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Österreichische Triennale zur Fotografie
© Monica Bonvicini 1999

Österreichische Triennale zur Fotografie

Merry Alpern » Dominique Auerbacher » Lewis Baltz » Monica Bonvicini » Sergey Bratkov » Tomaz Gregoric » Pierre Huyghe » Korpys / Löffler » Pia Lanzinger » Slavica Perkovic » Martha Rosler » Holger Trülzsch » Anita Witek » & others

Festival: 21 Nov 1999 – 2 Jan 2000

Österreichische Triennale zur Fotografie

Tummelplatz 9
A-8010 Graz

Österreichische Triennale zur Fotografie

Tummelplatz 9
A-8010 Graz

+43 316 -872 - 2237


fototriennale.mur.at

Österreichische Triennale zur Fotografie
© Philip Huyghe, "If I could start my life allover again...", 1999

Das Begriffspaar Kunst und Öffentlichkeit wurde vor allem im letzten Jahrzehnt auf vielfältige Weise sowohl künstlerisch wie theoretisch interpretiert als auch ideologisch strapaziert. Durch die gegenwärtige Kunstpraxis, die in immer neuen Beispielen bewusst und zum Teil radikal auf die Strukturen und Systeme des "Öffentlichen" reagiert, müssen veränderte Diskussionsparameter eingeführt werden, um den großteils veränderten Zugängen gerecht zu werden. Aus unserer heutigen Sicht sind nicht wenige Fragen, auch vor dem Hintergrund wesentlicher - gern ausschließlich den Kategorien Ideologie und Utopie zugerechneter - Projekte und Produktionsansätze der siebziger Jahre, neu zu stellen. Die permanente Veränderung und Erweiterung der Öffentlichkeit in Bezug auf Raum und Konfiguration, ausführliche Recherchen über die Funktion einzelner bzw. die Komplexität und den Zusammenhang grundverschieden konnotierter Systeme untereinander führen nicht nur in der politischen, sozialen oder gesellschaftstheoretischen Analyse zu aufschlussreichen Ergebnissen: Sie bestimmen auch die künstlerischen Strategien. Im Informationszeitalter und in der Mediengesellschaft haben sich auf der einen Seite die Wesensmerkmale und damit auch die Erscheinungsformen des Öffentlichen drastisch verändert. Auf der anderen Seite erfolgt auf der künstlerischen Ebene eine immer präzisere Ausdifferenzierung der Systempraxis, die dazu führt, dass der öffentliche Aspekt von Kunst keineswegs auf einen architektonischen Ort im urbanen Gefüge und damit auf die signalhafte Wirkung innerhalb ästhetisch ohnedies (über)besetzter Räume reduziert wird. Die traditionellen Modelle von Kunst und Öffentlichkeit sind längst einer nachhaltigen Revision unterworfen, nicht zuletzt dadurch, dass sich die KünstlerInnen ohne Scheu vor der Nähe zur "Lebenspraxis", deren konstituierenden Merkmalen und Regeln, auf die Vielfalt öffentlicher Systeme einlassen und ihre Konfigurationen in Relation zu praktizierten Handlungsmustern entwickeln.

Österreichische Triennale zur Fotografie
© Merry Alpern, "Shopping", 1999