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Joel Meyerowitz »

Why Color? Retrospective

Künstlergespräch und Buchsignierung

Artist Talk:

Sun 10 Dec 12:00

C/O Berlin

Hardenbergstr. 22-24
10623 Berlin

+49 (0)30-28444160


www.co-berlin.org

Daily 11-20

Neben Stephen Shore und William Eggleston erkennt Joel Meyerowitz früh die unverwechselbare Kraft der Farbe und ihre einzigartige bildhafte Qualität. Er ist in klassischer Malerei ausgebildet und zunächst als Werbegra ker tätig, bevor er 1962 Robert Frank kennenlernt und erstmals eine Pentax-Kamera in der Hand hält und von da an nie wieder aufhört zu fotografieren. Mit dem von einem Werbeauftrag verdienten Geld in der Tasche kauft sich Meyerowitz 1966 einen Volvo und fährt quer durch Europa. Während seiner Zeit im Ausland verbraucht er über 600 Filme und macht zahlreiche Aufnahmen, die sich nahezu sowohl in Farbe als auch in Schwarz-Weiß gleichermaßen aufteilen. Er reist durch England, Frankreich, Deutschland, Italien, Jugoslawien, Griechenland, Ungarn, Marokko und der Türkei. Nach seiner Rückkehr in die USA arbeitet er fast ausschließlich in Farbe und bricht damit nicht nur mit den Konventionen seiner Zeit, sondern etabliert die Fotografie und speziell die Fotografie in Farbe in den künstlerischen Kanon. In dieser Zeit entstehen einige seiner bekanntesten Arbeiten, die ihn bis heute zu einem der wichtigsten Wegbereiter der New Color Photography machen. Spätestens in dieser Phase seiner Karriere zeigt sich die unterschiedliche Arbeitsweise und die entscheidende Bildwirkung der fotografischen Aufnahme mit Kleinbildkamera und Plattenkamera mit schwerem Stativ. Sein Werk als Street Photographer ist sowohl vom Leben der Straße geprägt, als auch von der frühen Farbfotografie. Ab Mitte der 1970er-Jahre entstehen genau komponierte Lichtstudien am Cape Cod an der Ostküste der USA. Als Meister der Farbfotografie fängt er die Unterschiede der frühen Morgenstunden und das Licht kurz vor Beginn der Nacht ein – die grell farbigen Neonreklamen schimmern gegen den dunklen Nachthimmel. Mit dieser besonderen Lichtsituation im Moment des Übergangs von Tag und Nacht entsteht eine unvergleichliche Spannung und ein neues stilbildendes Element im Werk von Meyerowitz. Die New Yorker Aufnahmen aus den 1960er- und 1970er-Jahren sowie die Lichtstudien am Cape Cod ab 1976 zählen bis heute zu den Ikonen der zeitgenössischen Fotografie.