100 years of bauhaus III:
landeskunstschule hamburg preliminary course 1930–1933
Alfred Ehrhardt » Fritz Schleifer »
Exhibition: 13 Jul – 15 Sep 2019
Fri 12 Jul
Alfred Ehrhardt Stiftung
Auguststr. 75
10117 Berlin
+49 (0)30-20095333
info@aestiftung.de
www.aestiftung.de
Tue-Sun 11-18
100 years of bauhaus III:
landeskunstschule hamburg preliminary course 1930–1933
Fritz Schleifer | Alfred Ehrhardt
Exhibition: 13 July – 15 September, 2019
Opening: Friday, 12 July, 7‒9pm
Curator: Hans Bunge
The Alfred Ehrhardt Foundation’s third Bauhaus exhibition honors Bauhaus artist and teacher Fritz Schleifer with previously unknown works.
The exhibition presents photos of student works from the preliminary classes taught by Fritz Schleifer at the Landeskunstschule Hamburg between 1930–33 that were preserved on glass negatives in the archive of his son Jan Schleifer. But during exhibition preparations, curator Hans Bunge, working together with Jan Schleifer, also made an extraordinary discovery for the exhibition: original student works Fritz Schleifer had hidden in the basement of his house that were saved from confiscation and destruction by the National Socialists.
Fritz Schleifer studied from 1922–1924 at the Bauhaus in Weimar under Oskar Schlemmer and Wassily Kandinsky and also knew other master instructors well including Lyonel Feininger. The Bauhaus poster of the first Bauhaus exhibition held in Weimar in 1923 can be traced back one of Schleifer’s designs. Following his architectural studies in Munich and professional activities at various architectural firms in Hamburg, he was hired, as was Alfred Ehrhardt, in 1930 as a "freelance artistic instructor" to teach the newly introduced classes at the Landeskunstschule Hamburg. At the time, its new director Max Sauerlandt expected the hiring of both former Bauhaus students to provide new impulses reflective of Bauhaus pedagogy.
In 1933, Sauerlandt, Schleifer, and Ehrhardt were immediately dismissed. What had not already been destroyed of the student work was sent to the Reichskammer der bildenden Künste [Reich Chamber of Fine Arts] in Berlin in 1937 "as evidence of cultural decline."
Upon his immediate rehiring by the Landeskunstschule in 1945, now as the head of an architectural class, he had prints made from many of the negatives. These served now as additional corroboration of a (his) teaching method inspired by Bauhaus pedagogy.
Three photos of student works were selected in 1951 for a Landeskunstschule brochure as ideal examples of the foundation courses reintroduced in the post-war period. The brochure states: "The aim of the foundation courses is to establish the basis for a true modernity that one can draw from when designing the objects of everyday life and creating art." Although Fritz Schleifer is not the author of this statement, it represents the impact of his teachings, which is reflected in the examples presented in the exhibition.
Glass negatives created by Alfred Ehrhardt documenting student work from the preliminary course are also presented as part of the exhibition.
Accompanying events:
Sunday, 28 July, 2pm:
Guided tour of the exhibition with curator Hans Bunge
Wednesday, 7 August, 7pm:
Slide lecture with Prof. Dr. Rainer K. Wick: "Bauhaus Pedagogy and Alfred Ehrhardt"
Wednesday, 4 September, 7pm:
Prof. Dr. Wulf Herzogenrath talks with Dr. Christiane Stahl about the public reception of the Bauhaus and his publication "DAS bauhaus gibt es nicht."
Sunday, 15 September, 2pm:
Closing and guided tour of the exhibition with curator Hans Bunge
100 jahre bauhaus III:
vorkurs landeskunstschule hamburg 1930–1933
Fritz Schleifer | Alfred Ehrhardt
Ausstellung: 13. Juli bis 15. September 2019
Eröffnung: Freitag, 12. Juli, 19–21 Uhr
Kurator: Hans Bunge
Mit ihrer dritten Bauhausausstellung würdigt die Alfred Ehrhardt Stiftung mit bisher unbekannten Arbeiten den Bauhaus-Künstler und Lehrer Fritz Schleifer.
