Nina Röder »
Champagner im Keller & other series
Exhibition: 24 Sep 2021 – 23 Sep 2022
CLERVAUX - CITÉ DE L'IMAGE
11, Grand-Rue
9710 Clervaux
+352-27 800 283
Nina Röder
"Champagner im Keller - Wenn Du gehen musst willst Du doch auch bleiben - Bath in brilliant Green - A little deeper than you thought"
Exhibition: 24 September 2021 – 23 September 2022
Arcades I, grand-rue
Nina Röder’s quest for the essence of what she depicts leads her to scratch at the surface of her subjects. Visually, this is communicated through distortion: veiling, hiding, overlapping or camouflaging the displayed form.
The familiar contours of faces and bodies are variously cracked open and dissolved in order to place them in a new dialogue. The well-known traits of those around her, including her own mother, or her surroundings are expanded and completed. Through rejection of natural perception, the viewer is relearning the act of seeing. We recognize here a variant of the artistic principle of "creation through destruction".
Bodies, immersed in water, only reveal fragments of themselves. Nina Röder covers portraits with delicately crocheted doilies, switching individuality for anonymity in the blink of an eye. Another image shows a face "disfigured" by algae suspended before it. A figure wrapped in fabric is transformed into an abstract sculpture. But Röder deconstructs not only the norms of the form, but also of formality, of conventional expectations. The difference between the object and the subject, between a "thing" and a living organism, seems abolished.
But this artistic act, in all its subversion, is not a brutal gesture. The paradox is shown in all its subtle facets: nonsensical, illogical, askew, risible, ambivalent. The shock preceding the destruction of the form is softened by the humour inherent in the photograph.
Is everything one? – And what is the meaning we can draw from this?
Text: A. Meyer / Clervaux - cité de l'image
Nina Röder (*1983) lives and works in Hamburg and Berlin (Germany). She studied Media Art and Design with a focus on photography at Bauhaus University in Weimar. She has been a Professor of photography at the University of Europe for Applied Sciences Hamburg since 2017. Along with her artistic activities, she holds a Ph.D. in the field of artistic research. Her photographs have been shown at international festivals and exhibitions, such as the GoaPhoto Festival in India, the European Month of Photography in Berlin or the Format Festival in Derby. Her artistic focus lies on exposing hidden and unconscious structures or mechanisms of biographical narratives. In her work, she combines aspects of theatre, stage and performance with photography.
More information: ninaroeder.de
Nina Röder
"Champagner im Keller - Wenn Du gehen musst willst Du doch auch bleiben - Bath in brilliant Green - A little deeper than you thought"
Ausstellung: 24. September 2021 bis 23. September 2022
Arcades I, grand-rue
Die Frage nach dem Wesen des Dargestellten führt Nina Röder dazu, an der äußeren Hülle ihrer Motive zu kratzen. Visuell überträgt sich diese Suche in der Verfremdung des Gezeigten: durch Verschleiern, Verstecken, Überlappen oder durch das Camouflieren der konkreten Form.
Auf unterschiedliche Art und Weise werden gewohnte Konturen von Gesichtern und Körpern aufgebrochen und als Einheit aufgelöst, um sie in einen neuen Dialog zu setzen. Das Bekannte – die vertrauten Züge ihrer Mitmenschen, der eigenen Mutter sogar, oder ihrer Umwelt – wird so erweitert und vervollständigt. Durch das Ablehnen der selbstverständlichen Wahrnehmung erlernt das Auge des Betrachters das Sehen neu. Hier ist eine Variante des künstlerischen Prinzips "Kreation durch Destruktion" zu erkennen.
Körper werden vom Wasser umspült und zeichnen sich nur bruchstückhaft von ihrem Untergrund ab. Nina Röder verdeckt Porträts mit gehäkelten, filigranen Deckchen und wechselt so mit einem einfachen Augenzwinkern von der Individualität in die Anonymität. Auf einem anderen Bild ist das Gesicht "entstellt", weil es mit Meeresalgen verhängt wurde. Eine in Stoff gewickelte Gestalt wird zur abstrakten Skulptur. Aber nicht nur formale Normen, sondern auch formelle, d.h. konventionelle, Einheiten werden zerlegt. Die Differenz zwischen Objekt und Subjekt, zwischen "Ding" und lebendigem Organismus,
wirkt aufgehoben.
Bei Nina Röder erscheint der künstlerische Akt, so subversiv er auch sein mag, nicht als brutale Geste. Das Paradox zeigt sich in all seinen feinen Schattierungen: sinnwidrig, unlogisch, verquer, lachhaft, ambivalent. Der Schock, der der Zerstörung der Form vorausgeht, wird durch den der Fotografin eigenen Humor wieder aufgefangen.
Ist alles eins? – Und welche Bedeutung lässt sich daraus schlussfolgern?
Text: A. Meyer, Clervaux - cité de l'image
Nina Röder (*1983) lebt und arbeitet in Hamburg und Berlin (Deutschland). Sie studierte Medienkunst und Mediengestaltung mit Schwerpunkt Fotografie an der Bauhaus-Universität in Weimar. Seit 2017 ist sie Professorin für Fotografie an der University of Europe for Applied Sciences in Hamburg. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit absolvierte sie einen Ph.D. im Bereich artistic research. Ihre Fotografien wurden bei internationalen Festivals und Ausstellungen wie dem GoaPhoto Festival in Indien, dem Europäischen Monat der Fotografie in Berlin oder dem Format Festival in Derby gezeigt. Ihr künstlerischer Schwerpunkt liegt auf der Verhandlung verborgener und unbewusster Strukturen oder Mechanismen biografischer Narrative. In ihrer Arbeit kombiniert sie Aspekte der Theater-, Bühnen- und Performancekunst mit Fotografie.
Mehr Information: ninaroeder.de