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Suizid - Let's talk about it!
Francesca Woodman
"House #3" (1975-1976/2001)
Providence, Rhode Island
© Estate of Francesca Woodman / Charles Woodman / Artists Rights Society (ARS), New York & VG

Suizid - Let's talk about it!

Edgar Martins » Bjørn Melhus » Donna J. Wan » Francesca Woodman » & others

Exhibition: 10 Sep 2021 – 3 Apr 2022

Museum für Sepulkralkultur

Weinbergstr. 25-27
34117 Kassel

0561-918930


www.sepulkralmuseum.de

Tue 10-17, Wed 10-20, Thu-Sun 10-17

Suizid - Let's talk about it!
Donna J. Wan
"Golden Gate Bridge (#6)" (2013)
from the series "Death Wooed Us"
© Donna J. Wan

"SUIZID – LET'S TALK ABOUT IT!"

Ausstellung: 10. September 2021 bis 3. April 2022

Anlässlich des Welttages der Suizidprävention (10. September) präsentiert die umfassende Sonderausstellung "Suizid" Informationen, Anregungen, Herausforderungen und Chancen, die einen gesellschaftlichen und persönlichen Umgang mit dem Thema Suizid reflektieren. Mit Blick auf die Kunst- und Kulturgeschichte, Geistes- und Sozialwissenschaften und die Medizin, vor allem aber auf das Hier und Heute, ist es unser Ziel, eine öffentliche Kommunikation zum Suizid zu forcieren. Eine Buchpublikation sowie ein umfangreiches Begleitprogramm werden die Ausstellung in Kooperation mit weiteren Institutionen, Verbänden und Vereinen erweitern.

Suizid und Suizidalität sind allgegenwärtig und doch tabuisiert. Sie stellen Symptome psychosozialer Problemlagen dar. Dabei stellen die Allgegenwärtigkeit einerseits und Stigmatisierung sowie Tabuisierung andererseits eine große Widersprüchlichkeit in der öffentlichen Auseinandersetzung mit dem Suizid dar. Dieser Widerspruch macht sich auch in unserem Museum bemerkbar, in dem Hinweise, Dokumente und Gegenstände in eindeutiger Verbindung mit dem Suizid kaum vorhanden oder bekannt sind. Die Ziele der Sonderausstellung sind daher deutlich und drängend: Sie dient der Enttabuisierung und Entstigmatisierung des Suizids und der Erfahrungen und Umstände, die ihn auslösen. Neben der Ausstellung wird es auch ein umfassendes Begleitprogramm und eine Buchpublikation geben. Ein halbes Jahr lang werden das Museum und auch die Partner dieses Gesamtprojektes Ort einer intensiven Auseinandersetzung mit den Gründen für das Unbehagen gegenüber einem selbstgewählten Lebensende sein. Einem Lebensende, das durch eigenes Handeln oder Unterlassen aktiv angestrebt wird und dessen Wahrnehmung zum Teil noch immer historisch gewachsenen Urteilssprüchen folgt und Betroffene mit Fragen und Ängsten konfrontiert.

Vor allem ist es das erklärte Ziel des Projektes, über die Auseinandersetzung mit dem Suizid und das Sprechen über ihn sowie über psychosoziale Problemlagen einen wirksamen Beitrag zur Suizidprävention zu leisten. Mithilfe lokaler, nationaler und internationaler Kooperationen werden innovative künstlerische, kulturelle und wissenschaftliche Beiträge dieses Anliegen stützen. Gemeinplätze und Vorurteile mit ihren positiven oder negativen Konnotationen sollen aufgezeigt und diskutiert werden – historische sowie heutige.

Und es wird auch nach einer Utopie gefragt: Wie könnte eine Gesellschaft beschaffen sein, aus der niemand wegen seiner Leiden den selbst herbeigeführten Tod wählen müsste und möchte?

Seit Planungsbeginn ist der führende Suizidologe und Leiter des Nationalen Suizidpräventionsprogramms (NaSPro), Prof. Dr. Reinhard Lindner, Institut für Sozialwesen, Universität Kassel, als wissenschaftlicher Leiter Teil des Projektteams.

Suizid - Let's talk about it!
Jaan Toomik: Oleg, 2010, Spielfilm
© Jaan Toomik, Courtesy der Künstler und Temnikova & Kasela, Tallinn