Adrian Sauer »
Identitäten und Ideologien
RAY Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain
Exhibition: 27 May – 11 Sep 2021
DZ BANK Kunststiftung
Platz der Republik
60325 Frankfurt (Main)
Tue-Sat 11-19
Kunststiftung DZ BANK
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Tue-Sat 11-19
Adrian Sauer
"Identitäten und Ideologien"
Ausstellung: 27. Mai bis 11. September 2021
Buchpräsentation: "Adrian Sauer. Foto Arbeiten"
Donnerstag, 10. Juni 2021, 18 Uhr
Adrian Sauer im Gespräch mit Christin Müller, freie Kuratorin, Leipzig
Im Rahmen von RAY Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain 2021 – "IDEOLOGIEN"
Unsere Überzeugungen machen uns aus. Dabei sind uns die Glaubenssätze, denen wir folgen, nicht immer bewusst. Adrian Sauer (*1976, Berlin, DDR) stellt Fragen, ohne Antworten zu erwarten, und öffnet somit die gedanklichen Strukturen derer, die sich auf seine Arbeiten einlassen. Letztlich bedient er sich dabei einer Methode, die ideologisches Denken entlarvt. Anhand von sieben Werkreihen bietet die Schau einen umfassenden Einblick in das multimediale Schaffen des ehemaligen Meisterschülers von Timm Rautert.
Neben digitalen C-Prints, digital gezeichneten Bildern und skulpturalen Formulierungen präsentiert die Ausstellung auch eine fotografische Soundinstallation, die in die Philosophie der Fotografie hineinreicht. Für Fotografieren ist von 2019 hat der Künstler Suchergebnisse modifiziert, die er bei Google auf seine Eingabe "Fotografieren ist" erhalten hat. Dem Ergebnis "Fotografieren ist sozial und interaktiv" etwa fügt er weitere Variationen hinzu, wie zum Beispiel "Fotografieren ist asozial und interaktiv", "Fotografieren ist sozial und passiv", "Fotografieren ist asozial und passiv". Der Künstler hat die Resultate nicht nur durch unterschiedliche Negationsformen der Sätze bearbeitet, sondern auch, indem er die Abfolge der Strophen in ein neues Bezugssystem stellt. Anschließend ließ er den Text von der Schauspielerin Charlotte Puder und ihrem Kollegen Felix Preißler vertonen. Durch die Abwandlung der Suchergebnisse und die Neukontextualisierung der Inhalte werden die Zuhörenden in die Lage versetzt, ihre eigenen Vorstellungen zu hinterfragen.
Ähnlich geht Adrian Sauer auch mit seinen digitalen C-Prints, den digital erzeugten Bildern, den skulpturalen Formulierungen und fotografischen Soundinstallationen um. Er zerlegt die Fotografie in ihre kleinsten Einheiten, indem er beispielsweise selbst Computerprogramme schreibt, die die Struktur des Bildes aus Bits und Bytes offenbaren, um sie im Anschluss in abgewandelter Form neu zu präsentieren.
Der Künstler führt uns somit vor Augen, dass die individuelle Wahrnehmung mehr ist als ein Motiv, das sich auf unserer Netzhaut abbildet. Es ist Inhalt, Kommunikation, Impuls, Bewusstsein, Hinterfragung, Erkenntnis und vieles mehr. Mit seinen Herangehensweisen befragt Adrian Sauer unsere Ideologien und versetzt uns in die Lage, unsere Identität immer wieder neu zu definieren.