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4. Fotofestival Lenzburg

4. Fotofestival Lenzburg

re:sources

Elinor Carucci » Mary Ellen Mark » Caroline Minjolle » & others

Festival: 4 Sep – 28 Nov 2021

Fri 3 Sep 18:00 - 21:00

Fotofestival Lenzburg

General Herzog Str. 14
5600 Lenzburg


www.fotofestivallenzburg.ch

4. Fotofestival Lenzburg
© Mary Ellen Mark

4. Fotofestival Lenzburg: "re:sources"

4. September bis 28. November 2021
Eröffnung: Freitag, 3. September, 18 Uhr mit Anmeldung bis 25. August an opening@fotofestivallenzburg.ch

Das vierte Fotofestival Lenzburg setzt Lenzburg auf die Landkarte der internationalen Fotografie.

Unter dem Titel "re:sources" verwandelt sich Lenzburg vom 4. September bis 3. Oktober 2021 in einen facettenreichen Ausstellungsraum.

Das Festival räumt den den Frauen eine wichtige Rolle ein und präsentiert mit der Hauptausstellung "The Lives of Women" von Mary Ellen Mark ein Highlight. Die Fotografin wird seit 20 Jahren erstmals wieder in der Schweiz gezeigt – im Stapferhaus, das kürzlich mit dem Europäischen Museumspreis ausgezeichnet wurde.

Eine grosse Neuheit und eine Schweiz-Premiere am Fotofestival Lenzburg 2021 stellt die Open-Air-Ausstellung der prämierten Bilder des namhaften "SONY World Photo Awards" dar. Die ausgewählten Werke werden an besonderen Standorten in und um Lenzburg gezeigt: auf dem Schloss Lenzburg, dem Museum Burghalde und dem Müllerhaus.

Das Festival erweitert seinen Horizont mit Ausstellungen im Stadtmuseum Aarau und dem internationalen Festival in Cortona, Italien.

Mit kuratierten Ausstellungen, vielseitigen Workshops, Führungen und Begleitveranstaltungen bietet die 4. Edition des Festivals zahlreiche Möglichkeiten der Begegnung und des Austauschs zwischen Teilnehmenden und Festivalbesuchern.

Weitere Informationen und Programm: www.fotofestivallenzburg.ch

Mary Ellen Mark
"THE LIVES OF WOMEN"


Stapferhaus: 4. September bis 28. November 2021 Seit ihrem Abschluss in Fotojournalismus von der University of Pennsylvania’s Annenberg School for Communication im Jahr 1964 bis zu ihrem Tod vor sieben Jahren arbeitete Mary Ellen Mark als Dokumentarfotografin und schuf dabei eindringliche und wegweisende Foto-Essays, welche die Lebensumstände von Menschen in einer Vielzahl komplexer, oft schwieriger Situationen zeigen. Eine große Mehrheit dieser Menschen sind Frauen. Damit war sie gewisser Massen ihrer Zeit voraus und beschäftigte sich in zahlreichen Projekten ausgiebig mit den Leben von Frauen in prekären, leidvollen und manchmal fast unmöglichen Situationen.

Als leidenschaftliche Zeugin war es ihr Lebenswerk, mit Hilfe von Fotografie und Film tief in das Leben anderer einzutauchen, um deren Menschlichkeit zu erfassen und sie mit einer größeren Öffentlichkeit zu teilen, wodurch sie ihren Porträtierten eine gewichtige und oft wirkungsvolle Stimme verlieh.

In den 1970er Jahren machte Mark eine Reihe intimer Schwarzweiß-Fotografien von in Not geratenen Patientinnen auf der einzigen geschlossenen Frauenstation im Oregon State Hospital. 1981 erschien ihr Farbfotoband "Falkland Road: Prostitutes of Bombay", eine bahnbrechendes Werk über das Leben der Sexarbeiterinnen in Mumbais Rotlichtviertel, gefolgt von einer ebenfalls als Buch publizierten Arbeit über Mutter Teresas Wohltätigkeitsmission in Kalkutta, die das Engagement dieser selbstlosen Ikone beleuchtet.

