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Von Melancholie und Glück
© Magdalena Stengel: aus "Baxtale Romnia – Glückliche Frauen“

Von Melancholie und Glück

Hannah Häseker » Magdalena Stengel »

Exhibition: 14 Sep – 8 Oct 2018

Fri 14 Sep 19:00

kulturreich Galerie

Wexstr. 28
20355 Hamburg

040-75368661


www.kulturreich.de

Mon-Fri 13-18 + b.a.

Von Melancholie und Glück
© Magdalena Stengel: aus "Baxtale Romnia – Glückliche Frauen“

Magdalena Stengel und Hannah Häseker
"Von Melancholie und Glück"


Ausstellung: 14. September bis 8. Oktober 2018
Eröffnung: Freitag, 14. September, 19 Uhr

KunstLeben e.V. startet mit der Fotoausstellung "Von Melancholie und Glück" in die nächste Runde seines Nachwuchsprogramms und präsentiert unter dem Titel die eindringlichen Projekte zweier Fotografinnen: "Baxtale Romnia – Glückliche Frauen" von Magdalena Stengel aus Berlin und die "Anatomie der Melancholie" von Hannah Häseker aus Hamburg // bei kulturreich im Rahmen des Neustadt Festivals.

Bei den Fotoprojekten von Magdalena Stengel und Hannah Häseker handelt es sich um Abschlussarbeiten, die in ihrer Erscheinung unterschiedlicher kaum sein können und doch etwas gemeinsam haben. Sie erzählen in inspirierender Weise von Authentizität, Stärke und Weiblichkeit und ziehen die Betrachter*innen mit ihrer Bildsprache in ihren Bann. Während sich Hannah Häseker auf Spurensuche nach Orten von Zeitlosigkeit und großer, stimmungsvoller Macht begibt, um die Schönheit der Melancholie offenzulegen und diesen Stimmungen nachzuspüren, widmet sich Magdalena Stengel der Alltagswelt von Romafrauen. Bewusst inszeniert sie Porträts glücklicher Frauen, da gut integrierte, gebildete Romani nur selten in der Bildberichterstattung wiederzufinden sind. Diese Frauen wissen, was sie wollen, und ermöglichen Einblicke in ihre persönlichen Familientraditionen und in ihre Kultur. Handwerklich trifft Digitales auf Analoges, sättigende Farbigkeit und Lebensfreude auf realitätsfernes Lichtspiel und Melancholie.

Von Melancholie und Glück
© Hannah Häseker: aus "Anatomie der Melancholie"

Magdalena Stengel zu ihrem Projekt: Baxtale Romnia – Glückliche Frauen

Die ausgewählten Porträts stammen aus dem gleichnamigen Fotobuch mit Rezepten und Geschichten über Romafrauen. Straßenprostitution, Armut, Problemhäuser, Sozialbetrug, Schulschwänzer: Unter diesen Schlagwörtern berichten sonst die Medien über Sinti und Roma in Deutschland. Erfolgsgeschichten fehlen dagegen: Gut integrierte, gebildete, beruflich erfolgreiche und kreative Romani sieht man in der Bildberichterstattung leider selten. In ihrer Abschlussarbeit "Baxtale Romnia – Glückliche Frauen" widmet sich Magdalena Stengel in Form eines Fotobuchs mit Rezepten und Geschichten diesen Frauen. Frauen aus Deutschland, England, Frankreich, den Niederlanden und Ungarn laden die Betrachter*innen zu sich nach Hause ein, gewähren Einblicke in ihre Küchen, ihren Alltag und ihre Lebensgeschichten. Die Frauen die vorgestellt werden, sind Esmeralda Romanez, EU-Menschenrechtsaktivistin aus Arles in Süd-Frankreich, Delaine Les Bas, Künstlerin und Ausstellerin im ersten Roma-Pavillion der Biennale aus Worthing in England, Elli Jonuz, Dozentin an der Uni Köln aus Siegburg, Lita Cabellut, Malerin aus Den Haag in den Niederlanden und Lili Lantos, Modedesignstudentin aus Berlin.

Hannah Häseker zu ihrem Projekt: Anatomie der Melancholie

Der Geisteszustand der universalen Metapher "Melancholie" wird in einer Abfolge von Bilderreihungen beschrieben. Die 6x6 Mittelformataufnahmen zeigen vermehrt, dunkle, stimmungsvolle Bilder. Grundlegend für die Motivwahl waren dabei Texte von Dostojewskij und dem englischen Philosophen Robert Burton. Die Melancholie, die den Zustand eines zunehmenden "Selbst-Verlierens" beschreibt. Häseker möchte auf diesen Zustand aufmerksam machen und die Schönheit dieser Gefühlsregung offenlegen. Die Fotoarbeit entstand in einer uferlosen Phase des Suchens und Findens von Zeitlosigkeit. Einhergehend mit dem Geruch eines staubigen Dachbodens und dem verfallenden Klang von einem Sommerabend. Sie handelt von einer Reise, die vorrangig alleine angetreten wurde. Zeitweilig begleitet von Menschen, die ebenfalls auf der Suche nach diesem Gefühl sind und gewillt, sich ihm ganz und gar hinzugeben. Innerhalb ihrer Fotografie vertritt sie eine Position, bei der Authentizität am wichtigsten ist. Es geht Häseker darum, die Porträtierten in einer Art und Weise widerzuspiegeln, wie sie sie selbst erlebt und wie sie sie für sich kennengelernt und erschlossen hat. Sie möchte mit ihrer Fotografie andere Menschen dazu anregen, sich ein wenig in den Bildern selbst zu verlieren und diesen Stimmungen nachzuspüren. Erinnerungen zu erwecken und sich die Betrachter*innen eigene Geschichten dazu ausdenken zu lassen. Allen voran sind ihr vom bildlichen Inhalt, Orte von großer Wichtigkeit. Orte von Zeitlosigkeit und großer, stimmungsvoller Macht.

Von Melancholie und Glück
© Hannah Häseker: aus "Anatomie der Melancholie"