Gundula Schulze Eldowy »
Robert Frank & Gundula Schulze Eldowy in New York
mit Dr. Kyllikki Zacharias
Artist Talk:
Thu 17 May 19:30
Kunsthalle Erfurt
Fischmarkt 7
99084 Erfurt
+49 (0)361-6555666
kunsthalle@erfurt.de
kunstmuseen.erfurt.de/kunsthalle
Tue-Sun 11-18, Thu 11-22
Von 1990 bis 1993 lebte Gundula Schulze Eldowy in New York. Vier photographische Zyklen entstanden in dieser Zeit. "Halt die Ohren steif / KEEP A STIFF UPPER LIP" zeigt Künstlerportraits von Robert Frank, Pablo Frank, June Leaf, Robert Wilson, Allen Ginsberg, Peter Orlowsky, Cindy Sherman, Bob Dylan, Ann Mandelbaum, Ted Croner und Jay Manis. Auch Bilder Robert Franks sind in der Ausstellung zu finden, die er von Gundula Schulze Eldowy, Pablo Frank und seiner Frau June Leaf machte.
Die Photographien werden von Auszügen aus dem Briefwechsel zwischen Robert Frank und Gundula Schulze Eldowy, Texten aus ihrem Tagebuch und einem Video begleitet. Die Werkgruppe "In einem Wind aus Sternenstaub" knüpft an die legendäre "straight photography" New Yorks an, die Gundula Schulze Eldowy schon bei "Berlin in einer Hundenacht" Pate stand. Aber ausgerechnet in der Stadt ihrer Träume begann sich ein neuer Stil abzuzeichnen. An Stelle der Berliner Hinterhof-Dunkelheit war das gleißende Licht New Yorks getreten, das sich in unzähligen Fensterscheiben und Spiegeln verdoppelte und verdreifachte und nicht ohne Einfluss blieb. Ihre Bilder begannen, in freien Tönen zu tanzen.
"Spinning on my Heels" scheint mehr der Malerei und Musik entlehnt zu sein als der Photographie. Die Bilder beschreiben eine Geisterstadt, die sie traumwandelnd durchstreift, sie formulieren aber auch schon Zivilisationskritik. Die Polaroids mit dem poetischen Titel "Flügelschlag des Herzens" sind Ausdruck ihrer Romanzen, Freundschaften und Selbstbetrachtungen.
Die Ausstellung "Halt die Ohren steif / KEEP A STIFF UPPER LIP – Robert Frank und Gundula Schulze Eldowy in New York" beschäftigt sich mit der unbekannten Seite zweier Künstler aus ehemals verfeindeten Welten, dem New Yorker Photographen Robert Frank und der Ostberliner Photographin Gundula Schulze Eldowy. Ihre Wege kreuzten sich erstmals am 8. Juni 1985 in Ostberlin. Die Photographin war damals einunddreißig Jahre, er doppelt so alt. Nachdem er ihre Photos angesehen hatte, fragte er sie spontan, ob sie nicht in New York ausstellen wolle?
Zwischen 1985 und 1989 schrieben sie sich über einen Westberliner Kontaktmann Briefe, die in wenigen Worten den Zeitgeist wiedergeben; 1988 schmuggelte sie ihre ersten Photographien nach New York. In Robert Frank hatte Gundula
Schulze Eldowy einen Verbündeten und Gleichgesinnten gefunden. Trotz der Unterschiede schienen sie sich erstaunlich nah. Sie waren Menschen, die sich gegenseitig ins Herz schauten.