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Blutiger Boden
Regina Schmeken: Nürnberg, Liegnitzer Straße, Tatort der Ermordung von Enver Şimşek (38), 09.09.2000. © Regina Schmeken

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Blutiger Boden

Die Tatorte des NSU

Exhibition: 19 Sep 2019 – 23 Feb 2020

Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände

Bayernstr. 110
90478 Nürnberg

+49 (0)911-231-7538


dokuzentrum-nuernberg.de

Mon-Fri 9-18, Sat/Sun 10-18

Blutiger Boden
Regina Schmeken: Nürnberg, Scharrerstraße, Tatort der Ermordung von Ismail Yaşar (50) am 09.06.2005.© Regina Schmeken

Regina Schmeken
"BLUTIGER BODEN"
Die Tatorte des NSU


Ausstellung: 19. September 2019 bis 23. Februar 2020

Von 2013 bis 2016 fotografierte die Fotokünstlerin Regina Schmeken die Tatorte des Nationalsozialistischen Untergrunds, einer rechtsextremen terroristischen Vereinigung, die unter dem Namen NSU bekannt geworden ist. Ihre großformatigen Schwarzweißaufnahmen zeigen die verstörende Normalität der Schauplätze von Hass und Gewalt inmitten deutscher Städte – auch in Nürnberg, ganz in der Nähe des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes.

Der NSU ermordete von 2000 bis 2007 in verschiedenen deutschen Städten insgesamt zehn Menschen: Die Opfer waren neun Männer türkischer und griechischer Abstam- mung sowie eine Polizistin. Weitere Menschen wurden bei zwei Sprengstoffanschlägen des NSU zum Teil schwer verletzt. Mit den Selbstmorden zweier Täter enttarnte sich die Gruppe 2011 selbst. Angehörige der Mordopfer, Betroffene der Anschläge und die internationale Oouml&fentlichkeit erfuhren erstmals von der Existenz des NSU.

Blutiger Boden
Regina Schmeken: Nürnberg, Gyulaer Straße, Tatort der Ermordung von Abdurrahim Özüdoğru (49) am 13.06.2001.© Regina Schmeken

Für Regina Schmeken ist die Ausstellung ein Versuch, Fassungslosigkeit, Ratlosig- keit und Ohnmacht, aber auch Wut zu kanalisieren und umzusetzen. Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf die nationalsozialistische Propagandaformel "Blut und Boden" und damit auf die Überzeugung der Nationalsozialisten, dass ein "gesunder Staat" auf der Einheit von eigenem Volk und Boden gründet. Die Verbrecher des NSU beriefen sich mit ihren Taten auf diese Ideologie – und verweigerten Anderen das Recht auf Leben. Schmekens Bilder halten das Gedenken an die Opfer aufrecht und rufen in Erinnerung: Die Attentate waren nicht nur Angriffe auf unsere Mitbürger, es waren Angriffe auf universelle Menschen- rechte und damit auf unsere Gesellschaft.

Regina Schmeken fotografiert seit Mitte der 1970er Jahre. Seit 1980 werden ihre Fotografien ausgestellt. Sie erhielt nationale und internationale Auszeichnungen und gehört zu den renommiertesten deutschen Fotografinnen der Gegenwart.

Blutiger Boden
Regina Schmeken: Heilbronn, Theresienwiese, Tatort der Ermordung von Michèle Kiesewetter (22), 25.04.2007.© Regina Schmeken