Christa Mayer
"Meine Mutter, meine Schwester und ich"

Ausstellung: 16. Januar bis 13. März 2022

Opening Day: Sonntag, 16. Januar, 11 bis 18 Uhr
Christa Mayer ist ab 14 Uhr anwesend.

Informationen zu Veranstaltungen wie Tours & Talks und geltende Voraussetzungen für einen Besuch: hier

Mutter, Tochter, Schwester - Christa Mayer spürt mit dieser Arbeit in schonungsloser Offenheit und Direktheit dem Mikrokosmos der eigenen Familie nach. Sie stellt Fotografien ihrer Mutter, ihrer Schwester, Selbstportraits, Stillleben, Landschaftsaufnahmen sowie Videoportraits zu einem Narrativ zusammen, das unterschiedliche Aspekte von Bindung, Beziehung, Familie visualisiert. Die Ambivalenz zwischen Nähe und Distanz, Fremdheit und Vertrautheit, Widerstand und Akzeptanz schwingt im visuellen Raum. André Kirchner schreibt dazu: "Das Eigene im Fremden zu erkennen, dazu lädt auch diese zutiefst subjektive Auseinandersetzung mit Herkommen und Weggehen ein."

Am Ende wird diese Arbeit in ihrer unbedingten Ehrlichkeit eine Liebeserklärung an das Gegenüber in seinem Anderssein und gerät zu einem Sinnbild für familiäre Strukturen. Mayer zeigt in aller Diversität was ist, ohne zu beschönigen. Die Darstellung im Bild wird hier zum Erkenntnismoment. Für Thomas Weski "verwandeln sich die Fotografien beim Betrachten und zeigen ihr ganzes Potential als wirklichkeitserfassende Dokumente, analytische Studien oder Bilder der Zuneigung."

Christa Mayer (*1945) hat ihr Leben lang fotografiert. Ihre fotografische Handschrift wurde durch Besuche der Kurse in der legendären Kreuzberger Werkstatt für Photographie geprägt, die von Michael Schmidt gegründet wurde. Mayer gehört zu den wenigen Frauen, die sich dort behauptet haben. Bekannt wurde die Künstlerin durch ihre Aufnahmen aus der Langzeitpsychiatrie, wo Christa Mayer für Jahrzehnte als Psychotherapeutin arbeitete. Teile dieser Serie waren zuletzt bei c/o Berlin ausgestellt, 2021 hat die Berlinische Galerie ein Konvolut für ihre Fotografische Sammlung angekauft.

Mit dieser Ausstellung präsentiert das Haus am Kleistpark erstmalig einen bisher unbekannten Teil des großen fotografischen Werks von Christa Mayer. Das Lebenswerk der Künstlerin ist jedoch weit größer, es umfasst zahlreiche Portraits, Landschaftsaufnahmen, Inszenierungen und abstrakte Kompositionen. Bisher ist es nur Fachleuten bekannt und steht zur Aufarbeitung an.

Das Projekt wurde von André Kirchner kuratorisch begleitet. Zur Ausstellung erscheint ein Buch bei Hartmann Books mit Texten von Ferenc Jádi, André Kirchner und Thomas Weski.