Die Ausstellung zeigt erstmals Fritz Schleifers Fotodokumente von den Schülerarbeiten aus seiner Vorklasse an der Landeskunstschule Hamburg, die im Archiv seines Sohnes Jan Schleifer auf Negativ-Glasplatten überliefert sind. Vor allem kommt ein sensationeller Fund hinzu, den der Kurator der Ausstellung Hans Bunge zusammen mit Jan Schleifer im Zuge der Vorbereitungen machte: die originalen Zeichnungen ebendieser Schülerarbeiten, die Fritz Schleifer im Keller seines Hauses vor der Konfiszierung und Zerstörung durch die Nationalsozialisten versteckt hatte.
Fritz Schleifer studierte 1922-1924 am Weimarer Bauhaus bei Oskar Schlemmer und Wassily Kandinsky und war mit anderen Meistern, zum Beispiel mit Lyonel Feininger, gut bekannt. Das Plakat der ersten Bauhaus-Ausstellung 1923 in Weimar geht auf einen Entwurf Schleifers zurück. Nach Architektur-Studium in München und Mitarbeit in verschiedenen Hamburger Architekturbüros bekam er wie Alfred Ehrhardt 1930 einen Lehrauftrag als "künstlerisch freischaffender Lehrer" für die neu eingerichteten Vorklassen an der Landeskunstschule Hamburg. Ihr neuer Direktor Max Sauerlandt versprach sich damals von den Berufungen der beiden ehemaligen Bauhaus-Studenten neue Impulse im Sinne der Bauhaus-Pädagogik. Hier unterrichtete Schleifer von 1930–1933 unter starkem Einfluss der Erfahrungen seiner Grund-Studien am Weimarer Bauhaus.
Im April 1933 wurden Sauerlandt, Schleifer und Ehrhardt sofort entlassen. Die Schülerarbeiten beider Dozenten wurden 1937 "als Zeugnisses des Verfalls" an die Reichskammer der bildenden Künste nach Berlin verbracht, sofern sie nicht schon vorher vernichtet worden waren.
Als Schleifer nach 1945 wieder an die Landeskunstschule berufen wurde, nun als Leiter einer Architekturklasse, ließ er von den vielen Negativen Abzüge herstellen. Diese wurden zu einem neuerlichen Zeugnis (s)einer durch die Bauhauspädagogik inspirierten Unterrichts-Methode.
Als idealtypische Beispiele für die in der Nachkriegszeit wieder eingerichteten Grundklassen wurden drei dieser Fotos 1951 für eine Broschüre der Landeskunstschule ausgewählt. Dort heißt es: "Ziel der Grundklassen ist, die Basis für die echte Moderne zu bilden, von der man sich der Gestaltung der Alltagsdinge und der freien Kunst zuwenden kann." Diese Formulierung stammt zwar nicht von Fritz Schleifer, aber sie steht für sein unterrichtliches Wirken, das sich in den präsentierten Beispielen widerspiegelt.
Ergänzt wird die Ausstellung durch die Präsentation von Glasnegativen, die Alfred Ehrhardt von den Studentenarbeiten aus dem Vorkurs angefertigt hatte.
Veranstaltungen zur Ausstellung:
28. Juli 2019, 14 Uhr
Führung durch die Ausstellung durch den Kurator Hans Bunge
7. August 2019, 19 Uhr
Lichtbilder-Vortrag Prof. Dr. Rainer K. Wick: "Die Bauhaus-Pädagogik und Alfred Ehrhardt"
4. September 2019, 19 Uhr
Prof. Dr. Wulf Herzogenrath im Gespräch mit Dr. Christiane Stahl über Bauhaus-Rezeption
und sein Buch "DAS Bauhaus gibt es nicht"
15. September 2019, 14 Uhr
Finissage und Führung durch die Ausstellung durch den Kurator Hans Bunge