Christian von Alvensleben »
TRIALOG SCHWARZWEISS
Exhibition: 7 Nov 2020 – 31 Jan 2021
Galerie AC Noffke
Haus Mecklenburg / Domhof 41
23909 Ratzeburg
+49 4541-7776
info@galerieacnoffke.de
www.galerieacnoffke.de
Sat/Sun 11:30-17 + b.a.
"TRIALOG SCHWARZWEISS"
Christian von Alvensleben, Jochen Hein und Klaus Hack
Exhibition: 8 November 2020 – 31 January 2021
Saturday and Sunday: 11.30 a.m. – 5.00 p.m.
Kindly notify us of your visit in advance: info@galerieacnoffke.de
Christian von Alvensleben is one of Germany’s most relevant and established photographers. His innumerable publications and exhibitions denote a multi-facetted perfectionist who, whatever his chosen genre, is able to engender a high aesthetic density.
The oeuvre of Christian von Alvensleben, whose wife Helga collaborates with him on designing many projects, embraces the full passion of photographic percipience, documentation and actual seeing. In his works, he devotes himself almost entirely to the elemental world, to the inconceivable we are made of. He introduces us to age-old Greek olive trees, gigantic waves off the Portuguese coast, prehistoric cliffs in Brittany, and incorporates dramatic skies in his pictures, all of which are views that define existence as a great miracle.
The strong auratic presence of Christian von Alvensleben’s photography gave rise to the idea of collaborating with the realist painter, Jochen Hein, as Hein has developed a seemingly similar pictorial language. Far removed from the discussions on realism and abstraction, Jochen Hein has evolved an abstract painting which strikes us as being completely realistic.
His water reflections, spuming waves, delicate skyscapes and three-dimensional parklands show the essence of the environment without mimicking it. Jochen Hein’s works from the world of elementary fascination evoke a deep sentiment from the appearance of the depicted things. Jochen Hein achieves his effect through painting the illusion, a deception which draws the observer into a more profound experience of seeing. Hein’s landscapes devoid of people create a lively tension between perception and reality.
The juxtaposition of the photography by Christian von Alvensleben and the painting by Jochen Hein creates a dynamization of the process of seeing, a recognitive enhancement of the question about reality. As a balancing counteraction, the exhibition has positioned the sculptor Klaus Hack with his wooden sculptures of archaically-interwoven, dynamic torsos. Hack addresses the depth of the human experience, the human condition and the shaping of relationships. His sculptures, complex in design and made mostly of whitewashed and blackened wood, revolve around the subject of homo sapiens. The wooden bodies are freshly crafted and disproportionate, with a plastic differentiation and defraction of their "corporality".
Placing the works by Hack, Hein and von Alvensleben side by side begs the question of the perception of reality. In order to elicit an even more rigorous focus, the artists present works in black and white.
Text: Augustin M. Noffke
"TRIALOG SCHWARZWEISS"
Christian von Alvensleben, Jochen Hein und Klaus Hack
Ausstellung: 8. November 2020 bis 31. Januar 2021
Nur mit Anmeldung: info@galerieacnoffke.de
Der Fotograf Christian von Alvensleben ist einer der relevantesten und arriviertesten Deutschlands. Seine zahlreichen Veröffentlichungen und Ausstellungen beschreiben einen breit aufgestellten Perfektionisten, der – unabhängig vom jeweiligen Genre – eine hohe ästhetische Dichte zu erzeugen vermag.
Christian von Alvensleben, der mit seiner Ehefrau Helga zusammen viele Projekte konzipiert hat, verbindet in seinem Oeuvre die volle Leidenschaft des fotografischen Wahrnehmens, Dokumentierens und eigentlichen Sehens.
Seine Werke widmen sich fast ausschließlich der elementaren Welt, jener Unvorstellbarkeit, aus der auch wir entstanden sind. Er zeigt uns uralte griechische Olivenbäume, gigantische Wellen vor Portugal, urzeitliche Felsen in der Bretagne und bringt dramatische Himmel auf seine Ablichtungen – alles Ansichten, die das Dasein als großes Wunder definieren.
Die hohe auratische Präsenz der Fotografien brachte die Idee auf, mit dem realistischen Maler Jochen Hein zusammenzuarbeiten, der eine vermeintlich ähnliche Bildsprache entwickelt hat.
Weitab von den Diskussionen über Realismus und Abstraktion, hat Jochen Hein eine abstrakte Malerei entwickelt, die vollkommen realistisch erscheint. Seine Wasserreflektionen, schäumenden Wellen, zarten Himmelsstimmungen und tiefen Parklandschaften zeigen das Wesen der Umwelt, ohne sie abzuäffen.
Bilder aus der Welt der elementaren Faszination lassen aus der Erscheinung der Dinge eine tiefe Empfindung entstehen. Jochen Hein erreicht diese Wirkung durch eine Malerei der Illusion, eine Täuschung, die den Betrachter eine tiefere Erfahrung des Sehens machen lässt. Die menschenleeren "Landschaften" erzeugen eine lebendige Spannung zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit.
In der Gegenüberstellung der Fotografien von Christian von Alvensleben und der Malerei von Jochen Hein entsteht eine Dynamisierung des Sehprozesses, eine erkenntnishafte Steigerung der Frage nach der Realität.
Als ausgleichende Konterkarierung positioniert die Ausstellung den Bildhauer Klaus Hack mit archaisch verschränkten und torsisch dynamischen Holzskulpturen. Hack beschäftigt sich mit der Tiefe der Menschheitserfahrung, der conditio humana und der Formgebung von Beziehungen. Seine komplex angelegten Skulpturen aus zumeist geweißtem und geschwärztem Holz, kreisen um das Thema des homo sapiens. Dabei werden die Holzkörper frisch disproportional gearbeitet, mit einer plastischen Differenzierung und Brechung ihrer "Körperlichkeit".
Durch die Gegenüberstellung der Werke von Hack, Hein und von Alvensleben stellt sich die Frage nach der Wahrnehmbarkeit von Wirklichkeit. Um eine noch konsequentere Konzentration zu erzeugen, präsentieren sich die Künstler bewusst nur mit Arbeiten in Schwarz und Weiß.
Text: Augustin M. Noffke