Eva-Maria Fahrner-Tutsek »
Havana Short Shadows
Exhibition: 27 Jul – 16 Nov 2018
Wed 25 Jul 18:00
Alexander Tutsek-Stiftung
Karl-Theodor-Str. 27
80803 München
+49 (0)89-55 27 30 60
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www.atstiftung.de
Tue-Fri 14-18, Thu 14-20, 1st Sat 11-15
Eva-Maria Fahrner-Tutsek
"Havana Short Shadows"
27. Juli bis 16. November 2018
Zum Launch des neu erschienen Fotobuchs "Havana Short Shadows" von Eva-Maria Fahrner-Tutsek wird in der Alexander Tutsek-Stiftung München eine Auswahl von 21 Fotografien präsentiert. Die Fotografien erzählen eindrücklich und in faszinierenden Bildern vom Straßenleben in Havanna. Fahrner-Tutsek verfällt nicht der pittoresken Folklore und dem Zauber der Dekadenz, sondern visualisiert scharf beobachtend und einfühlsam zugleich die Komplexität der Situation. Die Arbeiten fügen sich zu einem dichten fotografischen Essay, der in der Tradition des dokumentarischen Genres steht.
Das Humane interessiert Eva-Maria Fahrner-Tutsek, die Menschen, die Gesichter. Sie fängt das Private, das Persönliche ein, wie es sich im Öffentlichen zeigt. Es ist ihr empathischer Blick auf Lebensformen, auf Zufälligkeiten und Situationen des Sich-Begegnens, auf die soziale Komponente des Alltags, der geprägt ist durch Mangel und Rationierung, Unbeschäftigt-Sein und der Langweile des Wartens. Der Kontext ist der Fotografin wichtig, und so hält sie auch die Auswirkungen der erneuten Rezession auf das Leben der Habaneros fest.
Ihre Erkundungen in den Straßen von Havanna dokumentieren das Überleben in einer Gesellschaft, die seit langem limitiert ist in Politik, Handel und Kommunikation. Sie sind historisches Zeugnis in einer Zeit der Stagnation, der enttäuschten Erwartungen statt des erhofften gesellschaftlichen Wandels – und doch gibt es Gemeinsamkeit, Tanz und Spiel, Licht und Schönheit. "Havanna ist eine Herausforderung für die Sinne", schreibt Eva-Maria Fahrner-Tutsek und bekennt: "Die Stadt hat einen selbstversunkenen, entrückten Rhythmus. Ich ergebe mich ihm."
Die Fotografien im Buch "Havana Short Shadows" von zwei inspirierenden Textbeiträgen begleitet. In einem poetischen, autobiographischen (bisher noch nicht veröffentlichten) Text beschreibt der kubanische Autor, Literaturwissenschaftler und Journalist Leonardo Padura das Leben im heutigen Havanna, der Stadt, in der er seit über sechs Jahrzehnten lebt und arbeitet. Ausgehend von Eva-Maria Fahrner-Tutseks Arbeiten reflektiert der renommierte Londoner Fotograf und Theoretiker der Fotografie Michael Freeman in seinem kenntnisreichen Beitrag das Medium der Dokumentarfotografie.
Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek, 1952 in Hamburg geboren, begann im Alter von sechs Jahren mit einer Kodakbox Kamera zu fotografieren. Nach ihrem Studio der Soziologie, Politikwissenschaft und Psychologie arbeitete sie als Forscherin am Max-Planck-Institut für Psychiatrie und an der Technischen Universität München. Neben Forschungsprojekten und wissenschaftlichen Publikationen verfolgte Fahrner-Tutsek weiterhin das Fotografieren, um die Welt in einer anderen Art und Weise zu entdecken. Eine Auswahl ihrer Fotografien hat sie unter dem Titel "Diesseits von Afrika" (Kerber, 2011) publiziert. Seit 2000 leitet sie eine Stiftung, die Projekte im Bereich Kunst und Wissenschaft fördert. Sie ist dort verantwortlich für die konzeptuelle Entwicklung der Projekte und kuratiert regelmäßig Ausstellungen, auch zur Fotografie. Wenn sie nicht reist, lebt sie in München, Ibiza und Formentera.