Frederike Helwig »
KRIEGSKINDER
Exhibition: 2 Feb – 8 Apr 2018
Thu 1 Feb 19:00
f³ – freiraum für fotografie
Waldemarstr. 17
10179 Berlin
+ 49 30-63961119
info@fhochdrei.org
www.fhochdrei.org
Wed-Sun 13-19
Frederike Helwig
"KRIEGSKINDER"
Ausstellung: 2. Februar bis 8. April 2018
Eröffnung: 1. Februar, 19 Uhr
Einführung: Nadine Barth (Programmberatung Fotografie, Hatje Cantz Verlag) im Gespräch mit Frederike Helwig (Fotografin) und Anne Waak (Autorin).
"Was haben meine Eltern erlebt, als sie so alt waren wie meine Kinder heute? Was hat sie zu denen gemacht, die sie heute sind?" Diesen Fragen gehen die Fotografin Frederike Helwig und die Autorin Anne Waak in dem Projekt Kriegskinder nach.
Diejenigen, die Ende der 1930er-, Anfang der 1940er-Jahre geboren wurden und während des Zweiten Weltkriegs aufwuchsen, sind heute in ihrem achten Lebensjahrzehnt. Sie schauen zurück und sprechen teilweise zum ersten Mal darüber, was sie geprägt hat: Bomben, Flucht, Angst, Hunger, Krankheit, Tod, verschwundene Väter, überforderte Mütter, aber auch die Sprachlosigkeit der Nachkriegszeit.
"Warum haben unsere Väter und Mütter so wenig über den Krieg erzählt? Können sie sich nicht erinnern oder wollen sie es nicht? Was haben sie daraus gelernt, das sie uns weitergeben wollen? Warum sprechen sie so selten darüber, wie der deutsche Faschismus sie geprägt hat? (…)
So wie die Gegenwart nicht ohne die Vergangenheit zu begreifen ist, so sind die Kriegskinder, unsere Eltern, nicht ohne unsere Großeltern zu verstehen. Wenn wir Enkel mehr Klarheit über unsere inneren Aufträge und unsere Verhaltensmuster gewinnen und unseren Kindern eine weniger belastete Zukunft bieten wollen, müssen wir in der Geschichte zurückgehen, analysieren, reflektieren und oft schmerzliche Erkenntnisse ertragen. (…)"
Kriegskinder zeigt 44 analog fotografierte Porträts von Menschen, deren Erinnerungen bald verschwunden sein werden. Anhand von Interviewauszügen, die den Porträts der Zeitzeugen gegenüber gestellt werden, ergibt sich ein komplexes Bild der Kriegskinder-Jahrgänge, die in der Zeit des Nationalsozialismus zur Welt kamen.
"Die Betrachtenden sind dazu aufgefordert, zwischen den Zeilen zu lesen, über die eigene Familiengeschichte zu reflektieren und einen Dialog über dieses schlimmste Kapitel der deutschen Geschichte zu beginnen.", so Autorin Alexandra Senfft im Vorwort des Buches Kriegskinder.
Frederike Helwig wurde 1968 in Hamburg geboren und lebt seit Anfang der 1990er Jahre in London. Sie begann ihre 20-jährige Karriere als Porträtfotografin in Zeitschriften wie i-D und The Face und arbeitet an Buchprojekten im Bereich der sozialen Dokumentarfotografie. Anne Waak wurde 1982 in Dresden geboren und lebt in Berlin. Sie arbeitet als freie Autorin u. a. für Die Welt am Sonntag, Monopol und schreibt Bücher zu Gesellschaftsthemen.
BEGLEITVERANSTALTUNGEN
FOTO-TALK: AUF DER COUCH
Dienstag, 20. Februar, 19 Uhr
Gespräch zwischen Gisela Kayser (Künstlerische Leiterin Freundeskreis Willy-Brandt-Haus) und Amélie Losier (Fotografin).
ZEITZEUGENGESPRÄCH
Mittwoch, 7. März, 19 Uhr
Porträtierte des Projektes Kriegskinder erzählen davon, wie sie als Kinder die Jahre des Zweiten Weltkrieges erlebt haben und sprechen über ihren Umgang mit der Erinnerung.
KURATORINNENFÜHRUNGEN
Sonntag, 18. Februar und 18. März, 14 Uhr
MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG: HALBE Rahmen
Medienpartnerschaft:
PiB Photography in Berlin
f³ – freiraum für fotografie ist eine Initiative der Gesellschaft für Humanistische Fotografie (GfHF). f³ präsentiert pro Jahr fünf bis sechs Ausstellungen internationaler Autorinnen- und Autorenfotografie. Darüber hinaus finden regelmäßig Gespräche mit Fotografinnen und Fotografen, Diskussionsveranstaltungen und Workshops statt.