Oskar Schmidt
"Echoes"

Ausstellung: 10. September bis 5. Oktober 2019
Eröffnung: Montag, 9. September, 18 - 20 Uhr

Die fotografische Serie "Echoes" von Oskar Schmidt ist in São Paulo entstanden. Der Künstler konzentriert sich auf Porträts und Stillleben – zentrale Elemente der Malerei der Moderne –, um diese in den transatlantischen Raum zu übersetzen.

"Echoes" verweist dabei auf den eurozentrischen Fokus dieser klassischen Bildgattungen der Kunstgeschichte. Die Hautfarbe und der ethnische Hintergrund der abgebildeten Personen sind hier jedoch weniger gesellschaftliches oder geographisches Merkmal, vielmehr posieren die Modelle in einem digitalen Leerraum. Komplexe Gefüge wie Identität, Herkunft und Konstruktion des Anderen werden im Medium der Studiofotografie verhandelt: Kontexte und Umstände bleiben vor den monochromen Hintergründen diffus, Silhouetten sind weichgezeichnet und der ethnographische Blick wegretuschiert.

"Echoes" unterzieht die Formensprache der Moderne einer kritischen Reflexion, versucht sie perspektivisch zu drehen und zu korrigieren, um so eine Wechselbeziehung herzustellen zwischen Zentrum und Peripherie. Der Titel verweist damit auf die Tatsache, dass es immer eine Frage des Standpunktes ist, wo sich das Zentrum befindet und wer es definiert.

Oskar Schmidt (*1977) lebt und arbeitet in Berlin. Er war Meisterschüler bei Prof. Timm Rautert an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.