkwang Essen im zweijährigen Turnus an vier Absolventen/innen deutscher Hochschulen und Akademien. Eine Jury aus Vertretern der Stiftung und des Museums sowie weiteren drei Fachleuten entscheidet über die Vergabe. Bis heute wurden Arbeitsstipendien an 44 junge Fotografinnen und Fotografen von 17 verschiedenen deutschen Hochschulen und Akademien vergeben.
Gefördert wird die Ausarbeitung und Realisierung des bei der Bewerbung eingereichten Vorhabens. Die Preisträger/innen haben hierfür ein Jahr Zeit. Die während der Förderung entstandenen Arbeiten werden anschließend in einer Wanderausstellung gezeigt. Begleitend erscheint dazu ein Katalog. Eine Auswahl der Arbeiten verbleibt nach Abschluss der Ausstellung zur Dokumentation des Förderprogramms in der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang und ist dort öffentlich zugänglich.
Die Mitglieder der Jury der Dokumentarfotografie Förderpreise 10 waren: Florian Ebner (Leiter der Fotografischen Sammlung im Museum Folkwang, Essen), Kristina Hasenpflug (Ressortleiterin Kultur und Bildung, Wüstenrot Stiftung, Ludwigsburg), Margret Hoppe, (Fotografin und ehemalige Preisträgerin, Leipzig), Jürgen Nefzger, (Künstler und Dozent für Fotografie, School of Fine Arts, Clermont-Ferrand, Frankreich), Inka Schube, (Kuratorin, Sprengel Museum, Hannover).
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.