PICTURE LANGUAGES
Photographic Art from Georgia
Kuratorenführung:
Sun 18 Nov 15:00
FFF Fotografie Forum Frankfurt
Braubachstr. 30-32
60311 Frankfurt (Main)
+49 (0)69-291726
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Tue-Sun 11-18
Was bewegt die heutige Fotografie in Georgien? Wo kommt sie her? Wie sieht sie sich selbst? Die Ausstellung "PICTURE LANGUAGES. PHOTOGRAPHIC ART FROM GEORGIA" präsentiert Antworten und Perspektiven – mit zwölf herausragenden 'Stimmen' der international noch wenig bekannten Fotografie-Szene des Landes und ihren Werken, die überwiegend seit dem Ende der Sowjetunion entstanden sind. Zu sehen sind Entwicklungen und aktuelle Trends – dokumentarische Bilder zum georgischen Unabhängigkeitsstreben, verschiedene Formen des Porträts sowie Studien zu Traditionen und symbolhaften Orten.
Einen Schwerpunkt der Schau bilden Werke junger Fotografinnen und Fotografen, geboren in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren. Sie beschäftigen sich mit der Identität ihrer Generation und dem experimentellen Umgang mit dem Medium Fotografie. Ergänzend gibt die Schau Einblicke in die Anfänge der georgischen Fotografie – mit Reproduktionen der beiden frühen Fotografie-Größen Dimitri Ermakov und Alexander Roinashvili sowie der ungewöhnlichen Kriegsfotografin Nino Jorjadze. So vermittelt die Ausstellung facettenreich Eindrücke von Geschichte und modernem Alltag in Georgien sowie künstlerische Positionen seiner zeitgenössischen Fotografie.
Guram Tsibakhashvili ist fotografischer Chronist des sowjetischen und postsowjetischen Lebens in Tiflis und anderen Regionen Georgiens. Mitunter poetisch erzählen seine Bilder vom Überleben einer Gesellschaft in ständiger politischer und wirtschaftlicher Ungewissheit.
Natela Grigalashvili dokumentiert die Mühen und einfachen Freuden in Tagveti, dem Dorf ihrer Kindheit; daneben stellt sie in Schwarzweiß ihre persönlichen Erinnerungen. Beso Uznadzes Porträts von Georgiern, die in Tiflis und London leben, entstanden kurz vor dem Kaukasuskrieg 2008 und lassen den Betrachter die angespannten Zeiten ahnen. Die Nuanciertheit seiner Bilder ent-wickelt er in der Aktserie Delusion durch digitale Technik zu luftiger kubistischer Atmosphäre weiter.
Daro Sulakauri zeigt in einem journalistischen Foto-Essay die überalterte Infrastruktur und die ökologischen Auswirkungen der Mangan-Industrie in der einst boomenden Bergarbeiterstadt Tschiatura. Dina Oganova und Mariam Sitchinava, beide Ende der 1980er Jahre geboren, porträtieren kontinuierlich ihre Generation und deren Selbstverortung, auch in Fotobüchern und in den sozialen Medien. Andro Eradze und Lado Lomitashvili beleuchten den Umgang der Gesellschaft mit dem kommunalen Raum – beide mit konzeptuellen Methoden, Film und Installation. Koka Ramishvili untersucht Charakter und Möglichkeiten des fotografischen Prozesses – und regt mittels Augentäuschung zum Nachdenken darüber an, was im alltäglichen Leben sichtbar ist und was nicht.
Kuratiert wurde die umfangreiche Ausstellung von Celina Lunsford, künstlerische Leiterin des Fotografie Forum Frankfurt. "PICTURE LANGUAGES. PHOTOGRAPHIC ART FROM GEORGIA" ist zugleich Beitrag des FFF zum Ehrengastprogramm "Georgia – Made by Characters" der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. Sie entstand in Kooperation mit Creative Georgia, dem Georgian National Book Center und der Frankfurter Buchmesse sowie mit Unterstützung des Georgischen Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Sport. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (in Deutsch und Englisch). Das Rahmenprogramm umfasst Vorträge, Gespräche und Workshops mit georgischen Fotografen, Kuratorinnen und Experten.