Ihre Langzeitarbeit über Erin Blackwell, alias "Tiny", ein junges Ausreissermädchen, das sie 1983 kennenlernte, hielt über drei Jahrzehnte den Kampf dieser jungen Frau mit Strassenleben, Armut und Drogensucht sowie ihre Rolle als Mutter von zehn eigenen Kindern in insgesamt zwei Fotobüchern und zwei Filmen fest, von denen "Streetwise" sogar für den Academy Award nominiert war.

Mark lichtete aber auch Teenager bei ihren Highschool-Abschlussbällen ab ("Prom"), fotografierte Zwillinge in Twinsburg Ohio ("Twins") und machte Fotos über die Mitglieder eines Zirkus in Indien ("Circus of Dreams"). Sie schuf das eindringliche Bild eines jungen türkischen Mädchens, das ein massives Erdbeben überlebt hatte, und fotografierte für das Life-Magazin eine obdachlose Familie, die in einem Auto in Kalifornien lebte. Sie porträtierte jedoch auch viele sehr erfolgreiche Frauen, darunter Maya Angelou, Candice Bergen, Lillian Gish, Etta James und Twinka.

Die Ausstellung "Mary Ellen Mark: The Lives of Women" bringt viele dieser Arbeiten aus dem letzten halben Jahrhundert zusammen und zeigt eine berührende Vielfalt von Frauen und ihren Schicksalen.

4. Fotofestival Lenzburg
© Elinor Carucci

Elinor Carucci
"Getting closer, beconing mother: About Intimacy and Family"


Stadtmuseum Aarau

"Im Jahr 2004 wurde ich Mutter. Nach einer glücklichen Schwangerschaft mussten meine Wehen eingeleitet werden; ich endete mit einem Not-Kaiserschnitt, der mich verwundet, schwach und mit Schmerzen zurückließ. Ein paar Tage später entließ man mich nach Hause in mein neues Leben als Mutter von Zwillingen. Ich versuchte, das alles irgendwie mit der Kamera zu verarbeiten, in der Hoffnung, die Komplexität der Mutterschaft so ehrlich wie möglich darzustellen.

Der Kern der Arbeit entsprang meinem Gefühl, eins mit meinen Kindern zu sein. Ich war überrascht von der intensiven, vollkommenen, sinnlichen, manchmal fast erotischen körperlichen Verbundenheit, die ich mit den Kindern hatte. Ich beobachte sie, während ich sie bemuttere, lerne so viel, sehe so viel. Sie zu fotografieren zwingt mich, noch mehr zu sehen, und die Kinder, mir noch mehr zu zeigen. Selbst wenn sie nicht bei mir sind, nehme ich nun mehr von der Welt um mich herum wahr. Ich habe noch nie so viel gesehen wie jetzt, als Mutter. (Elinor Carucci)

Nach der Geburt ihrer Zwillinge lernte Elinor Carucci sich selbst und die Welt neu kennen. Mutterschaft hatte das Beste und das Schlimmste in ihr offenbart: Freude, Staunen und Glück koexistierten mit Wut, Erschöpfung, Angst sowie Trauer um die Frau, welche sie nie mehr sein würde. Die in dieser Zeit entstandenen Fotografien zeigen den Versuch, die Komplexität der Mutterschaft so ehrlich wie möglich darzustellen. Dieser Anspruch an ihre Bilder steigerte sich noch, als ihr bewusst wurde, wie schmerzlich schnell die Kindheit des eigenen Nachwuchses an einem vorbeifliegt.

Es dauerte einige Jahre, bis die Fotografin und die Mutter in Elinor Carucci zusammenfanden. Oft waren die beiden Identitäten nicht einer Meinung. Die entstandenen und hier gezeigten Werke umfassen alle Seiten der Beziehung zu den Kindern sowie auch der Fotografin zu sich selbst.

