"On Top" - Vier fotografische Standpunkte
Bernd & Hilla Becher, Matthias Koch, Simon Roberts, Peter Hebeisen

Ausstellung: 20. April bis 3. Juni 2018
Eröffnung: Donnerstag, 19. April, 18 Uhr

"On Top – oben drauf" steht für einen erhöhten Standpunkt als Arbeitsmethode und als fotografische Perspektive.

Die Ausstellung zeigt vier solche Positionen - allesamt Landschaftsaufnahmen:

• Ikonen der Industriefotografie von Bernd & Hilla Becher
• Bilder zum Atlantikwall ihres Meisterschülers Matthias Koch
• "Europäische Schlachtfelder" des Schweizers Peter Hebeisen
• "Sight Sacralization: (Re)framing Switzerland" des englischen Fotografen Simon Roberts

Darüber hinaus bedienen sich die vier Arbeiten der Fotografie als Medium der Dokumentation und der Reflexion. Sie zeigen Orte, die geschichts- oder bedeutungstragend sind.

Im einfachen, aber genialen Gestus des erhöhten Standpunktes liegt eine subtile Irritation, die zum Nachdenken und Innehalten anregt. Denn der erhöhte Standpunkt vermittelt eine neue Sicht auf das Gewohnte oder Erwartbare. So wurde es noch nie gesehen. Und damit öffnet sich der Blick auf das Neue im Gewohnten.

Hinzu kommt, dass die Bilder neben ihrem ästhetischen Reiz noch eine tiefere Ebene haben: Die Industrielandschaften, die Bernd und Hilla Becher fotografierten, und die heute weitgehend verschwunden sind, sind Arbeiten zu einer untergegangen Industriekultur.

Oder die grossformatigen Tableaus von Matthias Koch und Peter Hebeisen die stimmungsvolle Landschaften zeigen, hinter deren Schönheit sich das Grauen vergangener Kriege verbirgt.

Auch der Engländer Simon Roberts hinterfragt mit seiner Arbeit "(Re)framing Switzerland" das vordergründig Pittoreske der Schweizer Bergwelt, die aus sicherem Abstand einer Aussichtsplattform zur fotografierbaren Theaterkulisse degradiert wird.

Die Ausstellung ist kuratiert von Marianne Kapfer, Berlin (www.whatulookinart.com).

Rahmenprogramm:

Sonntag, 22. April 2018, 11 Uhr
Vortrag "Bernd & Hilla Becher auf Fotoreise"
Matthias Koch, Becher-Schüler und langjähriger Assistent von Bernd & Hilla Becher gibt seinen Einblick in das Entstehen von Becher-Fotos. Er zeigt und kommentiert seine über 70 teilweise unveröffentlichten Fotografien des Fotografenpaares während der Arbeit.

Mittwoch, 25. April, 20 Uhr
Filmvorführung in Anwesenheit der Regisseurin
Die Fotografen Bernd & Hilla Becher, 94 min., 2012 von Marianne Kapfer
Hochhöfen, Fördertürme, Aufbereitungsanlagen – inzwischen vielerorts zerstörte Zeugnisse industrieller Entwicklung - leben in den Fotografien von Bernd und Hilla Becher weiter. Das Düsseldorfer Künstlerpaar erzählt von seinem Leben, Werk und Wirken, das fünf Jahrzehnte lang dem Fotografieren von Industriebauten gewidmet war.