Déjà vu
Thibault Brunet » Isabelle Le Minh »
Exhibition: 24 Feb – 21 Apr 2018
Fri 23 Feb 19:00 - 21:00
"Déjà vu"
Thibault Brunet | Isabelle Le Minh
Ausstellung: 24. Februar bis 14. April 2018
Eröffnung: Freitag, 23. Februar, 19–21 Uhr
Künstlergespräch: Freitag, 23. März, 19 Uhr
mit Prof. Dr. Bernd Stiegler, Universität Konstanz
Die Kehrer Galerie freut sich, zwei Positionen aus Frankreich zu präsentieren. Thibault
Brunet und Isabelle Le Minh, beide schon vielfach in französischen Institutionen
ausgestellt, beschäftigen sich auf unterschiedliche Weise mit der Reaktivierung von Bildern
und spielen mit unserer kollektiven Bildkultur.
Thibault Brunet (*1982) bezeichnet sich als "Fotograf ohne Kamera". Eines seiner
Experimentierfelder ist das Videospiel "Grand Theft Auto", dessen Raum er erforscht, um
träumerische Bilder zu schaffen, die mehr mit dem visuellen Erbe der Romantik zu tun haben
als mit der Videospiel-Ästhetik ("Vice City", 2007–2013).
In einer anderen Serie arbeitet er mit auf Google Earth gefundenen Amateur-3D-Bildern von isolierten Vorortsgebäuden, die von ihren Bewohnern selbst erstellt wurden. Aus dem Aneignungsprozess entsteht eine Typologie, die sich in einer subtilen chromatischen Palette entfaltet ("Typologie du virtuel", 2014–2016).
Zuletzt fuhr Brunet im Rahmen einer Partnerschaft mit Leica mit einem 3DScanner
die Opalküste im Norden Frankreichs entlang. Aus den dort gesammelten Daten
extrahiert Brunet "fotografische" Bilder, die, trotz des sehr technischen Verfahrens, den
Landschaften eine irreale Anmutung verleihen ("Territoires circonscrits", 2016–2017).
Isabelle Le Minh (*1965) beschäftigt sich als Künstlerin mit der theoretischen,
künstlerischen und technischen Geschichte der Fotografie. Ein Teil ihres Werkes betitelt mit "After Photography" beinhaltet die Serie "Objektiv" (2015), eine Reihe von Aufnahmen alter
Fotoobjektive, die zusammen eine typologische Hommage an Bernd und Hilla Becher bilden.
"Trop tôt, trop tard" (2008) verweist auf den von Henri Cartier-Bresson formulierten Begriff
des "instant décisif". Aus den ikonischen Bildern des französischen Meisters hat die
Künstlerin die menschlichen Figuren entnommen, als ob sie "zu früh" oder "zu spät"
geknipst worden wären.
"Darkroomscapes" (2012) sind Bilder von Entwicklerschalen, die in der Dunkelkammer aufgenommen wurden – für die Künstlerin ein meditativer Raum, wo die "analoge" Zeit herrscht – und die an die kontemplativen "Seascapes" des Fotografen Hiroshi Sugimoto erinnern.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Sonia Voss.