Stefanie Schroeder »
gute aussichten GRANT
40h, max. 2 Monate
Exhibition: 25 Aug – 8 Oct 2017
Museum für Fotografie
Jebensstr. 2
10623 Berlin
Tue-Fri 11-19, Thu 11-20, Sat/Sun 11-19
Museum für Fotografie
Jebensstr. 2
10623 Berlin
+49 (0)30-266424242
mf@smb.spk-berlin.de
www.smb.museum/mf
Tue-Sun 11-19, Thu 11-20
gute aussichten GRANT
Stefanie Schroeder:
"40h. max. 2 Monate (work in progress)"
Ausstellung: 25. August bis 8. Oktober 2017
Eröffnung: Donnerstag, 24. August, ab 19 Uhr
Seit 2004 prämiert gute aussichten – junge deutsche fotografie jährlich die besten Nachwuchsfotografen unter den Absolventen deutscher Hochschulen. Dank der freundlichen Unterstützung von OLYMPUS konnte in diesem außerdem Jahr erstmalig der gute aussichten GRANT unter den inzwischen 114 Preisträgerinnen und Preisträgern ausgelobt werden.
Die Jury für den gute aussichten GRANT, die im März 2017 tagte, bestand aus: Alain Bieber, Künstlerischer Direktor des NRW-Forum Düsseldorf, Ludger Derenthal, Leiter der Fotografischen Sammlung der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin, Lars Lindemann, Fotochef und Creative Director GEO Magazin, Hamburg, Julika Neumann, Kunstwissenschaftlerin, Hamburg, Josefine Raab, Gründerin von gute aussichten und Kunsthistorikerin, Neustadt/W. und Ingo Taubhorn, Kurator am Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg.
Aus ingesamt 23 hochqualifizierten und sehr unterschiedlichen Projektvorschlägen der gute aussichten Preisträger 2004-2016 entschied sich die Jury am Ende einstimmig für das Projekt "40h, max. 2 Monate" von Stefanie Schroeder, die im Jahr 2014 mit ihrer Arbeit "Ein Bild abgeben" zu den gute aussichten Preisträgern gehörte.
In der 2-Kanal-Video-Projektion "40h, max 2 Monate (work in progress)" geht es um etwas, das uns alle betrifft, unser Arbeits- und Alltags-Leben mitbestimmt, derzeit geradezu ungeahnte Blüten treibt und ebensolche Bilder hervorbringen: Die allseits beliebte und vielgeübte – Selbstoptimierung!
Stefanie Schroeder zu ihrem Projekt: "Um die Entwicklung meiner hauptberuflichen Selbständigkeit als Künstlerin zu beschleunigen und mich aus dem Leistungsbezug zu bringen, wurde ich zur Teilnahme an der Maßnahme "Unternehmensoptimierung – bedarfs- und situationsorientierte Kenntnisvermittlung für erwerbsfähige, leistungsberechtigte Selbständige der AI-Unternehmensberatung" angehalten. Eine in diesem Rahmen ermittelte Entwicklungsprognose bestimmt über den Erhalt oder die Aufgabe meiner Selbständigkeit. Meine Anfrage, den Prozess filmisch zu dokumentieren, wurde abgelehnt. Aus Gesprächsmitschnitten, Hand-Outs und Korrespondenzen erstelle ich das Script für eine filmische Installation zwischen Powerpoint-Präsentation und Videoessay. Als zweite und dritte Stimme werden Auszüge aus meinem Traumtagebuch und meinem Reflux-Tagebuch hinzukommen: Was bedeutet Optimierung? Welche Sprache wird benutzt? Wie werden mein Tun und ich darin beschrieben, eingepasst und gegebenenfalls verformt? Diese Fragen werden in die Bildebene übertragen, in die Beschäftigung mit der Bildbearbeitung als Bild; Freistellen, Verflüssigen, Rauschreduzieren werden als erzählerische Elemente eingesetzt, um das dokumentarische Bild zu ersetzen oder zu umschreiben. Als Ausgangsmaterial verwende ich Stills aus einer mitgeführten Knopflochkamera, kostenlose Stockfotos/Videos, mit Darstellern und Gegenständen nachgestellte Szenen."
Stefanie Schroeder wurde 1981 geboren und hatte bereits Kunstpädagogik, -geschichte und Kommunikationswissenschaft studiert, bevor sie sich zum Studium der Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig entschloss, welches sie im Jahr 2014 mit ihrer Arbeit "Ein Bild abgeben" abschloss. Dabei sammelte Stefanie Schroeder Erfahrungen in Frankreich, England und Jordanien, wurde 2011 mit dem Marta Hoepffner-Preis für Fotografie und 2014 mit gute aussichten ausgezeichnet.