Katharina Sieverding »
FOTOGRAFIEN, PROJEKTIONEN, INSTALLATIONEN
2020 - 1966
Exhibition: 6 Nov 2020 – 25 Jul 2021
Thu 1 Jul
Sammlung Falckenberg
Wilstorfer Str. 71
21073 Hamburg
+49 (0)40-32506762
besuch@sammlung-falckenberg.de
www.sammlung-falckenberg.de
Sat+Sun 12-17
Katharina Sieverding
Photography, Projections, Installations 2020–1966
Exhibition: 6 November 2020 – 25 July 2021
For more than five decades, Katharina Sieverding has been one of the pioneers who recognized the
diverse expressive possibilities of photography early on and continually expanded the medium
conceptually and formally. Her subject and artistic principle are »transformation processes, questions
about identity, gender, and race« the artist says. Sieverding became known for the unprecedented
consistency with which she has used her portrait, enlarging and manipulating it in a variety of ways, in
film and photography since the 1960s. Beginning in the 1970s she worked on large-format montages on
the state of the world, first shown internationally at documenta 6 in 1977. She critically questions the
accelerated imaging processes of the present in the sense of responsibility also toward oneself.
Her best-known works include Schlachtfeld Deutschland from 1978, a statement on the time of the Red
Army Faction, and the 1993 Berlin poster campaign Deutschland wird deutscher, in which Sieverding
reacted to the radical right-wing attacks after the fall of the Berlin Wall. Shortly before this, the artist
realized the Memorial to the Murdered Members of the Reichstag.
This major exhibition in the Falckenberg Collection presents some 100 works and spans all phases of the
artist’s oeuvre, from her early large-scale photomontages in the 1960s to her striking series of selfportraits and films ranging from the 1970s to the 1990s as well as current productions. This also includes completely new, previously unseen works, such as the documentary film Metroboards about Sieverding’s art in public places and the work Gefechtspause, which deals with the lockdown during the coronavirus crisis. The exhibition focuses in particular on the continuing relevance of earlier works and the artist’s interest in creating installation-based approaches to the medium of photography.
Katharina Sieverding studied at the Hochschule für bildende Künste Hamburg from 1963 to 1964, and from 1964 to 1967 she was part of Teo Otto’s class at the Kunstakademie Düsseldorf. During this time she was involved in several theater productions as a stage designer at venues including the Deutsches
Schauspielhaus Hamburg, the Burgtheater in Vienna, the Düsseldorfer Schauspielhaus, and the Deutsche
Oper Berlin. In 1967 Sieverding switched to Joseph Beuys’s class at the Kunstakademie Düsseldorf. After
Beuys was fired in 1972, Sieverding went to the United States on a DAAD scholarship, where she gave
lectures on her work at various institutions. She also traveled to Canada, China, and the Soviet Union.
From 1990 to 1992 she was a visiting professor at the Hochschule für bildende Künste Hamburg and
subsequently received a professorship at the Berlin University of the Arts. She has also held guest
professorships at the Center for Contemporary Art Kitakyushu in Japan (1995–99), the International
Summer Academy in Salzburg (1995–2013), and the China Academy of Art in Hangzhou (2002–2003).
Her works have been shown in numerous group and solo exhibitions and are represented in renowned
collections, including the Museum of Modern Art in New York, the San Francisco Museum of Modern Art,
the Stedelijk Museum in Amsterdam, the National Gallery in Berlin, the Museum Folkwang in Essen, and
the Kunstsammlung NRW in Düsseldorf.
Sieverding received the Ernst Poensgen Prize in Düsseldorf in 1967, followed by numerous other awards
and grants, including the Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen (1975), the Förderpreis des BDI
(1979), the Karl Schmidt-Rottluff Stipendium (1980–82), the Deutscher Kritikerpreis (1994), the Lovis
Corinth Prize (1996), the Kaiserring der Stadt Goslar (2004), and the Käthe Kollwitz Prize (2017).
Accompanying the exhibition, a publication designed by the artist was be published.
