"MODELL-NATUREN IN DER ZEITGENÖSSISCHEN FOTOGRAFIE"

Künstlergespräch: abgesagt
mit Thomas Wrede und der Kuratorin Dr. Marie Christine Jádi

Eintritt frei. Um Voranmeldung per E-Mail wird gebeten.

"Es ist mir wichtig, in die Welt hinauszugehen und mich der Landschaft mit ihrer spezifischen Licht- und Wettersituation auszusetzen und anregen zu lassen, um dann mit geringen und simplen Mitteln neue Bildwelten zu schaffen, die ausschließlich durch die Fotografie, in der Fotografie, als Fotografie existieren."

In seiner Serie "Real Landscapes" zeigt Thomas Wrede entlegene, oftmals surreal wirkende Orte in weiter Landschaft vor Sonnenuntergängen oder dunstig verschwommenem Himmel, jedoch auch überflutete und zerstörte Landstriche, die die Wucht einer vorangegangenen Katastrophe erahnen lassen. Er wählt dafür einen mal kleineren, mal größeren Ausschnitt in der Natur, etwa einen Strandabschnitt, einen Sandhaufen, eine Pfütze oder einen Schneeberg, in den er Modellhäuser, Miniaturfahrzeuge oder kleine Spielzeugbäume platziert. Mit Hilfe fotografischer Mittel – niedrige Aufnahmeperspektive, Weitwinkelobjektiv und Tiefenschärfe – lässt er Requisiten der Modelleisenbahn in neuen Proportionen erscheinen, die beim Betrachter eine Orientierungslosigkeit und Verunsicherung ob der ungewohnten Sicht hervorrufen.

Im Gespräch mit der Kuratorin Dr. Marie Christine Jádi stellt der Fotograf einige seiner Werke vor und gibt einen Einblick in seine Arbeitsweise.

Thomas Wrede (*1963), Studium der bildenden Kunst an der Kunstakademie Münster sowie an der Universität der Künste Berlin. Seit 2015 Lehrstuhl für Fotografie/Medien an der Hochschule der bildenden Künste (HBK) Essen. Vertreten in zahlreichen Sammlungen und Einzel- wie Gruppenausstellungen, u. a. in der Von der Heydt-Kunsthalle, Wuppertal, der Grey Art Gallery, New York University, und im Musée national d’histoire et d’art Luxembourg, Luxemburg. Lebt in Münster.