Paolo Pellegrin »
ANTARCTICA
Exhibition: 30 Aug – 6 Oct 2018
Wed 29 Aug 18:00 - 21:00
BILDHALLE
Stauffacherquai 56
8004 Zürich
+41 (0)44-5520918
info@bildhalle.ch
www.bildhalle.ch
Tue-Fri 12-18:30, Sat 11-16
Paolo Pellegrin
"ANTARCTICA"
Exhibition: 29 August – 6 October, 2018
Opening: Wednesday, 29 August, 6-9pm
The artist is present.
Artist Talk: Thursday, 30 August, 7pm
with Christian Brändle, Director of the Museum für Gestaltung, Zürich
In collaboration with Magnum Photos Switzerland
On the first floor:
"FRACTURED LAND" – a selection of Paolo Pellegrins most important crisis and conflict photographs
Link to exhibition page: fractured land
The new series by the Italian photographer Paolo Pellegrin (*1964) presents to us the stunning natural beauty of the antarctic ice shield, which is simultaneously a site of human-made crisis. The large-scale works on display portray a seemingly intact environment, but at closer observation reveal the eminent danger of being lost to global warming. Pellegrin photographed the antarctic ice fields and glaciers from within a surveying airplane, that is NASA's annual IceBridge aerial expedition, on their observational flights across the frozen continent. For the first time, his photographs offer a new perspective of Antarctica taken from an altitude of 300-500 meter, presenting us with never before seen, detailed and spectacular aerial photographs.
The resulting photographs demonstrate how an almost untouched landscape is yet about to disappear due to our industrial activities elsewhere and reminded us, once more, that environmental crises know no borders. And this is where Paolo Pellegrin draws on his experience as a MAGNUM photographer, having covered many sites of catastrophes, wars and crises. While normally being up-close and embedded, in this personal assignment he steps back to present us with—literally—a bigger picture of a less tangible event: a conflict without noise and visible victims. Yet, a conflict that impacts all of us.
On the other hand, the fact that Pellegrin often photographed this vast white landscape with its icy patterns of cracks and snowy textures without a horizon line call to mind Alfred Stieglitz’ "Equivalents" from a century ago, which are often referred to as the first true abstractions in modern photography. This combination of abstract beauty with the looming destruction elevates Pellegrin’s work to something more than mere visual documents.
Paolo Pellegrin
"ANTARCTICA"
Ausstellung: 29. August bis 6. Oktober 2018
Eröffnung: Mittwoch, 29. August, 18-21 Uhr
Der Künstler ist anwesend.
Artist Talk: Donnerstag, 30. August, 19 Uhr
mit Christian Brändle, Direktor Museum für Gestaltung, Zürich
in Zusammenarbeit mit Magnum Photos Schweiz
Parallel im 1. Stock:
"FRACTURED LAND"
Eine Auswahl von Paolo Pellegrins wichtigsten Krisen- und Konfliktfotografien
Link zur Ausstellungsseite:
fractured land
Die neuste Serie des italienischen Fotografen Paolo Pellegrin (*1964) führt uns die Schönheit des antarktischen Eisschildes vor Augen, welches zugleich auch Schauplatz einer von Menschen verursachten Krise ist. Die grossformatigen Luftaufnahmen zeigen imposante Bilder einer scheinbar intakten Umwelt. Erst bei genauerem Betrachten erahnen wir – gespiegelt durch die dramatischen Veränderungen der Landschaft – den bevorstehenden Verlust, der uns durch die Erderwärmung droht.
Pellegrin hat die Eisfelder und Gletscher aus einem Forschungsflugzeug der NASA fotografiert, die auf ihrer jährlichen IceBridge-Expedition Messflüge über dem Kontinent durchführt. Die Antarktikis von oben, diese Perspektive kannten wir bis anhin nur von Satellitenbildern. Zum ersten Mal liefert nun ein Fotograf Bilder aus einer Flughöhe von nur 300 bis 500 Metern über dem Eis und schenkt uns damit nie gesehene, detaillierte und spektakuläre Luftaufnahmen.
Diese Fotografien demonstrieren, wie eine fast unberührte Landschaft langsam verschwindet, wegschmilzt, verursacht durch unsere geographisch weit entfernten industriellen Aktivitäten. Einmal mehr werden wir daran erinnert, dass Umweltprobleme keine Grenzen kennen. Und genau hier setzt der Magnum-Fotograf an, der bisher vor allem in Krisen- und Kriegsgebieten gearbeitet hat. Während er normalerweise auf Tuchfühlung und ins Geschehen eingebettet Bilder produziert, tritt er hier einen Schritt zurück und zeigt uns das grosse Ganze eines schwer fassbaren Vorgangs: einen Konflikt, der ganz im Stillen passiert – ohne sichtbare Opfer. Einen Konflikt, der uns alle betrifft.
Die ausgedehnten Landschaften mit ihren Mustern in Eis und Schnee, meist ohne Horizont fotografiert, erinnern gleichzeitg aber auch an die „Equivalents“ von Alfred Stieglitz, die dieser vor hundert Jahren fotografiert hat und die gemeinhin als erste Abstraktionen der modernen Fotografie gelten. Diese Verschränkung aus abstrakter Schönheit der fotografierten südpolaren Landschaft und der politischen Dringlichkeit ihrer drohenden Zerstörung erhebt die Arbeit von Paolo Pellegrin weit über das reine Bilddokument hinaus.