11. Darmstädter Tage der Fotografie (DTdF)

8. Merck-Preis der Darmstädter Tage der Fotografie

Wettbewerbs­ausstellung: 23. Oktober bis 1. November 2020, Designhaus Darmstadt

Der "8. Merck-Preis der Darmstädter Tage der Fotografie" geht an Thorsten Brinkmann für seine Serie "not just one title". Zusätzlich vergibt die Jury in diesem Jahr zwei Anerkennungspreise an das Künstlerduo Pufleb & Schlieper für die Serie "Alternative Moons" sowie an Wolfgang Vollmer für "Meisterwerke der Fotografischen Kunst – Die Sammlung Vollmer".

Thorsten Brinkmann erhält dabei als Preisgeld 7.000 EUR. Die beiden Anerkennungspreise sind mit jeweils 1.500 EUR dotiert. Die Preisverleihung findet am heutigen Freitag, 23. Oktober 2020 in der Centralstation Darmstadt statt. Corona-bedingt kann die Feier nur mit beschränkter Teilnehmerzahl leider nur als geschlossene Veranstaltung mit Voranmeldung stattfinden. Sie wird über einen Livestream übertragen, der über die Website www.dtdf.de ab 17 Uhr verfügbar ist.

Jurybegründung

Von der originellen Idee bis zur technisch und ästhetisch sehr gelungenen Umsetzung haben die fotografischen (Selbst-)Inszenierungen von Thorsten Brinkmann die Jury des 8. Merck-Preises überzeugt. In Brinkmanns Schaffen stecken sowohl eine fantasiereiche Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte als auch die Neugier und der kreative Drang, neu zu kombinieren. Es ergibt sich ein Zusammenspiel aus Formen, Materialien und bildnerischen Traditionen, die einer Aufführung im Theater gleicht. Da Brinkmann immer wieder aufs Neue mit seinem Humor und seiner Lust am Darstellen inspiriert, ist er der passende Preisträger des diesjährigen Darmstädter Fotografiefestivals.

Schon für Jules Verne war der Mond ein Sehnsuchtsort. Mit Humor und Ironie stoßen Pufleb und Schlieper die Betrachter*innen darauf, dass es nicht genügt, sich durch Bilder bestätigen zu lassen, was man ohnehin schon zu wissen meint Die durch den Titel suggerierte Wissenschaftlichkeit wird zur Pointe, wenn man die Buchstabenkombination als Kürzel für das Wort "Pancake" entschlüsselt.

Um zu verstehen, wie etwas funktioniert, muss man es in seine Einzelteile zerlegen und neu zusammensetzen. Die umfangreichen Serie "Meisterwerke der Fotografischen Kunst – Die Sammlung Wolfgang Vollmer" verschränkt auf humorvolle Weise Ikonen der Fotografiegeschichte mit Bildbeschriftungen und deutet sie fantasievoll in neue Sinnzusammenhänge um. Die Jury fand insbesondere Vollmers Methode, einen eigene Sammlung aus angeeigneten Motiven zusammenzustellen, anerkennenswert.

Über den »Merck-Preis der Darmstädter Tage der Fotografie«

Der »Merck-Preis der Darmstädter Tage der Fotografie« wird von dem Darmstädter Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck gestiftet und ist mit 10.000 Euro einer der höchst dotierten Fotopreise Deutschlands. Der öffentliche Wettbewerb wurde im Sommer 2019 zum Thema »Skurrile Fluchten – Humor in der Fotografie« ausgeschrieben.

Aus 320 Einsendungen nominierte die Jury 15 Arbeiten. Erst am Eröffnungstag des Festivals und nach Beurteilung der Präsentation im Ausstellungsraum – dem Designhaus Darmstadt – wurde die Siegerarbeit unter den 15 Nominierten ermittelt und am Abend desselben Tages geehrt.

Die Jury des "8. Merck-Preis der Darmstädter Tage der Fotografie« bestand aus Gregor Schuster (Fotograf, DTdF-Mitbegründer), Marcel Rauschkolb (Vorstand DTdFFörderverein), Alexandra Lechner (Fotografin, DTdF-Mitbegründerin, RAY-Kuratorin), Prof. Dr. Kris Scholz (Hochschule Darmstadt), Ute Noll (On Photography, Bildredaktion DU) und Julia Reichelt, M.A. (Leiterin des Kunstforums der TU Darmstadt).

Die Nominierten 2020 waren Ute Behrend, Thorsten Brinkmann, Heiko Daniels, Götz Diergarten, Anja Engelke, Manuel Frolik, Frank Kunert, Mirko Müller, Joseph Obanubi, Robert Pufleb & Nadine Schlieper, Johanna Schlegel, Tom-Oliver Schneider, Nikita Teryoshin, Wolfgang Vollmer und N. A. Vague.

Über die »Darmstädter Tage der Fotografie« (DTdF)

Das international ausgerichtete Festival »Darmstädter Tage der Fotografie« zählt zu den wichtigsten deutschen Fotoereignissen. Es setzt gesellschaftlich relevante Themen und fördert den interdisziplinären Diskurs in der Fotografie. Die »Darmstädter Tage der Fotografie« verstehen sich insbesondere auch als ein Ort der Begegnung, als Treffpunkt internationaler Fotograf*innen und Fotografiebegeisterten.

Die »Darmstädter Tage der Fotografie« sind 2004 aus einer Initiative von Fotograf*innen hervorgegangen. 2019 wurde nach zehn Festivals die Struktur und das Konzept erneuert und mit dem Kunstforum der TU Darmstadt eine starke Partnerschaft gegründet. Seitdem werden die »Darmstädter Tage der Fotografie« vom Kunstforum der TU Darmstadt präsentiert und organisiert.

Der Kulturfonds Frankfurt RheinMain fördert das Festival als eine von drei Triennalen in der Rhein-Main-Region. Damit betont der Kulturfonds die Bedeutung der zeitgenössischen Fotografie für die Region.