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Still
Olivier Richon: A Mound of Butter, 2016, C Type analogue, 60 x 42 cm, Edition 2/5

Olivier Richon »

Still

Exhibition: 16 Mar – 5 May 2018

Fri 16 Mar 19:00

Galerie Albrecht

Bleibtreustr. 48
10623 Berlin

+49 (0)30-20605442


www.galeriesusannealbrecht.de

Tue-Sat 11-18

Still
Olivier Richon: The Lobster, 2008, C Type analogue, 45 cm x 56 cm, Edition 4/5

Olivier Richon
"Still"


Ausstellung: 16. März bis 5. Mai 2018
Eröffnung: 16. März, 19 Uhr

In Zeiten der allgemeinen Verfügbarkeit wird es zur Notwendigkeit, dem Foto einen Platz zu geben, es zu betrachten und sich zu fragen: Was ist eigentlich ein Foto?
Ein Foto braucht den Fotografen und etwas, das fotografiert wird, es ist das Ergebnis der Beziehung zwischen beiden, wobei sich bereits die Frage wer oder was das Subjekt ist und wer oder was das Objekt nicht eindeutig klären lässt. Immer ist es nur ein Moment, eine Zeitspanne herausgenommen aus den vielen Momenten vor und nach dem Foto. Wie kommen wir dazu, ihm mehr objektive Wahrheit zuzuschreiben als einem gemalten Bild? Ist es nicht Illusion anzunehmen, ein Foto zeigt, wie es gewesen ist? Es zeigt nur wie es in dem Moment für das Auge des Fotografen gewesen ist und vielleicht hat ihn das Motiv bereits so in den Bann gezogen, dass er vieles andere, das sonst noch war, nicht sah. Der Fotograf wählt das Motiv aus – oder das Motiv ruft: Fotografiere mich! Wer kann das wissen?

All diese Fragen interessieren den Fotografen Olivier Richon. Auch er hat die Kamera zuerst dazu benutzt, etwas zu dokumentieren. Mit 14 Jahren begann er mit dem Fotografieren. In einem Interview erzählt er: Als er 1976 von Lausanne nach London gekommen sei, habe er zusammen mit einer Freundin, der Fotografin Karen Knorr, die Punk Clubs fotografiert und sich recht cool dabei gefunden. Doch ändert sich das als er während seines Studium der Fotografie am Polytechnikum von Central London dem Konzeptkünstler Victor Burgin begegnet. Er beginnt über das Medium und die Realität des Bildes nachzudenken.

Still
Olivier Richon: Portrait of a Monkey, 2008, C-type analogue, 93 cm x 70 cm, Edition 3/5

Seine Fotos sind rätselhafte Inszenierungen. Sie wollen nicht einen Moment für ewig festhalten und dokumentieren, sie sind von vornherein Fiktion und ständig in Bewegung. Auf den Bild kann sich jeden Augenblick etwas ereignen, der Betrachter, weiß jedoch nicht was. Alles scheint ihm vertraut, immer kommen ihm irgendwelche Bilder in den Sinn, die er bereits gesehen hat und doch lässt sich das Rätsel nicht lösen, zu vielfältig bleiben die Deutungsmöglichkeiten. Eine Auflösung gibt es nicht und wird es nicht geben.

Olivier Richon unterläuft die Vorgaben des Fotos, die darin liegen, den Moment zum Stillstand zu bringen, weil er sonst verloren wäre. Er schafft bereits den stillstehenden Moment, der jedoch niemals zur Ruhe kommt.

Olivier Richon wurde 1956 in Lausanne geboren. Er studierte am Polytechnikum von Central London und schloss 1980 den Bachelor of Arts in Film und Fotografie mit Auszeichnungen ab. Seit 1980 werden seine Fotoarbeiten international ausgestellt, unter anderem im Victoria und Albert Museum, London; dem Musée d'art moderne des la Ville de Paris; dem Folkwang Museum Essen; dem National Museum of Modern Art, Kyoto; dem Brooklyn Museum, New York; der National Gallery of New South Wales, Australia and der Tate Britain, London. Er ist Professor für Fotografie am Royal College of Art in London.

Still
Olivier Richon: Heads, 2013, C Type analogue, 60 cm x 42cm, Edition 3/5