TOKYO - DIE CITY
Japanische Fotografie der 1960er- und 1970er- Jahre aus der Sammlung des Museum der Moderne Salzburg
Nobuyoshi Araki » Takashi Hanabusa » Tetsuya Ichimura » Yoji Jikihara » Kikuji Kawada » Jun Morinaga » Daidō Moriyama » Yutaka Takanashi » Chotoku Tanaka » Shuji Yamada »
Exhibition: 11 Sep – 24 Oct 2020
Fri 11 Sep 19:00
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln
+49 (0)221-9405580
Mon-Fri 9-13 + 14-17
"TOKYO – DIE CITY"
Japanische Fotografie der 1960er- und 1970er-Jahre aus der Sammlung des Museum der Moderne Salzburg
Ausstellung: 11. September bis 24. Oktober 2020
Eröffnung: Freitag, 11. September, 19 Uhr
Einführungsvortrag: Dr. Christiane Kuhlmann, Kuratorin der Ausstellung
Anmeldung zur Vernissage: hier
Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg erlebte Japan einen wirtschaftlichen Aufschwung, der sich international darin zeigte, dass 1964 in der Metropole Tokyo die Olympischen Spiele ausgetragen wurden und 1970 in Osaka die Expo stattfand. Gleichzeitig traten aber auch gesellschaftliche Probleme zutage, die zu teils massiven Protesten führten, sei es im Zusammenhang mit dem Bau des Flughafens Narita, den Unruhen an Universitäten, der Kolonisierung Okinawas, der Umweltverschmutzung oder dem Umgang mit der jüngsten Geschichte.
Vor diesem Hintergrund entwickelten in den 1960er- und 1970er-Jahren auch FotografInnen eine neue visuelle Sprache und ein Bewusstsein für die sich verändernde politische und soziale Realität. Ihr Stil markierte einen radikalen Bruch mit der traditionellen Bildauffassung und wird als are, bure, boke beschrieben, als "rau", "unscharf" und "unfokussiert". Sowohl die 1959 gegründete Gruppe VIVO als auch das 1968 erstmals erschienene Fotomagazin PROVOKE spielten eine bedeutende Rolle in der Neuorientierung der japanischen Fotografie.
Das Museum of Modern Art in New York zeigte 1974 als erste ausländische Institution zeitgenössische Fotografie aus Japan. Nur zwei Jahre später entwickelte sich Österreich zum wichtigsten Ausgangspunkt für die Rezeption japanischer Fotografie in Europa. Zu verdanken ist dies Otto Breicha, dem Gründungsdirektor des Museum der Moderne Salzburg, der 1975 nach Japan reiste, Fotografen in ihren Studios besuchte, die Herausgeber wichtiger Fotomagazine traf und ein einzigartiges Konvolut zusammenstellte, das sich heute im Museum befindet.
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von zehn herausragenden Positionen aus der Sammlung des Museum der Moderne Salzburg: ARAKI Nobuyoshi (*1940), HANABUSA Takashi (1949), ICHIMURA Tetsuya (*1930), JIKIHARA Yôji (*1950), KAWADA Kikuji (*1933), MORINAGA Jun (1937-2018), MORIYAMA Daidô (*1938), TAKANASHI Yukata (*1935),TANAKA Chôtoku (*1947) und YAMADA Shûji (*1939)
Die Ausstellung wurde von Dr. Christiane Kuhlmann und Andrea Lehner-Hagwood kuratiert.