Eva Maria Ocherbauer »
ONE FINE DAY SOON
Exhibition: 23 Nov 2018 – 19 Jan 2019
Thu 22 Nov 19:00
FOTOHOF
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5020 Salzburg
+43 (0)662-849296
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www.fotohof.at
Tue-Fri 15-19, Sat 11-15
Eva Maria Ocherbauer
"ONE FINE DAY SOON"
Ausstellung: 23. November 2018 bis 19. Januar 2019
Eröffnung: Donnerstag, 22. November, 19 Uhr
Eva Maria Ocherbauer baut ihre fotografischen Bildwelten aus Formen der Natur wie auch aus Gebrauchs- (und Verbrauchs-)gegenständen der Konsumwelt. Das viereckige Foto wird häufig aufgelöst und in die Umrisse des jeweiligen Gegenstandes übersetzt oder ins Dreidimensionale erweitert. So mutieren beispielsweise Kunststoffteile an einem Strand zu monumentalen Objekten, die in ihrer ästhetischen Präsenz Fragen nach dem Verhältnis von Bild und Wirklichkeit stellen. Für Ocherbauer ist die Fotografie auch ein Mittel, ganz banale Dinge des alltäglichen Lebens zu transformieren und im Bild überraschend schön aber auch fremd erscheinen zu lassen. Die Dinge werden zu Ikonen ihrer selbst und stellen Fragen nach den Möglichkeiten des Mediums Fotografie aber auch nach den ausfransenden Enden der menschlichen Zivilisation.
Die Ausstellung "ONE FINE DAY SOON" thematisiert die komplexen Beziehungen zwischen der menschlichen Gesellschaft und Welt der Natur.
Aufgebaut als dramatische Inszenierung wird die Galerie zur Bühne, dem gezeigten Bildmaterial werden diverse Rollen zugewiesen. Kunststoffreste übernehmen die Schlüsselpositionen, Jelili Atiku agiert als Darsteller und ein Spinnennetz hält buchstäblich alle Fäden in der Hand. Dieses Netz bestimmt auch die Farbgebung der Ausstellung und verbindet damit die einzelnen Elemente die primär einem assoziativ angelegtem Verständnis zugeordnet sind. Darüber hinaus gibt es noch den Chor, Bilder die das Gegenständliche betonen, die eine präzise Untersuchung der hier zum Thema gemachten Transformationen erlauben.
Die Szene baut sich in Anlehnung an das in der Jungsteinzeit errichtete Bauwerk Stonehenge auf. In der Ausstellung wird auf die kreisförmige Struktur eingegangen, die Bilder werden im Sinne der Steinblöcke aufgebaut und beziehen auch der historischen Anlage entnommene Positionen. Von einer Kultstätte über eine religiöse Tempelanlage, einen zentralen Begräbnisort bis zum astronomischen Observatorium, viel wird Stonehenge nachgesagt und all das kann auch mit ONE FINE DAY SOON in Verbindung gebracht werden. Das Ritual als solches, Kreisläufe, Transformationen und kosmische Ordnungen bilden die Grundlage dieser Ausstellung.
Inhaltlich geht es um Verhaltensweisen und den damit in Zusammenhang stehenden Kontrollverlust. Gezeigt werden Teile von Kunststoffen die am Elegushi Beach in Lagos ihren temporären Platz gefunden haben, wie sie langsam vom Sand zersetzt ins Meer gelangen und damit natürlichen Prozessen ausgesetzt sämtlichen menschlichen Einflüssen entzogen sind. Dem wird als eine Art Allegorie ein Verschmelzen von Mensch und Natur anhand von inszenierten Bildern entgegengesetzt. Auch hier sehen wir eine elementare Unterwerfung an bestehende Gesetzmäßigkeiten. Alle Fotografien wurden bildnerischen Manipulationen unterzogen und entziehen sich damit sogenannter realer Darstellung.
Eva Maria Ocherbauer, *1959 in Graz; lebt und arbeitet in Berlin.