Schicht im Schacht – Leben ohne Kohle
Sarah Bluümel » Thomas Pflaum » Natalie Richter » Vladimir Wegener »
Exhibition: 19 Dec 2018 – 6 Apr 2019
Tue 18 Dec 18:30
Wissenschaftspark Gelsenkirchen
Munscheidstr. 14
45886 Gelsenkirchen
0209-36653718
www.pixelprojekt-ruhrgebiet.de
Mon-Fri 8-17:30
"Schicht im Schacht – Leben ohne Kohle"
Sarah Blümel, Thomas Pflaum, Natalie Richter und Vladimir Wegener
Vier Fotograf*innen zeigen die Spuren einer lebendigen Vergangenheit und thematisieren, wie es nach Ende der Kohlenförderung weitergeht
Ausstellung: 19. Dezember bis 6. April 2019
Eröffnung: Dienstag, 18 Dezember, 18:30 Uhr
2018 wird mit der Schließung des Bergwerks Prosper-Haniel in Bottrop das Ende des Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet begangen. Der Steinkohlenbergbau als einer der wichtigsten Arbeitgeber und Motor des wirtschaftlichen Aufschwungs hat die Region bis heute geprägt. Inzwischen ist die Industriekultur zum Alleinstellungsmerkmal der Region geworden und der Doppelbock der Zeche Zollverein auch zum Wahrzeichen eines nach vorne gerichteten Ruhrgebiets. Doch in jedem Ende liegt ein neuer Anfang. Eine neue Fotografieausstellung richtet nun einen gegenwärtigen Blick auf die Region und ihre Hinterlassenschaften. Unter dem Titel "Schicht im Schacht - Leben ohne Kohle“ werden in der futuristischen Glasarkade im Wissenschaftspark Gelsenkirchen über 60 Werke von zwei Fotografinnen und zwei Fotografen gezeigt. Sarah Bl¨mel, Thomas Pflaum, Natalie Richter und Vladimir Wegener haben den Abschied von der Kohle mehrere Jahre lang aus sehr unterschiedlichen Perspektiven beobachtet.
Mit den Resten des Bergbaus und den Spuren, die dieser hinterlassen hat, befassten sich drei Absolvent*innen der Folkwang Universität der Künste. Sie haben über mehrere Jahren hinweg eine fotografische Bestandsaufnahme lebendiger Bergbauvergangenheit aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet: Sarah Blümel fotografierte den Alltag der ehemaligen Bergarbeitersiedlungen in der Jetztzeit. Vladimir Wegener inszenierte Bergehalden im Prozess der Rekultivierung und Natalie Richter nahm Objekte im Spannungsfeld zwischen Arbeit und Kunst in den Blick.
"In der fotografischen Auseinandersetzung geht es vorrangig um die Verbindung zwischen Arbeit, Kultur und Leben", sagt Peter Liedtke, der die Ausstellung im Wissenschaftspark organisiert. "Gegenstände und Artefakte werden als Teil des Brauchtums und der Verbindung zwischen Mensch, Arbeit und Region thematisiert. Der Blick auf die vom Menschen über industrielle Epochen hinweg veränderte Landschaft stellt die Frage nach dem Verhältnis zwischen Natur und Kultur und die Siedlungen erinnern daran, wie Arbeit und Lebensart nah und eng beieinander lagen." Die außergewöhnlichen Fotoarbeiten entstanden in einem Studienprojekt unter Leitung von Prof. Gisela Bullacher mit Unterstützung der RAG Aktiengesellschaft, dessen Ergebnisse in einer Buchreihe im C.H.Beck Verlag veröffentlicht wurden.
Der vierte Fotograf der Ausstellung, Thomas Pflaum, hat seit 1993 über 25 Jahre hinweg das "Leben ohne Kohle" portraitiert. In einem Langzeitprojekt, gefördert durch die VG Bild-Kunst, beobachtet er, wie die Transformation einer Region nach der Schließung der letzten Zeche weiter geht, und fragt, ob alte Zechen als aufgehübschte Orte für Touristen und die Freizeitgesellschaft reichen.
Der Ausstellungsort Wissenschaftspark ist ein eingeführter und anerkannter Ort für Fotografieausstellungen. Er steht für den Wandel des Ruhrgebiets und den Diskurs zu seiner Zukunft. Regelmäßig werden hier die Neuaufnahmen in das Pixelprojekt_Ruhrgebiet gezeigt, sowie der europäische Architekturfotopreis.