Hier können Sie die Auswahl einschränken.
Wählen Sie einfach die verschiedenen Kriterien aus.

eNews

X





Amateurfotografie
Axel Herrmann (1946‒2010)
Continental Breakfast, 1970er-Jahre, Kleinbilddias
© Daniel Herrmann

Amateurfotografie

Vom Bauhaus zu Instagram

Gertrud Arndt » Marta Astfalck-Vietz » Walter Ballhause » Albrecht Becker » Ella Bergmann-Michel » Aenne Biermann » Marianne Brandt » Irene Chabr » T. Lux Feininger » Werner David Feist » Dieter Hacker » Albert Hennig » Grit Kallin-Fischer » Eva & Franco Mattes » Lucia Moholy » László Moholy-Nagy » Robert Petschow » Guadalupe Rosales » Joachim Schmid » Sasha Stone » Amalia Ulman » UMBO (Otto Umbehr) » & others

Exhibition: 3 Oct 2019 – 12 Jan 2020

Wed 2 Oct 19:00

Museum Kunst & Gewerbe

Steintorplatz
20099 Hamburg

+49 (0)40-428134-880


www.mkg-hamburg.de

Tue-Sun 10-18, Thu 10-21

Amateurfotografie
Irene Bayer-Hecht (1898‒1991)
Makkaroni, vor 1928
Museum Folkwang, Essen

"Amateurfotografie. Vom Bauhaus zu Instagram"

Ausstellung: 3. Oktober 2019 bis 12. Januar 2020
Eröffnung: Mittwoch, 2. Oktober, 19 Uhr

In der Ausstellung "Amateurfotografie. Vom Bauhaus zu Instagram" widmet sich das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) der Amateurfotografie und ihrer Innovationskraft. Das kreative Potential von Amateur*innen spielt seit der Erfindung der Fotografie eine wichtige Rolle und interessierte vor allem die Künstler*innen des Bauhaus, die im unbekümmerten Umgang mit der Fotokamera eine große schöpferische Kraft sahen. Auch das demokratische und politische Potential der Amateurfotografie wurde in den 1920er Jahren entdeckt. Beides ist auch heute noch von großer Bedeutung für unseren Umgang mit Bildern. Die Amateurfotografie Anfang des 20. Jahrhunderts steht am Beginn eines Wandels unserer Alltagswelt, die heute maßgeblich von Bildern geprägt ist.

Täglich halten Milliarden Smartphone-Besitzende weltweit ihr Leben in Schnappschüssen fest. Sie teilen ihre Bilder in unzähligen Social Media-Kanälen, allen voran Instagram, mit ihren Freund*innen und mit Menschen, die sie nie persönlich getroffen haben. Fotografien sind zu einem zentralen Kommunikationsmedium geworden. Die Amateurfotografie scheint damit heute aktueller denn je. Die Ausstellung vergleicht die Bildwelten der historischen und zeitgenössischen Amateurfotograf*innen, beleuchtet ihre Motivation und Ziele und fragt, ob und wie sich die digitale, massenhaft praktizierte Amateurfotografie von der historischen unterscheidet. Zu sehen sind über 200 Exponate von zahlreichen Amateurfotograf*innen, von Künstler*innen der klassischen Avantgarde und von zeitgenössischen Künstler*innen sowie Zeitschriften, Bücher und digitale Dokumente.

Amateurfotografie
Lotte Beese (1903–1988)
Albert Braun mit Spiegel, um 1928
© Rudolf Kicken Galerie, Cologne 1985 (Bauhaus Portfolio I)

Die Ausstellung gliedert sich in drei Kapitel: Schwerpunkte des ersten Teils "Wider alle Regeln" sind Amateur*innen und das Bauhaus, die eng miteinander verknüpft sind. Amateur*innen inspirierten die Formensprache, die bis heute unter dem Label "Bauhaus-Fotografie" kanonisiert wird, mit ihren ästhetischen Regelbrüchen, ihrer spezifischen Art, die Lebenswirklichkeit abzubilden und mit ihrer Idee, die Gesellschaft zu verändern. Das zweite Kapitel "Die eigene Lebenswirklichkeit" verfolgt die Kontinuitäten der Bildwelten in der analogen und digitalen Amateurfotografie und zeigt, dass der unmittelbare Alltag und das private Umfeld zentrale Themen sind. Dazu zählen Freizeitaktivitäten, Reisen, das soziale Miteinander, das Selfie und die eigene Identität, Foodies oder etwa das geliebte Haustier. Der dritte Teil "Gesellschaft verändern!" beleuchtet die Amateurfotografie als demokratisches Instrument der Gesellschaftskritik in der Bewegung der Arbeiterfotografie der 1920er und 1930er Jahre und ihrer Verbindung zum Bauhaus, in der Protestkultur der 1970er Jahre und in den sozialen Netzwerke heute. Die Ausstellung stellt Instrumente wie "Protestselfies", partizipative Projekte oder Bildersammlungen von Bürgerjournalist*innen vor, die zu aktuellen politischen Ereignissen Stellung nehmen und eine internationale Öffentlichkeit erreichen, und fragt nach ihrer gesellschaftlichen und politischen Relevanz.

Zu sehen sind Werke von Karl A., Getrud Arndt, Marta Astfalck-Vietz, Niels Auler, Walter Ballhause, Wilhelm Bandelow, Irene Bayer-Hecht, Albrecht Becker, Lotte Beese, Ella Bergmann-Michel, Aenne Biermann, Marianne Brandt, Irene Chabr, Theo und Nelly van Doesburg, T. Lux Feininger, David Werner Feist, Dieter Hacker, Paul Edmund Hahn, Anton Haller, Hammid, Louis Held, Albert Hennig, Hendrik Hermann van den Berg, Axel Herrmann, Kurt Hiller, Alice Hirsekorn, Corrie H. Jonker, Grit Kallin-Fischer, Ingrid und Werner Lowin, Eva und Franco Mattes, Lucia Moholy, László Moholy-Nagy, Nuri Musluoglu, Nora The Piano Cat, Eva Pennink-Boelen, Robert Petschow, Maria Reh, Guadalupe Rosales, Hajo Rose, Franz Roh, Hannah Sahling, Karl Sauer, Eckhard Schaar, Joachim Schmid, Hildegard Schneider, Sasha Stone, Alex Strasser, Hendrik Teding van Berkhout, Amalia Ulman, Otto Umbehr, Werker Collective u.a.

Der Katalog zur Ausstellung mit dem Titel "Amateurfotografie. Vom Bauhaus zu Instagram", hg. von Esther Ruelfs und Tulga Beyerle, erscheint im Kehrer Verlag mit Beiträgen von Ulrike Bergermann, Susanne Holschbach, Florentine Muhry, Susanne Regener, Esther Ruelfs, Sven Schumacher und Bernd Stiegler, Englisch/Deutsch, 208 Seiten, 180 Abbildungen in S/W und Farbe.

Kuratorin: Esther Ruelfs
Ausstellungsarchitektur: Nagy + Jehle, Wien

Amateurfotografie
Unbekannt
Woman Displaying Various Outfits, 1980/90er-Jahre
© Courtesy The Walther Collection