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Über Folter spricht man nicht
Armando. Festgenommen 1975 und im "Nido 20" (Geheimgefängnis des Comando Conjunto) gefoltert.
Fotografiert im "Nido 20" in Santiago, Chile am 03.10.2016 © José Giribás Marambio

José Giribás Marambio »

Über Folter spricht man nicht

Exhibition: 9 Sep – 21 Oct 2018

Sun 9 Sep 11:00 - 14:00

Kunsträume der Michael Horbach Stiftung

Wormser Str. 23
50677 Köln

+49 (0)221-29993378


www.michael-horbach-stiftung.de

Wed+Fri 15:30 - 18:30, Sun 11-14

Über Folter spricht man nicht
Das Haus mit der Nummer 3037 in der Calle Irán in Santiago ist bekannt unter dem Namen "Venda Sexy" oder
"La Discotéque". "Venda" heißt Augenbinde und soll darauf hindeuten, dass die Verhafteten mit verbundenen
Augen in das Haus kommen und sexuell missbraucht werden. "La Discotéque", weil immer laute Musik
zu hören war, um die Schreie aus dem Folterkeller zu übertönen. Es befindet sich zur Zeit im privaten Besitz.
© José Giribás Marambio

José Giribás Marambio
"Über Folter spricht man nicht"


Ausstellung: 9. September bis 21. Oktober 2018
Eröffnung: 9. September, 11-14 Uhr

Die Fotografien der Serie "Über Folter spricht man nicht" entstanden 2016 – sowohl in Chile als auch in Berlin. Sie zeigen die Überlebenden, die zu Anfang der Pinochet-Diktatur, die furchtbaren Qualen der Folter ertragen mussten. Fotografien von Schicksalsorten komplettieren das "Fotoessay zur Bewahrung des historischen Gedächtnisses in Chile."

José Giribás hatte das Glück der Diktatur nach Argentinien entfliehen zu können. Er erhielt ein Stipendium für die Freie Universität in Berlin, wo er seitdem lebt. Giribás begann erst in Berlin als Fotograf zu arbeiten. Seine Heimat Chile besuchte er lange Zeit nicht – zunächst aus politischen Gründen. Als in Deutschland lebender Flüchtling fürchtete er, bei einem Aufenthalt in Chile inhaftiert zu werden. Erst 1986 kehrte er für eine Reise zurück nach Chile. Zusammen mit anderen Fotografen entschloss er sich, den Alltag in der Diktatur zu dokumentieren. Zu diesem Zeitpunkt war die Diktatur nicht mehr absolut.

Giribás arbeitet als Reportagefotograf für die Süddeutsche Zeitung Photo und weitere bekannte Medien. Reportagereisen haben ihn nach Afghanistan, den Nahen Osten, in die USA geführt.

Über Folter spricht man nicht
Palacio de las Sonrisas (ehemalige Marinekrankenhaus in Punta Arenas)
Aussage eines Mannes, gefangengenommen im September 1973: "Später, während des Verhöres, kam immer wieder
eine Person von hinten an den Stuhl heran und schlug mit beiden Händen zur gleichen Zeit auf die Ohren
(das sogenannte "Telefon"" [el teléfono]), so dass man kurzzeitig das Bewusstsein verlor."
© José Giribás Marambio
Über Folter spricht man nicht
Maria Antonia Gonzales Cabezas. Festgenommen am 05.10.1973
und in der Kriegsakademie der Marine in Valparaíso gefoltert.
Fotografiert am 03.12.2016 in Berlin. © José Giribás Marambio