Hier können Sie die Auswahl einschränken.
Wählen Sie einfach die verschiedenen Kriterien aus.

eNews

X





The Forgotten Frames
Manoj Kumar Jain
Man with his prized possession. Village Bade Donger, 2005
40 x 55 cm (approx)
S/W Hahnemühle Papier
© Manoj Kumar Jain / Courtesy UTMT

Manoj Kumar Jain  »

The Forgotten Frames

Zeugnisse der Verbindung von Mensch und Natur

Exhibition: 29 May – 24 Jul 2021

Fri 28 May 11:00 - 18:00

UNDER THE MANGO TREE

Merseburger Str. 14
10823 Berlin

+49 (0)30-78718475


www.utmt.net

Wed-Fri 11:30-14 + 15:30-18:30, Sat 13-16:30

The Forgotten Frames
Manoj Kumar Jain
Fish in a pot. Village Benur, Bastar, India, 2005
43,18 x 58,72 cm
S/W Hahnemühle Papier
© Manoj Kumar Jain / Courtesy UTMT

Manoj Kumar Jain
"The Forgotten Frames"
Zeugnisse der Verbindung von Mensch und Natur
Postkoloniale Schwarz-Weiß-Fotografien

Anlässlich des 10-jährigen Galerie-Jubiläums

Ausstellung: 29. Mai bis 24. Juli 2021
Eröffnung: 28. Mai, 11-18 Uhr

Für einen Besuch in der Galerie buchen Sie bitte einen Termin (+49 30 787 184 75, info@utmt.net) und legen ein negatives Covid-19-Testergebnis vor. Das Tragen eines Mundschutzes und die Einhaltung eines Abstandes von 1,5 m zu anderen Besucher*innen und unseren Mitarbeiter*innen ist Pflicht.

Die Ausstellung wird gefördert durch NEU START KULTUR.

Mit "the forgotten frames" zeigt Under the Mango Tree das authentische Portrait einer Gesellschaft, die gleichsam kostbar wie zerbrechlich ist. Der Photograph Manoj Kumar Jain (*1970) verbrachte zwischen 2002 und 2008 ungefähr 150 Tage mit den Dorfbewohnern Bastars in dieser abgeschiedenen Region Zentral-Indiens. Die Adivasi führen dort, tief in den Wäldern, noch immer ein ziemlich unberührtes und traditionsreiches Leben. „Die Fotografien von Manoj sind Zeugnis wirklich wichtiger Dinge: eines Lebensstils, der Natur und Mensch mit der Welt verbindet; einer Welt, die immer mehr zerstört wird…“, sagt Galeristin Mini Kapur, deren diskursiver Ansatz vor allem dem Verständnis des Anderen durch das Erleben von Kunst gilt.

"Früher, sagen die Leute, konnten sie ihren Göttern in die Augen schauen und sprechen. In diesen Tagen sind die Götter merkwürdig abwesend, und nur der rohe Mut in ihren Augen bleibt, wie jedes der Gesichter in diesem Buch bezeugt", schreibt die Anthropologin Nandini Sundar in dem Photoband zur Ausstellung. "Aber wenn ich meine Augen öffne, sehe ich die verwüsteten Wälder und die Eindringlinge, die auf die Adivasi-Kultur herabblicken und sie 'zivilisieren' und 'etablieren' wollen. In der oft als 'letzte Stammesgrenze' Indiens bezeichneten Landschaft, werden die Wälder gerodet und die Gesellschaft verändert. Diese Fotos erfassen eine Welt in Transformation, sowohl in scheinbar zeitloser Schönheit als auch in einer Schönheit, die nur noch sehr wenig Zeit hat".

Manoj Kumar Jain, der an der Delhi College of Arts Fotografie studierte, verfolgt einen stark formalistischen Ansatz. Seine Augen scheinen das Bild in Formen und Linien zu zerlegen, und manchmal verwandeln sich seine kompositorischen Ideen sogar in Zeichnungen. Auch wenn Photographen wie Sebastião Salgado hohe Maßstäbe für die Schwarzweißfotografie in Bezug auf die malerischen und skulpturalen Qualitäten setzten, Manoj gelingt es mit seiner Wahl der analogen Schwarzweiß-Fotografie die Authentizität der Kultur und der Menschen, formal wie inhaltlich abzubilden.

"Manoj Kumar Jain hat die Adivasi-Kultur von Bastar eingefangen, bevor sie zu verblassen begann, getragen von Landrechtskonflikten, Eisenerz- und Kohlebergbau, dem Einfluss des Tourismus oder der Arbeitsmigration", schreibt Dr. Uta Ruhkamp vom Kunstmuseum Wolfsburg im Katalog. "Inzwischen könnten seine Bilder bereits zu Geschichten der Wahrheit geworden sein."

The Forgotten Frames
Manoj Kumar Jain
Deer-horn Dancer. Village Bahigaon, Bastar, India, 2008
60.96 x 83.82 cm
S/W Hahnemühle Papier
© Manoj Kumar Jain / Courtesy UTMT

Zur Ausstellung erscheint ein Bildband mit Texten von Dr. Uta Ruhkamp, Kuratorin Kunstmuseum Wolfsburg, Deutschland, und Nandini Sundar, Professorin für Soziologie, Delhi School of Economics, Indien. Das vielfältige Rahmenprogramm zur Jubiläums-Ausstellung, mit Lesungen, Konzerten und Galerie-Dinnern, finden Sie unter den Pandemie-Bedingungen jeweils aktuell auf der Homepage der Galerie sowie auf Instagram und Facebook.

Anlässlich ihres 10jährigen Jubiläums greift die Galeristin Mini Kapur - gebürtige Inderin - das noch heute zelebrierte Marka Pandum, das Mango-Ess-Festival auf, bei dem den Vorfahren die Früchte des Mango-Baumes dargebracht werden. Der Brauch will es, dass niemand Mangos isst, oder gar der Erde Lebensmittel oder Wasser entnimmt, bevor die Ahnen nicht gespeist haben. In diesem Sinne lädt die Galerie, zum Mango-Fest "CELEBRATING THE SEED" ein, sobald es die Corona-Maßnahmen wieder zulassen.

The Forgotten Frames
Manoj Kumar Jain Dhurwa young girl. Village Tiria, 2008
78.74 x 55.88 cm
S/W Hahnemühle Papier
© Manoj Kumar Jain / Courtesy UTMT