Gisela Floto »
Spuren und Transformationen
Künstlergespräch:
Wed 8 Dec 15:00
Stadtmuseum Schleswig
Friedrichstr. 9-11
24837 Schleswig
04621-936820
stadtmuseum@schleswig.de
www.stadtmuseum-schleswig.de
Tue-Sun 10-17
Gisela Floto
"Spuren und Transformationen"
Künstlergespräch und Führung durch die Ausstellung: Mittwoch, 8. Dezember, 15 Uhr
Video-Tour mit Gisela Floto: hier
Die eigens für die Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein und das Stadtmuseum Schleswig konzipierte Ausstellung "Spuren und Transformationen" umfasst Fotografien aus zwei unterschiedlichen Werkreihen. Beiden Reihen wohnt trotz ihrer Gegensätzlichkeit ein Thema inne, das die norddeutsche Künstlerin Gisela Floto seit Jahrzehnten fasziniert – Strukturen.
Die Bilder ihrer aktuellen und zum ersten Mal öffentlich präsentierten Serie "Transformationen" offenbaren fragmentarisch Diamotive aus ihren bekannten Portrait- und Modeserien. In den 1980er Jahren gründete sie als freischaffende Fotografin ein eigenes Studio in Hamburg und widmete sich dort intensiv der Modefotografie. In dieser Zeit fotografierte sie außerdem Kinder und Familien für die Zeitschrift "Eltern". Neben ihren zahlreichen Auftragsarbeiten befasste sich Floto regelmäßig auch mit der Umsetzung von freien Serien und produzierte eigene Modeaufnahmen und Kinderportraits.
Farbdias aus diesen Serien wandelt sie seit 2020 in neue Motive um. Das Geheimnis ihrer "Transformationen" liegt zum Teil in der Einwirkung von Hitze auf das empfindliche Fotomaterial – mehr verrät sie dazu nicht. Die Idee zu den experimentellen Diafragmenten gründet zum einen in ihrer unermüdlichen Suche nach neuen Motiven und entstand zum anderen in einer Zeit, als sie aus gesundheitlichen Gründen ihr häusliches Umfeld nur selten verlassen konnte. Eigentlich bewegt sich Gisela Floto seit den 1960er Jahren auf der ganzen Welt. Als freie Bildjournalistin war sie für viele renommierte Magazine und Zeitungen tätig.
Seit 2019 sichtet sie ihr Bildarchiv mit dem Fokus, umfassende Themenkonvolute oder bestimmte Bildserien ausgewählten Archiven zu überlassen. Bei der Durchsicht der Dias sortiert sie auch Motive aus, die ihr viel bedeuten. Diese transformiert sie in geheimnisvolle und abstrakte Werke. Ihr Bild "Transformation rot im Rexrodt" lenkt den Blick durch eine experimentell verfremdete Umrandung auf eine ursprüngliche Modeaufnahme – beinahe wie in einem Zeitfenster erscheint die elegante Figur eines Models an einer Säule lehnend. Wie ein grünes benetztes Blatt legt sich die bearbeitete Struktur der Filmschicht über das Motiv "Familie". In einigen "Transformationen" verändert sich die inszenierte Realität in reine Abstraktion und bekommt nur durch den Titel, wie bei dem Bild "Eisbär", wieder eine gegenständliche Zuordnung.