Ingar Krauss »
Lichtungen
Exhibition: 29 May – 28 Jul 2019
Tue 28 May 19:00
Galerie Pankow
Breite Str. 8
13187 Berlin
+49 (0)30-47537925
galerie-pankow@gmx.de
galerie-pankow.de
Tue-Fri 12-20, Sat/Sun 14-20
Ingar Krauss
"Lichtungen"
Ausstellung: 29. Mai bis 28. Juli 2019
Eröffnung: Dienstag, 28. Mai, 19 Uhr
Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow
Einführung: Felix Hoffmann, Kunsthistoriker und Hauptkurator C/O Berlin
Buchvorstellung mit Künstlergespräch
Dienstag, 18. Juni, 19 Uhr
Ingar Krauss arbeitet in bildnerischen Zyklen. Die Genres, in denen er arbeitet, sind die klassischen der Malerei: Porträt, Stillleben und Landschaft.
Mit den Stillleben ist der Fotograf der Malerei am nächsten. Krauss baut dafür bühnenartige Kästen, in denen er natürliches Licht so einfängt, dass es zum subtilen Akteur des stillen Schauspiels wird. Die Abzüge bearbeitet er von Hand mit einer Lasur aus Ölfarbe, dabei geht es ihm nicht nur um eine spezielle ästhetische, sondern auch metaphorische Bildsprache, die die Vorstellung von der "Fotografie als zweiter Natur" aus der Anfangszeit dieser Kunstform neu fasst.
Authentizität und Eigenständigkeit spielen in den Fotografien des Autodidakten Krauss in technischer wie auch inhaltlicher Hinsicht eine wesentliche Rolle. Mittels seiner analogen und vorwiegend schwarzweißen Arbeitsweise und dank seiner genauen Beobachtungsgabe schafft er Aufnahmen, die empathisch und zugleich intuitiv das Wesenhafte ihrer Akteure zum Ausdruck bringen.
Was Ingar Krauss’ Porträts so beeindruckend macht, ist die Unmittelbarkeit und Eindringlichkeit von Zeit. Die Abgebildeten stehen wie Stillleben unbewegt und ruhig in ihrer Umgebung. Durch die präzise Reduktion auf wenige Attribute und Gesten liegt die Konzentration ganz auf ihren Körpern und ihren Blicken, die dieser ruhenden Pose so häufig widersprechen.
Die Landschaften sind fast schon lapidare Beobachtungen über Menschenwerk in der Natur und knüpfen bei den amerikanischen New Topographics der 1970er Jahre an, weil sie, wie Ulf Erdmann Ziegler schreibt, "alles einlösen, was man damals von einem Bild wollte, das Umkippen einer Beobachtung in eine irgendwie 'höhere' Ordnung; die Monumentalisierung des Alltags nicht durch Rückgriff auf monumentalisierende Genres, sondern durch das Bestechende des Bildaufbaus".
Der gebürtige Ost-Berliner Ingar Krauss (*1965) lebt und arbeitet in Berlin und im Oderbruch. Er war an zahlreichen internationalen Ausstellungen beteiligt, wie in der Hayward Gallery, London; dem Musée de l’Elysée, Lausanne; dem Palazzo Vecchio, Florenz; und dem ICP in New York.
Zur Ausstellung erscheint ein Buch bei Hartmann Books.