LUMINALE: Was macht das Licht…
Eckart Eckart Bartnik » Boris Eldagsen » Dirk Johanns » Werner Mansholt » Wolfgang Raith »
Exhibition: 18 Mar – 7 Apr 2018
Sat 17 Mar 19:00
Kunstraum KA:Ost
Hanauer Landstr. 48a
60314 Frankfurt (Main)
+49-0171 473 872
18-23
LUMINALE: "Was macht das Licht…"
Eckhart Bartnik, Boris Eldagsen, Dirk Johanns, Werner Mansholt und Wolfgang Raith
Die Ausstellung ist Teil des Programms der LUMINALE in Frankfurt.
Ausstellung: 18. bis 23. März 2018, jeweils 18-23 Uhr
und 24. März bis 7. April, jeweils Samstag und Sonntag 14-18 Uhr
Eröffnung: Samstag, 17. März 2018, 19 Uhr
Den Berliner Künstler Boris Eldagsen interessiert nicht die Dokumentation eines äußerlich naiven Realitätsverständnisses, sondern die Reise nach innen, die Erforschung des Unterbewusstseins. Als Reservoir vergangener Erlebnisse speichert es Begierden und Gefühle, zu denen wir keinen rationalen Zugang haben. Bilder haben jedoch die Macht, diese Tür zu öffnen, Emotionen und Erinnerungen freizusetzen.
Eldagsen präsentiert seine visuelle Poesie in ortsspezifischen Installationen, die aus Tapeten, Objekten, Fotografien und Videos bestehen. Ihn interessiert der Zwischenraum von Erhabenen und Unheimlichen, wo die Merkmale von Fotografie, Malerei, Theater und Film verschmelzen. Dabei erzeugt er ein Raumerlebnis, das die Realität des jeweiligen Ortes hinterfragt und dem Besucher die Möglichkeit gibt, in innere Räume zu gehen.
Boris Eldagsen (*1970) studierte Photographie und Bildende Kunst an den Akademien von Mainz, Prag und Hyderabad.Seine Foto- und Videoarbeiten wurden in Museen (u.a.: Kassel, Hamburg, Sydney) und Festivals in Edinburgh, Braga, Lucca, Groningen, Arles und Singapore gezeigt. Seit 2004 unterrichtet er an internationalen Universitäten und Kunstakademien, u.a. Kunsthochschule Mainz und international in Melbourne und Dhaka. Er ist Mitglied der Deutschen Fotografischen Akademie.
Nach dem Motto: "Jeder Tag hat seine Plage, und die Nacht hat ihre Lust" (Johann Wolfgang von Goethe, "Lied der Philine" aus Wilhelm Meisters Lehrjahre, 1795/96) zeigt Werner Mansholt in seiner Serie moderne urbane "Nachtstücke" mit künstlichen grell-bunten Neon-Lichtern von Musik-Clubs und Nachtbars in verschiedenen europäischen Städten. Für viele hat die städtische Nacht etwas ausgesprochen Schrilles, auch Vulgäres, Fremdartiges und Irreales voller Phantasien und Gefühle.
Werner Mansholt (*1949, Darmstadt) ist Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh). Seine fotografischen Arbeiten wurden international publiziert (u.a.: „Streetphotography 2015“, New York), u.a. ZEIT-online, LensCulture, in Zeitungen und Kalendern. Sein Buch „Besuch bei Detlef Kraft“ beschreibt den Darmstädter Künstler. Sein Werk wurde mit zahlreichen Auszeichnungen versehen und bei Fotofestivals (u.a.Tbilisi, Trieste, Kaunas, Darmstadt, Sydney) und international in Ausstellungen (u.a. Bologna, Los Angeles, Sydney, Kaunas, Tbilisi) präsentiert.
Für den Naturwissenschaftler Eckart Bartnik (*1957, Wiesbaden) bietet die Fotografie die Freiheit aus wissenschaftlicher Objektivität auszubrechen und mit subjektiver Visualisierung die Welt anders zu verstehen. In seiner neuesten Arbeit analysierte er den Einfluss des Lichtes auf die Abbildung des Menschen.Seine Serie über Kaugummiautomaten und deren Inhalt erreichte letztes Jahr breite internationale Beachtung mit online Publikation durch u.a. TheGuardian, Spiegel und GUP-Magazin.
Immer wieder gab und gibt es Fotografen, die im Genre Portraitfotografie mit ihrer eigenen Lichtführung eine neue Bildsprache gefunden haben. Eckart Bartnik stellte sich die Frage, was sich von ihm offenbaren würde, wenn er Im Licht von unterschiedlichen Fotografen portraitiert würde. Würden diese Bilder die unterschiedliche Facetten seiner Persönlichkeit darstellen, oder würden die unterschiedliche Bildsprachen über die Darstellung von ihm als autonome Person dominieren?
Es entstanden verblüffend unterschiedliche Selbstportraits, die stutzen lassen: Welches Bild zeigt denn nun ihn tatsächlich, oder sind die einzelnen Bilder lediglich künstlerische Projektionen der jeweiligen Fotografen?
Dirk Johanns'letzte Arbeit "Der Schaum der Tage" entstand über einen Zeitraum von neun Monaten im Workshop "In Verbindung setzen" des Fotografie Forum Frankfurt, die vom OSTKREUZ-Fotografen Heinrich Voelkel betreut wurde. 20 Polariods erzählten über das sommerliche Zusammenleben von zwei guten Freunden und einer achtzigjährigen Mutter.
Die ausgestellte Arbeit "Zusammenleben im unterschiedlichen Licht" führt seine zentralen Gestaltungsprinzipien weiter fort. Indem er nur das fotografiert, was gerade von den Strahlen der Sonne erfasst wird, unterwirft er sich dem Diktat des Lichtes und der Zeit. Langsam wandern die Strahlen durch das Zimmer und erfassen eins nach dem anderen Möbel, Tischdecken, Blumen, Erinnerungsstücke und Alltagsobjekte. Für kurze Momente werden die Gegenstände erhellt, treten aus ihrer Fast-Vergessenheit hervor und erzählen von Vergangenheit und Gegenwart des täglichen Lebens miteinander.
Dirk Johanns (*1966, Frankfurt) ist Kunstpädagoge und fotografiert mit alten Polaroidkameras.
Angeregt durch Workshops beschäftigt sich Wolfgang Raith intensiv mit künstlerischer Fotografie. Sein Hauptinteresse gilt der Landschaftsfotografie. Er schafft Bilder, jenseits von Ästhetisierung und Romantisierung. Seine Arbeiten stellte er in vielen Ausstellungen aus (Tage der Kommunikation‚ Wiesbadener Fototage).
Als Kameramann muss Wolfgang Raith (*1959, Frankfurt) eine einfache Lesbarkeit seiner Filmsequenzen erreichen. Aber das Leben ist nicht einfach, sondern kompliziert und geheimnisvoll komplex. Lichtstrahlen im Dunkel erhellen Details, lassen sie hervortreten ohne ihnen ihr Geheimnis zu entreissen. Mit Bildern von Lichtspuren schafft Wolfgang Raith Bildnisse, bei denen das Auge des Betrachters zwischen dem Ganzen und seinen Details hin- und herwandert wie zwischen Realität und Fantasie. Die Eindrücke lösen sich auf und münden in eine visuelle Klangwolke. Seine Fotografien halten die Zeit an und fragen nach der Urkraft des Lebens und seines Vergehens. Es sind Bilder einer Beweisaufnahme des zeitlosen Schöpfungsprozesses.