Marie Kratochvílová »
Palmenschatten
Eine Ausstellung mit Ina Bierstedt, Bettina Carl und Silke Leverkühne
Exhibition: 14 Jan – 13 Mar 2022
Fri 14 Jan 11:00 - 20:00
HAUS am KLEISTPARK
Grunewaldstr. 6-7
10823 Berlin
Tue-Sun 11-18, Thu 11-20
Haus am Kleistpark
Grunewaldstr. 6-7
10823 Berlin
+49 (0)30-902776964
hausamkleistpark@ba-ts.berlin.de
www.hausamkleistpark.de
Tue-Sun 11-18
Marie Kratochvílová
14. Januar bis 13. März 2022
Eine Ausstellung mit Ina Bierstedt, Bettina Carl und Silke Leverkühne:
Eröffnungstag: Freitag, 14. Januar, 11 – 20 Uhr
Ina Bierstedt, Bettina Carl, Silke Leverkühne und die Kuratorin Dr. Dorothée Bauerle-Willert sind von 15 bis 19 Uhr anwesend.
"Ich wollte die Realität nicht abbilden, sondern nach ihrer wirklichen Substanz suchen".
Erstmals sind Fotografien der tschechischen Fotografin Marie Kratochvílová in Deutschland zu sehen. Marie Kratochvílová entwickelte - auch in engem Kontakt mit der tschechischen Konzeptkunst der 1970er/80er Jahre - ihr eigenes Werk, das Fotografie, Konzept und eine eigenständige Sicht miteinander verbindet.
Ihre Fotografien porträtieren keine außergewöhnlichen Ereignisse oder Dinge. Mit abstrakter Nonchalance wendet sie sich seit den 70er Jahren den fast beiläufigen Texturen der Stadtlandschaft zu: den Zeichen im Asphalt, die zu einer geheimnisvoll chiffrierten Schrift werden; dem ephemeren Spiel von Licht und Schatten; den Strukturen eines Lattenzauns; einem Kissen im Fenster. Es ist dieser meditative Minimalismus, der aus einem kleinen Detail eine ganze Welt, eine poetische Fülle herausschlägt.
Präzise und offen zugleich lassen sich die Fotografien an alltägliche, gänzlich unspektakuläre Erfahrungen und Handlungen wie an ihre jeweilige Zeit und Geschichte anknüpfen. Zugleich aber weiten sich die Fotos zu einem atmosphärischen Ereignis, das, gerade durch die prägnante Erfassung der Nuancen und Veränderungen, die sich in Marie Kratochvílovás Urbanen Strukturen kristallisieren, zu zeitlosen Erfahrungsräumen.
Auch die Serie Aus der Botanik setzt Fragment und Ganzheit in ein eigenwilliges Verhältnis. Hier fängt die Künstlerin den Mikrokosmos des botanischen Gartens ein. Sie verzichtet auf technische Effekte: Die Fotografien fixieren immer ein scharfes Detail, das zugleich die visuelle und expressive Wirkung des Ganzen der Natur symbolisiert. Die Fotografien fokussieren ihren Gegenstand direkt, isolieren es fast gänzlich aus dem räumlichen Kontext. Die Künstlerin konzentriert sich in der charakteristischen Abbreviatur des Motivs und seiner Modalität in diesen enigmatisch verdichteten Ausschnitten ganz auf das Punktum der Fotografie.