Jochen Lempert »
Honeyguides
Jochen Lempert im Gespräch mit Inka Schube
Artist Talk:
Tue 9 Jan 18:30
Sprengel Museum Hannover
Kurt-Schwitters-Platz
30169 Hannover
+49 (0)511-16843875
sprengel-museum@hannover-stadt.de
www.sprengel-museum.de
Tue 10-20, Wed-Sun 10-18
Seit inzwischen mehr als 25 Jahren untersucht er mittels der Fotografie – und parallel zu einer fortgesetzten Arbeit als Biologe – die Wechselverhältnisse zwischen Licht, Wasser, Erde, Luft und Organismen unterschiedlichster Gattungen und Arten – die menschliche ist eine unter vielen – und die Möglichkeiten, diese abzubilden. Dabei greift er häufig auf fotografische Verfahren zurück, die in der Wissenschaftsfotografie des 19. Jahrhunderts zur Anwendung kamen, sich in jenen Jahren auch bei Amateuren großer Beliebtheit erfreuten und in der surrealistischen Fotografie im Sinne der Subversion des Faktischen wiederaufgenommen wurden.
Mal verwendet der Künstlerforscher eine Kamera. In anderen Fällen liegen die Lebewesen und Gegenstände des Interesses – Blüten oder Sand zum Beispiel – direkt auf dem Fotopapier oder auf Glasplatten zwischen diesem und der Lichtquelle. Wieder ein anderes Mal ist es das Leuchten von Meeresalgen oder von auf dem Monitor aufgerufenen frühen Pflanzenfotografien, das die lichtempfindlichen Silbersalze auf den Fotopapieren aktiviert.
Die Ergebnisse seiner Langzeitforschungen präsentiert Jochen Lempert im Zusammenspiel der entstandenen Bilder, die als luftgetrocknete und daher häufig leicht wellige, zumeist rahmenlos präsentierte, schwarzweiße Barytpapiere vorliegen. In ungewöhnlichen und höchst poetischen Assoziationsfeldern berichten sie vom Miteinander unterschiedlicher Lebensformen und sind zugleich eine komplexe Auseinandersetzung an den Schnittstellen zwischen Fotografie- und Wissenschaftsgeschichte.