Katharina Sieverding
Fotografien, Projektionen, Installationen 2020–1966
Ausstellung: 6. November 2020 bis 25. Juli 2021
Die Deichtorhallen Hamburg zeigen ab auf vier Stockwerken der Sammlung Falckenberg mit die bisher größte Einzelausstellung der Künstlerin Katharina Sieverding. Rund 120 Arbeiten spannen einen Bogen durch alle Werkphasen der Künstlerin: Von den frühen großformatigen Fotografie-Montagen der 1960er-Jahre über die bildgewaltigen Selbstporträt-Serien und filmischen Werke der 1970er bis 1990er-Jahre bis hin zu gegenwärtigen Produktionen. Diese umfassen auch neue, bisher ungezeigte Arbeiten wie den dokumentarischen Film Metroboards über Sieverdings Kunst im öffentlichen Raum sowie das Werk Gefechtspause, das sich mit dem Lockdown während der Corona-Krise beschäftigt. Die Ausstellung "FOTOGRAFIEN, PROJEKTIONEN, INSTALLATIONEN" legt einen besonderen Fokus auf die ungebrochen hohe Aktualität früherer Werke und das Interesse der Künstlerin installative Zugänge zum Medium Fotografie zu schaffen.
Seit mehr als fünf Jahrzehnten gehört Katharina Sieverding zu den Pionierinnen, die früh die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten von Fotografie erkannt haben und das Medium fortwährend inhaltlich und formal erweitern. Im Mittelpunkt ihrer Arbeiten stehen Transformations- und Präsentationsvorgänge, Fragen nach Identität, Gender und Race. Bekannt geworden ist Sieverding durch die Konsequenz, mit der sie filmisch und fotografisch ihr zum Teil extrem vergrößertes und auf vielfältige Weise manipuliertes Porträt seit den 1960er-Jahren einsetzt. Ab den 1970er-Jahren erarbeitet sie großformatige Montagen zu den gesellschaftlichen Fragen der Zeit, sei es zur atomaren Bedrohung durch den Kalten Krieg, zur RAF, zu weltpolitischen Krisen und zwischenmenschlichen Beziehungen, zur Verarbeitung des Nationalsozialismus und zur aktuellen Corona-Krise. Dabei hinterfragt sie die beschleunigten Bildprozesse der Gegenwart kritisch im Sinne einer Verantwortung auch sich selbst gegenüber.
Zu ihren bekanntesten Arbeiten zählen die 1978 entstandene Fotoarbeit Schlachtfeld Deutschland, ein Statement zur RAF-Zeit, und 1993 die Berliner Plakataktion Deutschland wird deutscher, mit der Sieverding auf die rechtsradikalen Übergriffe nach dem Mauerfall reagierte. Kurz zuvor realisierte die Künstlerin im Reichstagsgebäude die Gedenkstätte für die verfolgten Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik.
Katharina Sieverding studierte 1963/64 an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, von 1964 bis 1967 ist sie in der Klasse von Teo Otto an der Kunstakademie Düsseldorf. In dieser Zeit war sie an mehreren Theaterproduktionen als Bühnenbildnerin beteiligt, darunter im Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Burgtheater Wien, im Düsseldorfer Schauspielhaus und an der Deutschen Oper Berlin. 1967 wechselte Sieverding an der Kunstakademie Düsseldorf in die Klasse von Joseph Beuys. Es folgten Reisen und Vorträge über ihre Arbeit u.a. in die USA, nach Kanada, in die Volksrepublik China und in die Sowjetunion. Von 1990 bis 1992 war sie Gastprofessorin an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, im Anschluss Professorin an der Universität der Künste Berlin. Weitere Gastprofessuren anderem am Center for Contemporary Art Kitakyushu in Japan, der Internationalen Sommerakademie in Salzburg sowie an der China Academy of Art in Hangzhou.
Ihre Arbeiten wurden in 820 Gruppen- und 150 Einzelausstellungen gezeigt und sind in zahlreichen
renommierten Sammlungen vertreten, u.a. im Museum of Modern Art, New York, im San Francisco
Museum of Modern Art, im Stedelijk Museum, Amsterdam, in der Nationalgalerie, Berlin, im Museum
Folkwang, Essen, und in der Kunstsammlung NRW.
Sieverding erhielt bereits 1967 den Ernst-Poensgen-Preis in Düsseldorf, hinzu kamen zahlreiche weitere
Auszeichnungen und Stipendien, darunter der Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen (1975), der
Förderpreis des BDI (1979), das Karl Schmidt-Rottluff-Stipendium (1980–1982), der Deutsche Kritikerpreis (1994), der Lovis Corinth-Preis (1996), der Kaiserring der Stadt Goslar (2004) und der Käthe-Kollwitz-Preis (2017).
Zur Ausstellung ist ein von der Künstlerin gestaltetes Begleitheft erschienen.