Jedes Jahr pilgern sechs Millionen mexikanische Katholiken zur Basilika in Mexiko-Stadt, um die Jungfrau von Guadalupe zu ehren. Mit El camino al Tepeyac schuf Alinka Echeverría eine immersive Fotoinstallation aus Bildern der Pilger mit deren Darstellungen der 1531 erschienenen Jungfrau. Ihre Faszination für Glauben und Rituale führte Echeverría zu einer ganz eigenen Sichtweise: Sie porträtiert die Pilger mit ihren religiösen Kostbarkeiten von hinten und aus der Ferne. Dabei nimmt sie die Bilder aus dem Kontext und stellt sie vor einen weißen Hintergrund. So kann sich der Betrachter auf die Einzelperson konzentrieren und eine Beziehung zwischen Subjekt und Symbol herstellen. Für den Einzelnen ist die Wallfahrt Strafe und Belohnung, Dankbarkeit und Vergebung, Versprechen und Hoffnung. Für die Gemeinschaft geht es um die Rückkehr zum Ursprung, Erneuerung und Wiedergeburt. Die Jungfrau ist das höchste Symbol der Mutter. Die Künstlerin zeigt, wie sehr die Figur der Jungfrau von Guadalupe bis heute in der visuellen Gegenwartskultur Mexikos verankert ist.