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Book Talks #6

Book Talks #6

Hans-Georg Berger » Lars Borges » Peter Braunholz » Tina Ruisinger »

Buchvorstellung:

Fri 15 Sep 19:00

Kehrer Galerie

Potsdamer Str. 100
10785 Berlin


www.kehrergalerie.com

Book Talks #6
© Peter Braunholz

In regelmäßigen Abständen stellt Klaus Kehrer, gemeinsam mit wechselnden Künstlern, eine Auswahl an Neuerscheinungen vor. Es bietet sich die Gelegenheit, die Künstler persönlich zu treffen, Einblicke in die unterschiedlichen Projekte zu bekommen und signierte Bücher zu erwerben.

Peter Braunholz
"Fotografische Wirklichkeiten"


Peter Braunholz ist ein Reisender in die vielfältigen Ebenen der Wirklichkeit, die wir mit bloßem Auge nicht wahrnehmen können. Von dort liefert er faszinierend-irritierende Bilder und setzt uns als Betrachter auf die Spur von Schein und Sein, Realität und Illusion. Was auf den ersten Blick inszeniert oder manipuliert scheint, ist bei Braunholz reine Fotografie: er ist den Irritationen auf der Spur, die die Wirklichkeit selbst ausbrütet. Dabei geht es ihm weniger um das "Was", sondern vor allem um das "Wie" – die kontinuierliche Weiterentwicklung eines fotografischen Blicks, der in das Wesen von Objekten und Räumen eindringt und ihre geheimen Zusammenhänge und Verbindungen enthüllt.

Peter Braunholz (* 1963) studierte Musik in Los Angeles sowie Germanistik und Film in Frankfurt/Main. Er arbeitete als Musiker, Autor, Gestalter und Fotograf, bevor er sich 1999 der Fotokunst zuwandte. Von 2010 bis 2014 war er Mitglied des Kuratoriums und der Jury des Abisag-Tüllmann-Preises, 2013 Stipendiat des Huantie Museums in Peking. Seine Arbeiten wurden mehrfach international ausgezeichnet, werden weltweit gezeigt, unter anderem im Arsenale di Venezia und im Musée du Louvre, und befinden sich in renommierten Sammlungen.

Tina Ruisinger
"Traces"


Ein Verstorbener hinterlässt Spuren im Leben seiner Angehörigen, in seiner Umgebung, in der Welt. Gegenstände, Fotos, Kleider oder Orte lassen die Erinnerungen an einen geliebten Menschen wieder aufleben. Das bildliche Einfangen eines Momentes spielt hier ebenfalls eine große Rolle. Schon Walter Benjamin, Siegfried Kracauer, Roland Barthes und Susan Sontag stellten den Zusammenhang von Fotografie und Tod ins Zentrum ihrer Betrachtungen. Tina Ruisinger hat zehn Jahre lang all die Dinge fotografiert, die zurückbleiben, wenn ein Mensch stirbt. Es geht dabei sowohl um das Sterben als auch um das Weiterleben der Hinterbliebenen. Die Objekte werden aus ihrem Kontext herausgelöst dargestellt. Als Künstlerin sieht sie sich einem Thema verpflichtet, das immer noch ein Tabu darstellt.

Tina Ruisinger, 1969 in Stuttgart geboren, hat an der Hamburger Fotoschule, am International Center of Photography in New York und an der Zürcher Hochschule der Künste studiert. Seit 1992 arbeitet sie als freischaffende Fotografin in den Bereichen Reportage, Porträt und Tanz.

Book Talks #6
© Hans-Georg Berger

Hans Georg Berger
"Einsicht"
Boris von Brauchitsch / Saeid Edalatnejad (Hrsg.)


Drei Reisen in die innerste Welt des schiitischen Islam: Nie zuvor hat sich ein westlicher Fotograf so ausführlich mit dem Leben in den religiösen Hochschulen des schiitischen Islam in Iran befasst. Als Hans Georg Berger die Zentren für das Studium von Religion und Wissenschaft in Qom, Isfahan und Mashhad besuchte, war das für beide Seiten eine wichtige und neue Erfahrung. Die Vielfalt der Haltungen wird dabei ebenso anschaulich, wie die Orte und Riten und der Dialog als konstitutives Element der schiitischen Lehre. Gut hundert Jahre vor Berger begannen auf Initiative zweier persischer Schahs – Naser al-Din, der Vater (1831 – 1896) und Mozaffar ad-Din, der Sohn (1853 – 1907) – Exkursionen zu den heiligen Stätten von Kerbala und Nadschaf. Was sie beziehungsweise ihre Hoffotografen mitbrachten, sind faszinierende Dokumente, die heute als Teil des Kerbala-Korpus zum UNESCO Programm Memory of the World gehören. Sie werden hier zum ersten Mal veröffentlicht, gefördert vom Auswärtigen Amt als Teil des deutsch-iranischen Wissenschafts- und Kulturdialogs. Die Fotografien aus dem Umfeld der Schahs und die Bilder Bergers geben einen einzigartigen Einblick und sind wesentliche fotografische Projekte einer Beschäftigung mit dem Anderen.

Lars Borges
"Imperial County"


"Imperial County" ist der jüngste und ärmste Landkreis Kaliforniens. Obwohl es in der Colorado Wüste auf der San-Andreas-Verwerfung liegt und dort Höchsttemperaturen von bis zu 50°C und mit Niederschlag von nur 75 Millimeter im Jahr lebensfeindliche Bedingungen herrschen, ist es einer der Hauptproduzenten von Wintergemüse, Salaten, Korn und Alfalfa in den USA. Der Wasserbedarf ist gigantisch – alte Wasserrechte sichern dem Imperial County riesige Mengen des Wassers aus dem Colorado River, das durch ein Netz aus Kanälen und Pipelines in ein Gebiet so groß wie die gesamte Metropolregion Los Angeles gepumpt wird: das größte Bewässerungssystem des nordamerikanischen Kontinents. Die Arbeitslosigkeit ist die zweitgrößte in den USA – die Einkommen sind am unteren Ende im sonst reichen Kalifornien. Hart arbeitende Menschen, vornehmlich Hispanoamerikaner, schuften in der Landwirtschaft bis zur Erschöpfung, und Heimatlose, Vertriebene und Aussteiger leben hier die Anti-These des amerikanischen Traums. In eindrucksvollen Landschaftsbeschreibungen und Porträts widmet der Berliner Fotograf Lars Borges sein Buchprojekt diesen Menschen, um exemplarisch auf die Auswirkungen eines entfesselten globalen Kapitalismus für Mensch und Natur hinzuweisen.

Book Talks #6
© Lars Borges