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KRAFTWERK - eine Bildikone wird 50
Utopie oder Dystopie – Deutungswandel einer Bildikone
Jubiläum:
Thu 4 Nov 18:00
Institut Heidersberger
Schlossstr. 8
38448 Wolfsburg
05361-655913
"Utopie oder Dystopie – Deutungswandel einer Bildikone"
Podiumsdiskussion: 4. November, 18 Uhr im Panorama-Kino der Autostadt/Wolfsburg
Eine Veranstaltung anlässlich des 50. Jubiläums der Fotografie "Kraftwerk der Volkswagen AG"
von Heinrich Heidersberger aus dem Jahr 1971
Kostenfreie Tickets unter: hier
Live-Stream ab 18 Uhr unter www.autostadt.de und www,kraftwerk.heidersberger-digital.de
Die ikonografische Fotografie "Kraftwerk der Volkswagen AG" des deutschen Fotografen Heinrich Heidersberger (1906-2006) wird im November dieses Jahres 50 Jahre alt. Es gilt als Schlüsselwerk seines Oeuvres und als Botschafter der kulturellen Identität der Stadt Wolfsburg – aufgenommen auf dem Gelände der heutigen Autostadt.
Das Jubiläum ist Anlass, um das fotografische Werk eines der interessantesten deutschen Fotografen (wieder) zu entdecken, der mit seinem eleganten, kontrastreichen Stil eine eigene Foto-Sprache entwickelte. Bekanntheit erlangte Heidersberger mit seiner Architekturfotografie, darüber hinaus arbeitete er u.a. für den Stern und verwob zeitlebens surrealistische Einflüsse in seinen Aufnahmen. In seinem Werk spiegeln sich durch stilistische und thematische Vielfalt die wichtigsten Entwicklungslinien der deutschen Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts wider.
Zum Jubiläum hat das Institut Heidersberger eine breit angelegte Veranstaltungs- und Ausstellungsreihe mit namhaften Partnerinstitutionen initiiert, die die verschiedenen Aspekte dieser für Wolfsburg so identitätsprägenden Fotografie beleuchtet. Alle Informationen hier
Als Höhepunkt findet am 4. November 2021 eine Podiumsdiskussion unter dem Titel "Utopie oder Dystopie – Deutungswandel einer Bildikone" im Panoramakino der Autostadt statt.
Moderiert von Armin Maus, Geschäftsführer der Autostadt, diskutieren an dem Abend Prof.
Folke Köbberling, Künstlerin und Professorin am Institut für Architekturbezogene Kunst (IAK) der TU Braunschweig, Prof. em. Dr. Barbara Schellewald vom Kunsthistorischen Seminar der Universität Basel gemeinsam mit Dieter Landenberger, Leiter Heritage Volkswagen Communications und Thomas Schmall-von Westerholt, Konzernvorstand für das Ressort Technik und Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Group Components, über den
Deutungswandel eines Bildes, das anfänglich für Aufbruch, Wirtschaftswunder und Stolz auf
das Geleistete stand und mit dem später Ölpreiskrise, Umwelt und 'Grenzen des Wachstums'
assoziiert wurden.
Die Fotografie macht damit auch den Wandel Deutschlands sichtbar. Um die Aufnahmesituation der Fotografie für Besucherinnen und Besucher der Autostadt und für Fotografinnen und Fotografen nachvollziehbar zu machen, wurde ein leerer Rahmen an der Stelle aufgestellt, an der Heidersberger 1971 die Aufnahme gemacht hat. Von diesem Standpunkt aus wird das Kraftwerk ähnlich wie in der Aufnahme sichtbar. Der Bau und die Installation des Rahmens erfolgte durch Auszubildende der Volkswagen Akademie.
Heinrich Heidersberger, 1906 in Ingolstadt geboren, verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Dänemark, studierte Architektur in Graz, um 1928 nach Paris zu gehen, wo er sich bei Fernand Léger in die Académie Moderne einschrieb und schließlich zur Fotografie wechselte. Nach dem Zweiten Weltkrieg avancierte er zu den führenden Architekturfotografen in Deutschland. Nach Stationen in Salzgitter und Braunschweig lud ihn die Stadt 1961 nach Wolfsburg ein, wo er bis zu seinem Tod 2006 lebte und arbeitete. Sein Werk umfasst ca. 130.000 Bilder aus den Gebieten Architektur, Reportage, Industrie und Werbung sowie algorithmische Experimente.
Seit 2002 wird das Werk durch das Institut Heidersberger mit Sitz im Schloss Wolfsburg
archiviert, aufgearbeitet und publiziert.