José Giribás Marambio »
Chile ist erwacht
Repression und sozialer Widerstand - Gestern und Heute
Exhibition: 8 Jul – 28 Aug 2021
Thu 15 Jul
Fotogalerie Friedrichshain
Helsingforser Platz 1
10243 Berlin
+49 (0)30-2961684
fotogalerie@kulturring.berlin
www.fotogalerie.berlin
Tue-Sat 14-18, Thu 10-20
"Repression und sozialer Widerstand in Chile – Gestern und Heute"
Ausstellung: 8. Juli bis 27. August 2021
Eröffnung: Donnerstag, 8 Juli, 18 Uhr
Eine Ausstellung im Rahmen des Projektes "Chile ist Erwacht" von José Giribás M.
Junge Fotografen*innen halten die Tradition der „Asociación de Fotógrafos Independientes“ (AFI) - der Vereinigung Unabhängiger Fotografen während der Militärdiktatur - am Leben, indem sie die Übergriffe von Regierung, Polizei und Militär im heutigen Chile dokumentieren.
Seit Ausbruch der Proteste gegen soziale Ungerechtigkeit im Oktober 2019 hat es zahlreiche Menschenrechtsverletzungen gegeben und dank der mutigen Fotodokumentationen junger Fotografen*innen wird dies nicht in Vergessenheit geraten.
Der Initiator der Ausstellung, der Fotojournalist José Giribás M., konfrontiert diese intensiven, hochaktuellen Bilder mit seinen eigenen Fotografien, die er in den letzten Jahren der Militärdiktatur Pinochets – von 1986 bis 1990 –
aufgenommen hat, als ihn seine journalistische Tätigkeit, viele Jahre nachseiner Flucht ins Exil, in sein Heimatland zurückführte und er dort mit seinen AFI-Kollegen arbeitete.
Beteiligte Fotografen und Kollektive: AFI Woman (Marcela Araya R. & Sofia Yanjari A.), Kintu (Daniel Barahona, Fabian Vargas, Rudy Muñoz, Nicole Kramm), Granada (Veronica Garay), Migrar (Alfonzo González, Diego Figueroa, Eric Allende, Juan Hoppe) sowie die freien Fotografen*innen Caterina Muñoz R., Yerko Romero V., Nicolas Valdebenito G., Leonardo Villar und Jose Giribás M.
Im Oktober 2019 entwickelte sich in Chile eine von breiten Bevölkerungsschichten getragene Protestbewegung. Ausgelöst von einzelnen Aktionen von Studenten gegen erhöhte Fahrpreise, entwickelten sich vielfältige Forderungen nach sozialen Verbesserungen. Nach massiven Ausschreitungen wurde in Santiago der Ausnahmezustand verhängt und erstmals seit den Tagen der Diktatur ging wieder Militär in den Straßen patrouillieren. Die Polizei ging mit brutaler Härte gegen die Aktionen vor. Z.B schoss sie mit Gummischrot, nicht auf die Beine, sondern in Kopfhöhe. Mehr als 411 Menschen erlitten eine Augenverletzung, 25 mit einem geplatzten Augenapfel, 7 verloren ein Auge und 2 Erblindeten. Es gab circa 5.000 anderweitig Verletzte und sogar 31 Tote. (Quelle: Chilenisches Nationales Institut für Menschenrechte (INHD), Februar 2020)
Zu dieser Zeit war José Giribás M. in Santiago. Natürlich hat auch er die Geschehnisse auf den Straßen fotografiert. Aber vor allem hat er die jungen Kolleg*innen bewundert, die mit ihrer Arbeit die Tradition der AFI fortsetzen. In den Jahren nach dem Putsch 1973 hatte die AFI mit ihren Dokumentationen wesentlich zum Kampf gegen die Diktatur beigetragen.