Fred Stein »
LIGHT OUT OF DARKNESS: THE PHOTOGRAPHY OF FRED STEIN
Weltpremiere des Dokumentarfilms
Screening:
Fri 25 Oct 18:00
Sprengel Museum Hannover
Kurt-Schwitters-Platz
30169 Hannover
+49 (0)511-16843875
sprengel-museum@hannover-stadt.de
www.sprengel-museum.de
Tue 10-20, Wed-Sun 10-18
"LIGHT OUT OF DARKNESS: THE PHOTOGRAPHY OF FRED STEIN"
Weltpremiere des "Dokumentarfilms: Freitag, 25. Oktober, 18 Uhr
Regie: Dawn Freer und Peter Stein
90 min, USA/D
Produktion: Peter Stein, Dawn Freer und Medea Film Factory Hannover
Gefördert mit Mitteln der nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH
Einführung: Prof. Rolf Wernstedt, Präsident des Niedersächsischen Landtages a. D.
Im Anschluss: Werkstattgespräch mit Peter Stein, Irene Höfer (Medea Film), Jochen Coldewey, nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH und Franziska Stünkel, Hannover
Eintritt frei
Anmeldung unter: hhat@hannover-stadt.de
Fred Stein (1909 – 1967) fotografierte Hannah Arendt, Bertolt Brecht, Heinrich Böll, Leon Blum, Willy Brandt, Marlene Dietrich, Otto Dix, Albert Einstein, Indira Gandhi, Hermann Hesse, Georgia O'Keeffe, Egon Erwin Kisch, Siegfried Kracauer, Boris Pasternak, Françoise Sagan, John Steinbeck und viele andere. Allein diese Aufzählung lässt eine bewegte Biografie erahnen: 1909 in Dresden geboren, floh der Sohn eines Rabbiners im September 1933 gemeinsam mit seiner Frau Liselotte vor den Nationalsozialisten nach Paris. Eine Leica und die rückhaltlose Unterstützung seiner Partnerin begründeten dem ausgebildeten Juristen in der Fremde die Existenz als Fotograf.
In Paris bewegte sich Stein im Umfeld links engagierter Emigranten, unter ihnen das Fotografen-Ehepaar Gerda Taro und Robert Capa. Willi Brandt kam während seiner Aufenthalte in Paris bei den Steins wiederholt unter und zählte zu den engen Freunden des Fotografen. Diese und weitere Bekanntschaften zu prominenten Persönlichkeiten, die Bildwelten von Andre Kertész, Eli Lotar oder Ilse Bing, mit denen gemeinsam Stein ausstellte sowie der sich in den frühen 1930er-Jahren in Paris entwickelnde Markt für soziale Reportagen blieben nicht ohne Einfluss auf die Fotografie Fred Steins. Neben pittoresk-poetischen Paris-Ansichten interessierten ihn zunehmend sozial relevante Motive. Er flanierte durch die Straßen von Paris und suchte sich seine Motive im Alltag der Armen. Seine Bilder der Pariser Straßen hielt er unmittelbar fest, sie illustrieren eine Kombination von seinem Gespür, den genauen Moment einzufangen sowie seinem Interesse am alltäglichen Leben.
1935 fotografierte Fred Stein auf dem Schriftstellerkongress zur Verteidigung der Kultur und auch auf Veranstaltungen der Front Populaire (Volksfront). Hier begann er Porträtausschnitte aus Aufnahmen heraus zu vergrößern, ein Verfahren, das er in den kommenden Jahren – neben Porträtsitzungen – zunehmend praktizierte.
Vermutlich im Auftrag der spanisch-republikanischen Regierung, fotografierte Fred Stein in den Jahren 1937 bis 1939 in französischen Lagern, die spanischen Kindern Schutz vor dem Krieg in der Heimat boten.
Im Jahr 1941 gelang dem Ehepaar die Emigration in die USA. Fred Steins Fotografien formulierten nun die Freude an der Entdeckung der "neuen Welt". 1947 veröffentlichte er einen Bildband mit 100 Fotografien der Fifth Avenue, New York, und interpretierte sie als vielschichtigen "Kosmos USA". Ab ca. 1950 konzentrierte er sich ganz auf die Porträtfotografie.