Diese Ausstellung wird zusammen mit unserem Partnerfestival "Cortona on the Move" organisiert.

Caroline Minjolle
"Rendez-Vous"


Stadtmuseum Aarau

Eine schwangere Fotografin, ein weißes Quadrat, eine Hasselblad-Kamera – und ein klares Ziel: einmal im Monat ein Foto, solange es die Lebensumstände zulassen. Zuerst der wachsende Bauch, dann das erste Kind, dann beide, über Jahre, immer inszeniert. Die fotografierten Szenen entsprechen der jeweiligen Lebensaktualität der beiden Modelle, Merlin und Basil. Wir sehen Geburtstage, ein gebrochenes Bein, Musikinstrumente, Perücken oder auch den Versuch zweier Kinder, die Scheidung ihrer Eltern zu verarbeiten, indem sie sich in der fiktiven Anwaltskanzlei "Partner & Partner" selbst als Anwälte inszenieren.

Mit dieser umfassenden Sammlung ist das Leben der beiden Söhne von Caroline Minjolle, Merlin und Basil, öffentlich dokumentiert, Veränderungen und Lebensumstände werden schwarz auf weiß sichtbar. In Gesprächen mit der Journalistin Katrin Sutter erzählen die heute jungen Erwachsenen im Buch "Rendez-Vous", wie sie dieses Langzeitprojekt erleben und erlebt haben. Wie stehen sie zu diesem Familienritual? Wie unterscheiden sich die Fotos im Buch von Familienfotos? Wie erleben sie das Heraustreten aus dem privaten Raum? Gibt es Bilder, mit denen sie sich nicht wohlfühlen? Wie gehen sie heute mit ihrem eigenen Bild um? Wie wurden Brüche im Familien-leben in diesem Projekt verarbeitet?

Ein außergewöhnliches Buch, ein außergewöhnliches Langzeitprojekt einer begabten Fotokünstlerin – ein Buch über Privatheit und Ausgestelltsein, ein Buch über Familienleben und Veränderungen, ein Buch fürs Auge, aber auch zum Nachdenken und Schmunzeln.

Weitere Informationen: arisverlag.ch

SONY WORLD PHOTOGRAPHY AWARDS
Open Air / Siegerbilder Edition 2021


Schloss Lenzburg / Burghaldenpark / Müllerhaus

Die von der World Photography Organisation (WPO) geführten und international anerkannten "Sony World Photography Awards" sind eine der wichtigsten Veranstaltungen im weltweiten Fotokalender. Im nunmehr 15. Jahr ihres Bestehens sind die zu vergebenden Awards eine globale Stimme für die Fotografie. Sowohl etablierten als auch aufstrebenden Künstler:innen bieten die Awards erstklassige Möglichkeiten zur Präsentation ihrer Werke. Darüber hinaus werden mit den "Outstanding Contribution to Photography Awards" die weltweit einflussreichsten Künstler:innen ausgezeichnet. Zu den bisherigen Preisträger:innen gehören unter anderem Martin Parr, William Eggleston, Mary Ellen Mark, Candida Hofer, Nadav Kander and Graziela Iturbide. Das Fotofestival Lenzburg 2021 zeigt die prämierten Bilder erstmals in der Schweiz in einer umfangreichen Open-Air-Ausstellung, die durch öffentliche Gärten Lenzburgs führt.

Gesamtes Programm: hier
Übersicht Workshops: hier

4. Fotofestival Lenzburg
© Elinor Carucci
4. Fotofestival Lenzburg
© Caroline Minjolle
4. Fotofestival Lenzburg
© Caroline Minjolle
4. Fotofestival Lenzburg
© Maryna Masel
Ukraine, Shortlist, Professional competition, Still Life, Sony World Photography Awards 2021
4. Fotofestival Lenzburg
© Ekaterina Kulakova
Russian Federation, Shortlist, Alpha Female Award, Sony World Photography Awards 2021