Thomas Prochnow »
edit-2.0 / Der Zweite Öffentliche Raum
Exhibition: 24 Oct – 5 Dec 2020
Semjon Contemporary
Schröderstr. 1
10115 Berlin
+49 (0)30-784 12 91
office@semjoncontemporary.com
www.semjoncontemporary.com
Tue-Sat 13-19
Thomas Prochnow
"edit-2.0/Der Zweite Öffentliche Raum"
Ausstellung: 24. Oktober bis 5. Dezember 2020
Ausstellungs-Tour:Artland
Der Ausstellungstitel verrät bereits, dass hier zwei thematische Schwerpunkte gesetzt werden, die Thomas Prochnow in der Ausstellung gegenüberstellt.
"edit-2.0" fasst die beiden Vorgängerausstellungen "edit_black" (2017) und "edit_white" (2019) zusammen bzw. stellt jeweils deren Exzerpt vor. Zeitgleich präsentiert er Werke aus seiner Serie "Der Zweite Öffentliche Raum" – allesamt Farbfotografien, als Pigmentdruck auf Fine-Art-Papier umgesetzt.
Thomas Prochnow kommt von der ostdeutschen Graffiti/Street-Art-Szene der Nachwendezeit und hat im Laufe der Jahre eine autarke, formale Sprache entwickelt – sicherlich ein Resultat seines Studiums an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden u.a. bei Monika Brandmeier sowie seiner intensiven Auseinandersetzung mit der Geschichte der Konstruktiven Kunst.
Die Interaktion mit dem sogenannten "Zweiten Öffentlichen Raum" ist stets von intelligenter Art. Mittels Fotografie materialisiert Prochnow den letzten Arbeitsschritt der von langer Hand vorbereiteten Rauminterventionen. Nur auf diese Weise überdauern seine Aktionen, während der künstlerische Eingriff vor Ort dem Schicksal überlassen bleibt.
Die Fotografien selbst bestechen durch den Kontrast zwischen minimalistischen Eingriffen und der malerischen Schönheit verlassener Orte voller Spuren ehemaligen Lebens, seien es Industrieruinen, Bunker oder unwirtliche, technoide Straßenarchitekturen wie Brückenpfeiler und dergleichen.
Aus der in der Graffiti-Szene typischen Trophäen-Dokumentation ist bei Prochnow eine kraftvolle und zugleich stille künstlerische Fotografie geworden, die die Teilnahme an seinen pionierhaften und einsamen Raumeroberungen ermöglicht.
Die Titel der Bilder verweisen auf eine systematische Herangehensweise, dem Ordnen in Farben und Formen, und knüpfen damit an den strukturell-ordnenden Geist der parallel ausgestellten Werkgruppe "edit-2" an.
Weitere Informationen: Cube Magazin Online