Benyamin Reich »
HALLE. IMAGINE. FAMILY.
Drei Werkreihen
Exhibition: 20 Mar – 13 Jun 2020
ALEXANDER OCHS PRIVATE
Schillerstr. 15
10625 Berlin
+49 (0)30-45 086 878
ochs@alexanderochs-private.com
www.alexanderochs-private.com
Wed-Fri 13-18, Sat 11-15
Benyamin Reich
"HALLE. IMAGINE. FAMILY."
Three Series of Works
until 13 June, 2020
Their names are Rebecca, Jeremy, Valentin, Naomi and Ezra. Young Jews living in Berlin gathered in the synagogue in Halle on the afternoon of October 9, 2019, at the time of the Yom Kippur prayer attack. Benyamin Reich portrayed them, the survivors, and also photographed ritual objects. The Old Testament with the open side to Yom Kippur, the shofar, an old instrument from the horn of ram and the etrog, a festive bouquet with a bright yellow citron in the center. Benyamin Reich, like the models he photographed, belongs to the "third generation" after the Shoah. A generation that sees itself as "radically diversified" and lives according to the idea of "kosher light": creative, confident in dealing with tradition and a religiosity that corresponds to their own lifestyle.
This generation finds its idea and its effigy in the series Imagine created by Reich. A Jewish woman marries a Nazi officer, young gays show their bare torso decorated with tattoos, men wear the uniform hat of Hitler's Leibstandarte, the Waffen SS. If the grandparents of Reich were survivors of the Holocaust, the Berlin-based artist mixed today Victim and perpetrator. He blurs the differences by accenting them.
TV program arte recently showed a feature about art in the seventy-fifth year after the liberation from Auschwitz, which also deals with Reich's work. Journalist Petra Maier says there: "Benyamin Reich has been photographing Jewish life in Germany and Berlin for years and he realizes that reconciliation happens where there is encounter."
Benyamin Reich
"HALLE. IMAGINE. FAMILY."
Drei Werkreihen
verlängert bis 13. Juni 2020
Ihre Namen sind Rebecca, Jeremy, Valentin, Naomi und Ezra. Junge, in Berlin lebende Juden, die sich am Nachmittag des 9. Oktober 2019, zum Zeitpunkt des Anschlages zum Jom Kippur-Gebet in der Hallenser Synagoge versammelten. Benyamin Reich hat sie, die Überlebenden, portraitiert und daneben rituelle Gegenstände fotografiert. Das Alte Testament mit der geöffneten Seite zu Jom Kippur, den Schofar, ein altes Instrument aus dem Horn des Widders und den Etrog, ein Festtags-Strauß mit einer gelb leuchtenden Zitronatzitrone im Zentrum. Benyamin Reich gehört, wie seine von ihm fotografierte Modelle, zur "dritten Generation" nach der Shoah. Eine Generation, die sich "als radikal diversifiziert" versteht und nach der Idee des "kosher light" lebt: kreativ, selbstbewußt im Umgang mit der Tradition und einer Religiosität, die dem eigenen Lebensstil entspricht.
Diese Generation findet ihre Idee wie ihr Abbild in der von Reich geschaffenen Serie Imagine. Da heiratet eine jüdische Frau einen Nazi-Offizier, junge Schwule zeigen ihre mit Tattoos geschmückten nackten Oberkörper, Männer tragen die Uniform-Mütze der Leibstandarte Hitlers, der Waffen SS. Waren die Großeltern von Reich Überlebende des Holocausts, vermischt der in Berlin lebende Künstler heute Opfer und Täter. Er verwischt die Unterschiede indem er sie akzentuiert.
Der TV-Sender arte zeigte kürzlich einen Beitrag über Kunst im 75. Jahr nach der Befreiung vom Auschwitz, der sich auch mit Reichs Arbeit beschäftigt. Die Journalistin Petra Maier sagt dort: "Seit Jahren fotografiert Benyamin Reich jüdisches Leben in Deutschland und Berlin und er stellt fest: Versöhnung passiert dort, wo Begegnung ist."