Gerhard Kassner »
Zwischen den Filmen - Eine Fotogeschichte der Berlinale
Zu Gast! Ausstellungsbesuch mit dem Fotografen Gerhard Kassner
Künstlerführung:
Thu 18 Oct 18:00
Deutsche Kinemathek
Potsdamer Str. 2
10785 Berlin
+49 (0)30-300903820
info@deutsche-kinemathek.de
www.deutsche-kinemathek.de
Wed-Mon 10-18 . Thu 10-20
"Zwischen den Filmen - Eine Fotogeschichte der Berlinale"
Ausstellung: 28. September 2018 bis 5. Mai 2019
im Rahmen von Europäischer Monat der Fotografie Berlin 2018
Im 69. Jahr der Internationalen Filmfestspiele Berlin widmet das Museum für Film und Fernsehen dem Festival eine umfassende Fotoausstellung. Die Schau "Zwischen den Filmen. Eine Fotogeschichte der Berlinale" ist in zehn Themenkomplexe unterteilt, die charakteristisch für das Festivalgeschehen waren und sind. Zu den Schwerpunkten Fans, Stars, Politik, Partys, Mode, Paare, Kinos, Bären, Presse und Stadt werden Fotografien aus insgesamt sieben Dekaden präsentiert. Die Besucher*innen können so direkte Vergleiche über die verschiedenen Jahrzehnte anstellen und eine Vorstellung von der einerseits ritualisierten, andererseits ganz einzigartigen Festivalkultur gewinnen. Die Internationalen Filmfestspiele werden zum Spiegel der Alltagskultur Berlins. Zu sehen sind Momentaufnahmen von verschiedenen Fotograf*innen, die zusammengenommen ein Mosaik aus den schillernden Facetten dieses von Beginn an besonderen Festivals bilden.
Die Internationalen Filmfestspiele Berlinale, kurz Berlinale, waren und sind bis heute immer auch Gradmesser für die politischen Verhältnisse in Deutschland, für das kulturelle Leben in Berlin, für die wirtschaftliche Situation und den Zeitgeist. So eroberten sich die Repräsentanten des "Neuen deutschen Films" nach und nach das Festival, so führten die gesellschaftlichen Umbrüche vor und nach der Studentenrevolte auch zu heftigen Diskussionen auf der Berlinale und schließlich zur Gründung des "Internationalen Forums des jungen Films". Zum traditionellen Publikum, den Autogrammjägern und Fans des Festivals, kam nun eine neue Generation von kritischen jungen Leuten hinzu, die mit den Regisseur*innen diskutieren wollten, statt Schauspieler*innen anzuhimmeln.
Von Anfang an haben Pressefotograf*innen die Berlinale dokumentiert. In der Deutschen Kinemathek sind mehrere Nachlässe von Fotografen archiviert, deren Hauptfokus auf filmrelevanten Ereignissen lag: Mario Mach und Heinz Köster waren seit der ersten Ausrichtung des Festivals präsent, von den 1970er- bis in die 2000er-Jahre hinein war Erika Rabau offizielle Berlinale-Fotografin. Der besondere Reiz dieser Sammlungen liegt in den en passant eingefangenen Momenten am Rande der eigentlichen Motive, die Mode, Zeitgeist, Alltags- und Repräsentationskultur sowie Konsumverhalten spiegeln. Weitere Berlinale-Fotografen wie Christian Schulz und Gerhard Kassner, der offizielle Prominenten-Porträtist, haben das Image der Berlinale geprägt.
Die Bilder dieser Fotograf*innen erzählen eine lange Geschichte, die von Stadt und Kultur, von Stars und ihrem Publikum, von Armut und Reichtum, Kaltem Krieg und Revolte, von Ritualen und Repräsentation, von Fremdheit und Nähe, von Mangel und Überfluss, von Privatheit und Öffentlichkeit, von Ernsthaftigkeit und Vergnügungssucht und vom Wandel der Werte handelt.
Eine Kooperation mit den Internationalen Filmfestspielen Berlin.
Die zweisprachige Publikation zur Ausstellung erscheint im Verlag Kettler (deutsch-englisch).