Michael Najjar »
Beyond the Horizon
Exhibition: 18 Oct 2019 – 30 Sep 2020
Thu 17 Oct 18:00
WITTENSTEIN Innovationsfabrik
Walter-Wittenstein-Str. 1
97999 Igersheim-Harthausen
+49 7931- 493-10642
by appointment only
Michael Najjar
"Beyond the Horizon"
Ausstellung: 18. Oktober bis 30. September 2020
Vernissage mit Podiumsdiskussion zum Thema "New Space Industry"
Donnerstag, 17. Oktober, 18 Uhr
50 Jahre nachdem mit Neil Armstrong der erste Mensch einen Fuß auf den Mond gesetzt hat, erobert ein deutscher Fotokünstler das Weltall: Michael Najjar, international renommierter Künstler, Abenteurer und zukünftiger Astronaut. Seine großformatigen faszinierenden Foto- und Videoarbeiten werden seit vielen Jahren in Galerien, Museen und Biennalen auf der ganzen Welt ausgestellt.
In dem umtriebigen Unternehmer und Kunstmäzen Dr. Manfred Wittenstein hat der 1966 geborene und heute in Berlin lebende Michael Najjar womöglich so etwas wie sein "Alter Ego" gefunden. Beide eint die Faszination für Technik und Kunst.
Der eine, Manfred Wittenstein, 77, Ingenieur, ehemaliger VDMA-Präsident und vielfach für seine Lebensleistung ausgezeichnet. Der das eigene Familienunternehmen mutig und visionär zu einem erfolgreichen Global Player für innovative Antriebstechnik gemacht hat. Einer, für den das nachhaltige Unternehmertum – der Gesellschaft verpflichtet – eine bare Selbstverständlichkeit ist. Dem die Nachwuchsförderung gleich welcher Couleur am Herzen liegt und der daher u.a. sowohl einen internationalen Klassik-Gesangswettbewerb als auch eine regionale Jugendtechnikschule initiiert hat.
Der andere, Michael Najjar, Fotograf, der zu einer künstlerischen Avantgarde gehört, die sich auf komplexe und kritische Weise mit den technologischen Entwicklungen auseinandersetzt, die das frühe 21. Jahrhundert bestimmen und drastisch verändern. Der seine Foto- und Videoarbeiten aus einem interdisziplinären Kunstverständnis heraus entwickelt. Der Wissenschaft, Kunst und Technologie zu künstlerischen Visionen und Utopien zukünftiger Gesellschaftsordnungen verknüpft, die sich unter dem Einfluss neuer Technologien herausbilden. Der in den abgelegensten Regionen der Welt unterwegs ist auf der Suche nach neuen Inspirationen. Der sich in Trainingslagern und Raumfahrtprogrammen akribisch auf den ersten Flug eines Künstlers ins Weltall vorbereitet. Um als einer der "Virgin Galactic Pionieer Astronauts" sein Kameraobjektiv aus der Weltraumrakete "SpaceshipTwo" heraus auf das "Raumschiff Erde" richten zu können. Und der seine Kunstwerke jetzt im architektonisch herausstechenden Industriegebäude von Manfred Wittenstein auf der buchstäblichen "Grünen Wiese" ausstellt.
Najjar gehörte zu einer Gruppe von zeitgenössischen Fotografen, die sich 2014 auf Einladung des Unternehmers an dessen Wettbewerb "Entrepreneur 4.0 Award" beteiligt hatte. "Im Kern sind Unternehmer Entdecker und Zerstörer – gestern, heute und morgen. Immer ging und geht es darum, in einem Prozess schöpferischer Zerstörung Altes durch Neues, Gutes durch noch Besseres abzulösen – wissend, dass kein Vorsprung von Dauer ist und Lösungen in eine ungewisse Zukunft hinein permanent weiterentwickelt werden müssen", schrieb Wittenstein damals im Vorwort des Ausstellungskatalogs. Ihn reizte an der künstlerisch fotografischen Auseinandersetzung der bewusste Perspektivenwechsel, die visuellen Spielräume für andere Formen des Nachdenkens und Denkens über die Welt des 21. Jahrhunderts: "Künstler sind für all unser Tun und Streben unser wertvollster Resonanzboden".
Die Ausstellung in der WITTENSTEIN Innovationsfabrik kreist speziell um den technologischen Fortschritt in der Weltraumfahrt, der unsere Zukunft womöglich entscheidend verändern wird. Die bislang umfassendste Einzelausstellung zu dieser Werkgruppe – vom Künstler selbst kuratiert – umfasst neben 20 großformatigen Fotoarbeiten aus der vielbeachteten Serie "outer space" auch die Videoinstallation "terraforming". Das rund 10-minütige Video kombiniert Filmaufnahmen des Künstlers (entstanden während einer aufwändigen Produktion in Island) mit Marslandschaften, aufgenommen durch den Rover "Curiosity" auf dem roten Planeten. "terraforming" thematisiert im visuellen Dialog das Paradoxon, den Mars in eine für Menschen bewohnbare Umgebung zu verwandeln, wobei der Heimatplanet Erde durch identische Technologien und deren Auswirkungen in einen zunehmend unbewohnbaren Ort verwandelt wird.
Auffälligstes Werk in der Ausstellung in der WITTENSTEIN Innovationsfabrik dürfte vermutlich das Triptychon "lunar explorers" sein, die jüngste Schöpfung Najjars: Eine Hommage an die erste Mondlandung vor 50 Jahren und an die 12 Mondwanderer, die zwischen 1969 und 1972 zu den wichtigsten Entdeckern des letzten Jahrhunderts geworden sind. Najjar gelangte an bislang unverarbeitetes NASA-Bildmaterial der sechs Apollo-Missionen und verarbeitete es geradezu mystisch-anmutend im grandiosen dreigeteilten Altarformat: "Die Faszination Mond schafft seit Jahrhunderten ein ideales Reich, in dem unsere Vorstellungen und Phantasien über die Ausdehnung der menschlichen Präsenz im Weltraum diesen frei durchstreifen können. Die Mondlandung war ein so unglaublich inspirierendes Ereignis, weil sie gezeigt hat, dass Menschen scheinbar unmögliche Unternehmungen vollbringen können, wenn sie gemeinsam an etwas arbeiten, das viel größer ist als sie selbst."
Ein Katalog zur Ausstellung ist in Planung.
Weitere Informationen: www.michaelnajjar.com
Eröffnung mit Podiumsdiskussion "New Space Industy"
Donnerstag, 17. Oktober 2019, 18 Uhr
mit Prof. Dr. Eckard Minx (Vorsitzender des Vorstands der Daimler und Benz Stiftung), Prof. Dr. Reinhard Hüttl (Vorstandsvorsitzender Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches GeoForschungszentrum / GFZ), Klaus Hamacher (Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. / DLR), Michael Najjar (Fotokünstler, Abenteurer und zukünftiger Astronaut). Moderiert wird die illustre Runde von Lukas Feireiss (Kurator, Autor, Dozent und Künstler)