Lichtblicke
Zeitgenössische finnische Fotografie
Markus Henttonen » Pertti Kekarainen » Ola Kolehmainen » Anni Leppälä » Nelli Palomäki »
Exhibition: 3 Sep – 22 Oct 2017
Sun 3 Sep 18:00
KunstHaus Potsdam e.V.
Ulanenweg 9
14469 Potsdam
0331-2008086
info@kunsthaus-potsdam.de
kvkhpotsdam.de
Wed-Sun 12-17
Lichtblicke
"Zeitgenössische finnische Fotografie"
Markus Henttonen - Pertti Kekarainen - Ola Kolehmainen - Anni Leppälä - Nelli Palomäki
Ausstellung: 3. September bis 22. Oktober 2017
Ausstellungsrundgang und Vortrag:
Sonntag, 22. Oktober, 17 Uhr
Ritva Röminger-Czako: "Im Licht des Nordens. Die finnische Malerei des Goldenen Zeitalters 1880-1917"
Licht spielt in der Kunst des Nordens eine besondere Rolle. Von kähler Klarheit und Brillanz der
lichten Mitsommer bis zu tiefster Dunkelheit der Polarnächte zeigt sich ein reiches Spektrum
zwischen Hell und Dunkel, dessen Wirkung sich nicht zuletzt auch in der zeitgenössischen finnischen
Fotografie entfaltet. Seit den 1990er Jahren spielt das Medium Fotografie neben dem Video in der
Kunst Finnlands eine wesentliche Rolle. Längst wird die hohe Qualität im internationalen Kunstbetrieb
wahrgenommen. Die finnische Fotografie präsentiert sich heute als ein reich gedeckter Tisch
mit verschiedenen känstlerischen Strategien und Sichtweisen.
Die Ausstellung "LICHTBLICKE" gibt einen Einblick in die vielfältigen Tendenzen der aktuellen finnischen Fotografie. Sie präsentiert exemplarisch Arbeiten unterschiedlicher Generationen, die alle eine
wichtige Position in der finnischen Fotokunst einnehmen und daräber hinaus den Sprung auf die
internationale Kunstbähne geschafft haben. Gemeinsam fär die ausgewählten Arbeiten ist der
meisterhafte und kähne Einsatz des Lichtes. Vielleicht ist es gerade dieses kähle und klare nordische
Licht, das die Känstler und Känstlerinnen – bewusst oder unbewusst - inspiriert?
Markus Henttonen zeigt in seiner jängsten Serie "Twisted Tales – Road to Hope" eine Vielfalt von Motiven. Die narrativen, teils dokumentarischen, teils inszenierten Arbeiten erinnern an Stills von Roadmovies. Dies wundert nicht, denn sie sind unterwegs auf mehreren Autotrips durch zufällige Begegnungen entstanden. Sie berichten äber Ängste, Erinnerungen, Hoffnungen und Träume und lassen Raum fär die persönlichen Geschichten des Betrachters.
Das Thema von Pertti Kekarainen ist der Raum - dessen Eigenschaften und Mehrschichtigkeit- sowie
die Mechanismen unserer Wahrnehmung. Seine großformatigen Arbeiten zeigen Innenräume,
Eingangstären, Durchblicke oder Treppen. Sie sind so raffiniert verfremdet, dass unsere herkömmliche
Vorstellung von der Realität ins Schwanken gerät. Gezeigt werden Arbeiten der aktuellen Serie
"Tila", ein Begriff, der in der finnischen Sprache mehrere unterschiedliche Bedeutungen - wie Raum,
Platz, Lage oder Zustand – hat.
Das fotografische Interesse von Ola Kolehmainen gilt der Architektur. Allerdings geht es ihm nicht darum, Bauten mit ihren Außen- und Innenräumen im dokumentarischen Sinne festzuhalten. Ob
Profan- oder Sakralarchitektur, der Känstler sucht in einem aufwendigen Arbeitsprozess einzelne
Details, die mit Hilfe von Farbe und Lichte känstlerisch interpretiert werden. Die Motive fär die
monumentalen und minimalistischen Aufnahmen fand er in der europäischen Moderne. Seit einigen
Jahren fokussiert er auch historische Sakralarchitektur im islamischen und jädischen Kulturraum.
Das Oeuvre von Anni Leppälä besteht aus meist inszenierten Einzelaufnahmen in unterschiedlichen kleineren Formaten. Ihre Bilder zeigen Interieurs, Landschaften, Menschen und Stillleben, die sie in Ausstellungen zu rätselhaften Wandinstallationen zusammenfährt. Dabei kommunizieren die
einzelnen Aufnahmen miteinander, vergleichbar den Strophen eines Gedichtes. Wichtiger Ausgangspunkt
sind ihre eigenen Erinnerungen, vor allem aus der Kindheit. Es inspiriert sie auch die nordische
Malerei des frähen 20. Jahrhunderts.
Die Jängste in der Ausstellung ist Nelli Palomäki. Sie richtet ihre Kamera auf Kinder und Jugendliche, die meist an der Schwelle zum Erwachsenwerden stehen. In ihren großformatigen, intensiven und sensiblen Schwarz-Weiß-Aufnahmen schauen die Protagonisten den Betrachter mit großer Ernsthaftigkeit an. In den klassisch anmutenden Porträts hält die Fotografin nicht nur die äußere Erscheinung der Dargestellten meisterhaft fest, sondern auch ihre innere Welt.